torwart.de konnte zum Saisonstart exklusiv mit Claus Reitmaier, dem neuen Torwarttrainer der Düsseldorfer sprechen. Nach zwei Jahren Auszeit steht er wieder auf dem Platz und ist immer noch voll motiviert.
torwart.de: Dein Ex-Klub, die Würzburger Kickers, sind wieder zurück im Profigeschäft. Wie sehr freust du dich auf ein Aufeinandertreffen?
Claus Reitmaier: Das ist eine super Sache, dass ich einmal zu Profi-Bedingungen wieder zurück nach Würzburg komme. Ich freue mich riesig auf das Duell und meine alte Heimat sowie meinen ersten Verein, in dem ich das Fußballspielen begonnen hatte. Das wird sicherlich ein besonderes Spiel werden.
torwart.de: Du warst zwei Jahre ohne Beschäftigung. Was hast du in dieser Zeit gemacht?
Reitmaier: Ein Kind! (lacht). Ich habe mich wie immer um meinen Sohn
Kaylen gekümmert und mich auf dem Laufenden gehalten, was im Fußball- und vor allem im Torwartbereich abläuft. Und wie gesagt, im Oktober 2015 noch eine Tochter bekommen.
torwart.de: Wie hast du die EM und die Torhüterleistungen gesehen?
Reitmaier: Das Niveau war relativ unterschiedlich. Da waren schon ein paar schlechte, aber auch sehr gute Leistungen
zu sehen auf dem Platz zu sehen. Aber das Gefälle hat mich nicht unbedingt überrascht, bei fast jedem Turnier ist das eigentlich so. Buffon hat wieder mal gezeigt, dass Alter nicht vor Leistung schützt, was mich ganz besonders freut!
torwart.de: Welche Gründe waren ausschlaggebend für den Wechsel nach Düsseldorf?
Reitmaier: Da gibt es einige Gründe: Die Stadt ist beeindruckend und natürlich vor allem auch der Verein, denn Fortuna hat für mich einen sehr klangvollen Namen im deutschen Fußball,
das ist ein sehr guter Verein! Und ich wollte unbedingt wieder zurück in den Westen, jetzt bin ich in der geilsten Stadt von Deutschland gelandet und ich fühle mich hier wirklich sehr wohl.
torwart.de: Du hast dein Torwartteam um Michael Rensing und Lars Unnerstall bereits kennen gelernt. Wie schätzt du alle in der Einzelbetrachtung ein?
Reitmaier: Wir haben sicherlich die beste Torwart-Paarung die es in der Liga gibt. Mit zwei solch guten Torhütern zu arbeiten macht mir viel Spaß, vor allem weil beide super fleißig sind.
Beide sind ausgezeichnete Torhüter und ich mache mir gar keine Gedanken wenn mit Michael mal was passieren sollte dann wird Lars ihn problemlos vertreten. Leider hat sich der jüngste Torwart, Tim Wiesner, an der Schulter verletzt und fällt ein halbes Jahr aus. Daher haben wir beschlossen, dass wir noch eine Nummer 3 holen, der in der zweiten Mannschaft spielen kann und soll. Den haben wir auch mit dem Amerikaner Justin vom Steeg von UC Santa Barbara gefunden.
torwart.de: Welche Elemente konntest du in Düsseldorf bereits integrieren?
Reitmaier: Da ich ja immer sehr sehr großen Wert auf wettkampfnahes Training lege, habe ich natürlich damit sofort angefangen und ganz wichtig für mich ist auch das Stellungsspiel eines Torhüters, das heißt, dass er vor allem auch in der Körper - Balance richtig steht und das Gewicht auf beide Füße gleich verteilt und rechtzeitig steht. Das ist mir in Düsseldorf bereits gelungen zu integrieren. Um nur ein paar Sachen zu nennen.
Infos zu Claus Reitmaier:
- Nationalität: Deutschland
- Geburtstag: 17. Mrz 1964 (Alter 52)
- Geburtsort:Würzburg, Deutschland
- Verein:Fortuna Düsseldorf
- Liga:2. Liga
- Position: Torwarttrainer
- Größe (cm): 187
- Bisherige Vereine als Trainer: SC Paderborn 07 (Torwarttrainer), SV Halstenbek-Rellingen (Torwarttrainer), Hamburger SV (Torwarttrainer)
- Besonderes: Reitmaier war bei seinem letzten Einsatz in der Bundesliga am 27. März 2004 im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München 40 Jahre und 10 Tage alt. Damit ist er einer der zehn ältesten Spieler, die jemals in der Fußball-Bundesliga gespielt haben. Und nach Uli Stein und Toni Schumacher der drittälteste Torwart aller Zeiten.
torwart.de: Wie funktioniert die Arbeit mit deinem Cheftrainer in Düsseldorf?
Reitmaier: Sehr gut, er redet mit mir und will meine Meinung zu den Torhütern hören. Das war ja nicht immer so. Wir
im Trainer Team (zusammen mit Peter Hermann und Florian Klausner) sprechen uns vor dem Training ab, wie lange ich die Torhüter habe und dementsprechend schreibe ich mir mein Trainingsprogramm zusammen. Ich habe immer einen Zettel mit auf dem Platz, sonst vergesse ich unter Umständen die Übungen. So fühle ich mich wohler. Und gegebenenfalls bleiben die Torhüter nach dem Mannschaftstraining mit mir noch draußen auf dem Platz, wenn wir vorher zu wenig Zeit hatten.
torwart.de: Konntest du dir auch schon die Jugendteams und die dortigen Torhüter anschauen? Welche Talente stechen dort vor?
Reitmaier: Nein noch nicht, ich habe bisher erst einen A-Jugend Torhüter schon mal gesehen, der machte einen guten Eindruck. Aber das wird in den nächsten Wochen geschehen, das ist schon abgesprochen. Das möchte ich mir auf jeden Fall genauer anschauen.
torwart.de: Welche Ziele habt ihr euch für diese Runde gesetzt?
Reitmaier: Eine bessere Saison zu spielen als die letzte. Also, dass es etwas entspannter zugeht und nicht so lange gezittert werden muss.
torwart.de: Du hast seit drei Jahren keinen Einsatz mehr gehabt in der Oberliga. Juckt es dir nicht noch manchmal selbst in den Handschuhen?
Reitmaier: Jeden Tag! (lacht) Aber ich stand jetzt einmal ganz kurz drin, weil wir auf vier Tore spielten. Das machte großen Spaß wie immer!
torwart.de: Danke, Claus!
Reitmaier: Bitte sehr und gerne!
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