Benjamin Bertram ist am 08.07.1981 in Hannover geboren und hat sich im Alter von 26 Jahren eine eigene Beratungsagentur aufgebaut. Zum 01.01. wird er offiziell zur Agentur Stars & Friends wechseln. torwart.de sprach mit ihm über die Besonderheiten für Torhüter bei Beratern.
torwart.de: Am Anfang direkt gefragt: Wie groß ist der Einfluss von Beratern tatsächlich im Fußball?
Benjamin Bertram: Der Einfluss von Beratern im Fußball ist schon groß. Durch gute und intensive Kontakte zu den Entscheidungsträgern im Fußball kann man einiges bewegen.
torwart.de: Ab welchem Alter empfiehlt es sich nach einem Berater Ausschau zu halten?
Bertram: Ich finde man kann es nicht am Alter eines Spielers festmachen, sondern eher an der Qualität eines Spielers. Es ist natürlich schwer bei einem 13-jährigen zu sagen, welche Entwicklung ein Spieler nimmt, aber häufig wird schon in diesem Alter um Spieler geworben.
torwart.de: Was halten Sie von Familienmodellen als Beratung? (Vater usw.)
Bertram: Sicher kennt ein Vater seinen "Schützling" am Besten, allerdings vertrete ich die Meinung, dass es besser ist, sich von einer unabhängigen Person beraten zu lassen. Gerade in Verhandlungen mit Vereinen kann man dadurch eine objektive Meinung vertreten.
torwart.de: Bis zu welcher Spielklasse kann ein Berater noch nützlich sein?
Bertram: Dies hängt auch eher vom Alter ab. Ein junger Spieler in der Oberliga kann sicher auch durch die Hilfe eines Beraters eine gute Entwicklung nehmen und noch die ein oder andere Liga nach oben kommen.
torwart.de: Es gibt Einzelberater wie Sie und große Unternehmen. Was spricht für das eine, was für das andere Modell aus Sicht der Spieler?
Bertram: Bislang habe ich die Meinung gehabt, dass es von Vorteil sein kann, wenn sich ein Spieler für eine vermeintlich kleine Agentur entscheidet.Durch meine eigenen Erfahrungen in den letzten Jahren hat sich meine Sicht allerdings verändert. Mein Wechsel zu Stars & Friends unterstreicht meinen neu eingeschlagenen Weg. Das Netzwerk und die persönliche Betreuung bei einer großen Agentur, kann häufig von kleinen Beratern nicht geleistet werden.
torwart.de: Kommen wir auf den Torwart: Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit mit einem Torwart von einem Feldspieler aus Ihrer Sicht?
Bertram: Einen Unterschied gibt es tatsächlich. Es gibt häufig nur zwei oder drei freie Plätze in einem Kader für Torhüter, bei einem Feldspieler sieht das schon ganz anders aus. Die Möglichkeiten für einen Torwart sind dadurch schon begrenzt.
torwart.de: Wieso gibt es nur so wenige ehemalige Torhüter im Beratungsgeschäft?
Bertram: Dazu kann ich relativ wenig sagen, ich vermute es ist einfach Zufall, dass sich so wenige Torhüter für diesen Bereich interessieren.
torwart.de: Ist es schwieriger einen Torwart unterzubringen, weil es eben nur weniger Plätze gibt und diese langfristig vergeben werden?
Bertram: Ja, es ist definitiv schwieriger einen Torhüter zu vermitteln. Allein aufgrund der geringen Anzahl von Kaderplätzen für einen Torwart ist es schon komplizierter.
torwart.de: Was sind die Besonderheiten bei einer Karriereplanung für einen Torwart?
Bertram: Eine Karriere kann man allgemein schwierig planen, da es im Fußball schnell negativ oder positiv laufen kann. Gerade als Torwart kann man durch Paraden schnell auf sich aufmerksam machen, allerdings sieht man auch schnell blöd aus, wenn man mal daneben greift.
torwart.de: Der Faktor Spielpraxis steht häufig dem einer guten Ausbildung bei einem Profiklub entgegen. Wie sehen Sie dieses Argument?
Bertram: Ich finde beides sehr wichtig. Spielpraxis hilft gerade einem Torwart Sicherheit im Spiel zu erlangen und Selbstbewusst in ein Spiel zu gehen. Aber auch die taktische Ausbildung, wie z. B. Strafraumbeherrschung, etc. ist sehr entscheidend. Viel kann man natürlich durch ein Spiel kompensieren, aber das Training darf und sollte man nie vernachlässigen.
torwart.de: Danke für das Interview.
Bertram: Bitte sehr.
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