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Hans Leitert - "hautnah" bei torwart.de (23.11.07)

"Ein nachvollziehbares Konstrukt für die tägliche Arbeit als Torwarttrainer!"

von Marcel Schäfer 

2. Teil

torwart.de: Hast Du schon weitere Literatur veröffentlicht? Ist die auch zugänglich?

Leitert: Ich habe in der Vergangenheit bereits einige Dinge veröffentlicht. Im Jahr 2001 kam das Video ‘Perfect save – optimales Torwartspiel’ auf den Markt. Hier sind wir gerade dabei, das Video zu bearbeiten und eine neue Version auf DVD herauszubringen (anzufordern ab 2008 bei hansleitert.com). Des weiteren habe ich an zwei Produkten des Österreichischen Fussball Bundes mitgearbeitet. Im Buch ‘Spiel – Spaß – Technik’ habe ich das Kapitel ‘Kindgerechtes Torwarttraining’ geschrieben, und bei der DVD ‘Challenge 2008 – Techniktraining’ habe ich ebenfalls das Kapitel Torwarttraining gestaltet (erhältlich direkt beim ÖFB). Des weiteren habe ich im Buch ‘Leistungsdiagnostik und Coaching’ (dvs Band 123) einen Fachartikel mit dem Titel “Torwartspezifische Leistungsdiagnostik unter Berücksichtigung der Komponenten Taktik, Technik und Kondition” veröffentlicht (bei Edition Czwalina erhältlich). Basis für all diese Dinge war meine Diplomarbeit auf der Universität für Sportwissenschaften Wien mit dem Titel “Der Fußballtormann – Leistungsstrukturmodell, Oberflächenstruktur, Tiefenstruktur, Anforderungsprofil”.

torwart.de: Was muss für dich ein guter Torwarttrainer können bzw. kennen?

Leitert: Eine wichtige Voraussetzung ist die, dass es dem Torwarttrainer tief drinnen ein Anliegen sein muss, seine Spieler zu unterstützen. Es darf ihm nicht darum gehen, selbst den Applaus oder den Erfolg zu ernten. Es muss ihm ein Bedürfnis sein, dem Spieler zu helfen und zu begleiten. Des weiteren ist es nötig, dass er sich mit der Thematik des Lehrens sehr sorgfältig auseinandersetzt. Wann gebe ich welche Information? Ein zuviel an Info kann sich mitunter kontraproduktiv auswirken. Ebenso ist es wichtig, bei aller Nähe immer eine gewisse Objektivität gegenüber dem Spieler zu bewahren. Damit meine ich, dass wir zwar sehr nahe am Spieler dran sein können und müssen, mitunter auch all seine privaten Probleme kennen, jedoch nie unsere Rolle vergessen dürfen und den Spieler immer nach seinen objektiven Leistungen und anhand von nachvollziehbaren Fakten beurteilen müssen. Es darf niemals der Fall sein, dass wir nach subjektiven Kriterien oder nach Meinung (‘harter Trainierer’, ‘klasser Kerl’, ‘starker Typ’) einen Spieler beurteilen, sondern ausschließlich nach Fakten. Diese müssen dem Spieler transparent vermittelt werden. Ein fachliches Basic-Knowhow betreffend korrekter Technikschulung müssen wir bei jedem Torwarttrainer als gegeben voraussetzen. Aber auch hier können die Prinzipien ein sehr sinnvoller Leitfaden sein.

torwart.de: Welche Methoden der Torwartanalyse empfiehlst du?

Leitert: Ich selbst wende im Spiel ein kombiniert quantitatives-qualitatives Verfahren an. Klingt kompliziert, ist aber ganz leicht. Vereinfacht dargestellt mache ich nichts anderes, als dass ich jede Aktion meines Torhüters mit Ball statistisch erfasse und beurteile. In Summe habe ich nach jedem Spiel eine objektive Information darüber, wie er gespielt hat. Das heißt: Wie oft hat er einen Schuss, eine Flanke, einen Rückpass, einen Freistoß etc. zu verarbeiten gehabt und wie hat er diese Aktionen verarbeitet? Gut, unsicher oder fehlerhaft. Führt man diese Art der Spielbeobachtung über eine ganze Saison durch, erhält man während der Saison und am Ende einer solchen ein klares Bild über die jeweiligen Stärken und Schwächen des Torhüters bzw. über die gesamte Defensivleistung der Mannschaft. Ich habe für mich ein standardisiertes Spielanalyseverfahren definiert und bewerte Torhüter seit Jahren anhand dieses Verfahrens. Während des Trainingsprozesses beurteile ich die Torhüter immer in Anlehnung an die sieben Prinzipien. Die im Wettspiel generierte Information gibt mir dann letzten Endes objektive Daten über die Leistung im Spiel und über die Bereiche, die wir in Zukunft trainieren müssen. Es zählen für mich einfach nur Fakten und keine Meinungen a la ‘der ist schlecht bei Flanken’, ‘der ist zu klein’. Mich interessiert der Prozentsatz von erfolgreichen 1:1-Situationen, der Prozentsatz von erfolgreichen Abwehren bei Schüssen innerhalb des Strafraumes, der Prozentsatz von gut verarbeiteten Flanken usw. Diese Daten kann ich mit jenen von internationalen Topkeepern vergleichen und sie liefern mir dann die notwendige Information für den Trainingsansatz. Mit Meinungen und Vermutungen allein kann ich nichts anfangen.

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