Johannes Schubert ist in der Saison 2018/2019 bei SV Rödinghausen in der Junioren A-Jugend-Bundesliga im Tor die Nummer eins. Der Keeper kam vom SC Paderborn und erklärt, wie es ist bei einem solchen Newcomer zu spielen. Torwart.de spracht mit dem Nachwuchsmann exklusiv!
Infos zu Johannes Schubert:
- Nationalität: Deutsch
- Geburtstag: 27.03.2000 (19)
- Verein: Rödinghausen
- Position: Torwart
- Liga: U19
- Größe (cm): 1,84 m
- Bisherige Vereine als Spieler:Paderborn
torwart.de: Du spielst in der A-Jugend-Bundesliga. Wie fühlt sich das für dich an?
Johannes Schubert: In Deutschland ist es ja die höchste Spielklasse und von daher ist es wirklich eine super Sache. Ich spiele ja jetzt schon das zweite Jahr A-junioren Bundesliga und es ist einfach ein super Gefühl. Erzählen zu können, man spiele gegen Dortmund, Schalke oder Gladbach in Testspielen mal ist das eine, aber wirklich in einem Wettbewerb, wo es um Erfolg und Ruhm geht, ist es nochmal etwas ganz anderes.
torwart.de: Wieso bist du von Paderborn nach Rödinghausen gekommen?
Schubert: Das Jahr ist mein letztes in der Jugend und ich habe mir das Ziel gesetzt auf jeden Fall nochmal höchstmöglich zu spielen. In Paderborn hatte ich leider im letzten Jahr nicht mehr so die Spielzeiten wie ich es mir gewünscht hätte, zudem war auch die Anfahrt immer sehr Zeit aufwendig und so kam der Entschluss nach Rödinghausen zu gehen, weil dort das Interesse auf beiden Seiten bestand. Der Aufstieg in die Bundesliga kam da natürlich sehr passend noch hinzu und rundete das ganze ab.
torwart.de: Bei deinem Verein bekommst du häufig viel auf und in das Tor! Wie fühlt es sich an für dich?
Schubert: Also natürlich möchte man so gesehen möglichst wenig auf das Tor bekommen in der Hoffnung wenig Gegentore zu bekommen und somit mehr Erfolg im Team zu haben. Aber klar ist es ab und zu schon ein tolles Gefühl mehr halten zu müssen und sich mehr zu zeigen. Aber insgesamt muss ich doch klar sagen, ich wäre doch am Ende zufriedener, wenn ich weniger aufs Tor bekommen würde und so auch mannschaftlich gesehen mehr Erfolg zu haben.
torwart.de: Wie war der Umstieg von der B- zur A-Jugend für dich?
Schubert: Also klar der Umstieg war schon relativ extrem. Aus der B-Junioren Westfalenliga in die A-Junioren Bundesliga reinzukommen ist ein großer Schritt. Da war schon eine Umstellung nötig. Aber aus meiner Mannschaft damals wurden recht viele Spieler übernommen, was die Umstellung dann auch erleichterte. Insgesamt hat die Umgewöhnungsphase doch nicht so lange gedauert - ich bin doch ganz gut reingekommen.
torwart.de: Wer hat dich in Paderborn geprägt?
Schubert: Ich hatte in Paderborn wirklich super Trainer, denen ich sehr dankbar bin. Mein erster Torwarttrainer war Frederik Gößling, der jetzt aktuell bei Leipzig Haupttorwarttrainer ist. Almin Omeragic, folgte darauf und zum Schluss in der U17 und U19 dann Nico Burchert, der Torwarttrainer der ersten von Paderborn und alle machten wirklich einen tollen Job fachlich, wie auch menschlich. Wir hatten meist zweimal in der Woche Torwarttraining
und montags zusätzlich eine gemeinsame Einheit mit allen Torhütern zusammen. Gerade mit dem Bau des TNLZ in Paderborn sind die Möglichkeiten natürlich nochmal enorm gewachsen, alles wurde viel professioneller. Die Trainer hatten alle super Ausbildungen und brachten mich fußballerisch als auch menschlich extrem weiter.
torwart.de: Wie oft trainierst du in Rödinghausen?
Schubert: In Rödinghausen trainieren wir viermal die Woche. Montag ist immer frei und dann immer Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag wenn am Sonntag Spiel ist. Teilweise trainieren wir auch nur dreimal wenn es der Spielplan nicht anders zulässt aber das ist nur die Ausnahme. In der Regel trainieren wir Dienstag und Mittwoch auf Kunstrasen neben dem Stadion, Donnerstag und Freitag auf Rasen an einem in der Nähe gelegenen Sportplatz, wo auch die erste Mannschaft drauf trainiert. Trainingsbeginn ist immer um 18:30 Uhr und Ende um 20:15 Uhr. Nur freitags trainieren wir von 18 Uhr bis 19:45!
torwart.de: Wer ist dein Torwarttrainer und auf was legt er besonderen Wert?
