Einzig der Vorfall eines Fans und kritischen Vereinsmitgliedes fand sich in den Medien wieder. Diesem Vereinsmitglied wurde offiziell aufgrund eines Banners bei einem Spiel der zweiten Mannschaft der Bayern ein Hausverbot erteilt. Doch das Vereinsmitglied selbst, dass aber öffentlich nicht in Erscheinung treten möchte, sprach davon, dass seine Kritik an den Geschäftsbeziehungen zu Katar der eigentliche Grund war.
Wurde diese Diskussion in den vergangenen Monaten eher klein gehalten, kam dieses Thema vor der Jahreshauptversammlung wieder auf. Auch die breite Fan-Basis brachte Kritik in Form eines Banners an. Mit dem Slogan: „Für Geld waschen wir alles" in Anspielung auf Katar war unter anderem Kahn zu sehen, wie er ein Trikot reinwäscht. Spätestens dadurch war zu erwarten, dass sich Kahn auf der Jahreshauptversammlung bezüglich des Themas Katar zu Wort meldet, doch in seiner 35-minütigen Rede erwähnte der Vorstandsvorsitzende mit keiner Silbe das Thema. Ein Antrag, über den auslaufenden Sponsoren-Deal mit Qatar Airways abzustimmen, wurde durch die Verantwortlichen abgelehnt.
Durch dieses Verhalten sorgten Kahn und Bayern-Präsident Hainer für einen Eklat auf der Hauptversammlung, doch von Einsicht war zunächst keine Spur. Erst als Kritik an Kahns nichtssagender Rede und dem Eklat in den Medien aufkam, reagierte Kahn via Twitter: „Die Jahreshauptversammlung am Donnerstag beschäftigt mich natürlich immer noch sehr. Offenbar ist in den Emotionen einiges nicht angekommen, was mir in Zukunft wichtig ist. Es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen dem FC Bayern und unseren Mitgliedern ist. Ich bin mir darüber sehr bewusst. Zum Qatar-Airways-Sponsoring werden wir uns ein möglichst breites Meinungsbild unserer Mitglieder einholen."
Wie dies dabei genau aussehen soll, dazu äußerte sich Kahn indes nicht. Es wird dabei nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich Oliver Kahn äußern muss. Doch beim nächsten Mal muss Kahn liefern. Dann muss er ein klares Bild abgeben, aber sich dabei auch um die Basis der Mitglieder kümmern. Als Torwart war er unter Bayern-Fans verehrt, weil er Ecken und Kanten, einfach Charakter zeigte. Nun ist es Zeit, dass Oliver Kahn auch die von ihm bemühten „Eier" zeigt.
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