Schubert: Mein aktueller Torwart Trainer ist Roy Elferink. Er kam jetzt im Winter von Twente Enschede und ist Holländer. Da er erst seit kurzem da ist, kann ich noch nicht so viel über ihn sagen. Aber er ist ein Perfektionist dem fußballerische Fähigkeiten enorm wichtig sind, ebenfalls wie mir. Er ist sehr kritisch und perfektionistisch, aber auch jemand der sehr viel lobt. Ich komme bis jetzt sehr gut mit ihm klar, er hat einen teilweise lustigen holländischen Akzent, was ihn sehr sympathisch macht. Bis jetzt kann ich nichts schlechtes über ihn sagen.
torwart.de: Was schaust du dir von anderen Torhütern ab?
Schubert: Generell bin ich immer gerne offen für sowas und schaue mir auch im TV gerne Spiele an um zu schauen, was andere vielleicht noch besser machen als ich. Auch bei uns in der Liga gibt es super Torhüter, bei denen man sich etwas abschauen kann. Aber im Spiel ist es eher schwierig da man sich natürlich auf die eigene Leistung und das Team konzentriert. Aber klar, wenn mir etwas positiv auffällt, nehme ich es gerne an. Auch Tipps von anderen sehe ich als sehr positiv. Aber auch wenn ich bei der Ersten trainiere kann man noch sehr viel lernen. Die Beiden dort haben echt ein unfassbar gutes Niveau und es macht echt viel Spaß mit ihnen zu trainieren.
torwart.de: Wie sehr musst du heute „Profi“ sein?
Schubert: Professionelles Verhalten gehört natürlich nicht nur auf den Platz, sondern auch nebenan. Ich persönlich trinke keinen Alkohol und gehe nur sehr, sehr, sehr selten feiern. Wenn wir am Wochenende spielen, dann schon mal gar nicht, so viel steht fest. Ich habe auch noch nie geraucht oder ähnliches. Ich finde dies einfach wichtig, da man nicht nur die 90 Minuten auf dem Platz sich professionell verhalten muss, sondern die anderen 22 Stunden und 30 Minuten außerhalb genauso. Ich versuche so gut es geht mich vernünftig zu ernähren und viel Obst und Gemüse zu essen. Aber ab und zu etwas Fast Food
gehört auch dazu, da bin ich ehrlich. Ansonsten gehe ich gerne mit Freunden Fußball schauen abends.
torwart.de: Lebst du im Internat? Wie schaut deine Karriereplanung aus?
Schubert: Nein, in einem Internat lebe ich nicht. Ich lebe ganz normal noch bei meiner Familie zuhause. Ein zweites Standbein zu haben neben dem Fußball war mir schon immer sehr wichtig. Auf nur Fußball wollte ich mich nie verlassen. Deshalb hab ich letztes Jahr mein Abitur in Bad Salzuflen am Gymnasium gemacht. Dieses Jahr nehme ich als Übergangsjahr und fange am 01.08 eine Ausbildung um kaufmännischen Bereich an. Zurzeit gehe ich neben dem Training meist viermal in der Woche vormittags arbeiten. Das ist mir persönlich auch ganz wichtig, um nicht nur auf den Fußball fokussiert zu sein und einfach auch um etwas zu tun. Ich fange noch dieses Jahr meine Ausbildung an und einfach für den Notfall - falls es mit dem Fußball nicht klappt - ein zweites Standbein zu haben. Natürlich hoffe ich, dass es nicht eintritt, aber man soll ja immer vom Schlimmsten ausgehen. Deshalb habe ich dann für den Notfall meine kaufmännische Lehre und kann damit schnell und sicher einen Job finden. Trotzdem werde ich - egal was passiert - dem Fußball immer verbunden sein und richtig aufhören werde ich sowieso nicht können.
torwart.de: Wer ist denn dein Vorbild?
Schubert: Also so direkt ein Vorbild, wo ich sage „ja genau wie er möchte ich werden!“ gibt es bei mir auf keinen Fall. Ich möchte meinen Stil beibehalten und nicht wie andere werden. Natürlich gucke ich mir gerne das ein oder andere ab von anderen Torhütern, aber auch nur Kleinigkeiten. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, wer für mich der Beste ist, wäre ganz klar Ter Stegen. Sein Spielstil, seine fußballerischen Fähigkeiten und sein Torwartspiel sind für mich das Beste. Aber auch abseits des Platzes ist er für mich menschlich gesehen ein super Typ und in dieser Weise auch ein Vorbild.
torwart.de: Danke dir!
Schubert: Gerne doch.
Kommentare (1)
Jörg Alt
am