Der Klassenerhalt ist für die Berliner Hertha noch nicht ganz sicher, da droht bereits das nächste Ungemach. So könnte die Personalie Marcel Lotka zu einem Politikum werden. Bereits im März meldete der BVB, sich die Dienste des 20-jährigen polnischen Junioren-Nationaltorhüters gesichert zu haben. Dabei war Lotka bei der zweiten Mannschaft der Borussen eingeplant, da man in Berlin anscheinend keinerlei Verwendung für ihn zu haben schien. Selbst bei der zweiten Mannschaft des Hauptstadt-Klubs war Lotka nicht einmal die Nummer 1.
Was dann aber folgte, war ein steiler Aufstieg. So durfte Lotka spielen, als Alexander Schwolow an Covid-19 erkrankt war und auch sowohl Jarstein als auch Christensen und Körber nicht zur Verfügung standen. Damit feierte Herthas Nummer 5 ein grandioses Debüt und konnte sich fortan einen Namen machen. Auch aktuell scheint Lotka zumindest die Berliner Nummer 2 zu sein, da Schwolow bereits seit Wochen ausfällt und von dem 20-Jährigen vertreten wird. Dieser macht auch weiterhin seine Sache sehr ordentlich.
Sogar so ordentlich, dass sich nun ein juristischer Streit anbahnt, denn die Hertha hat in Person von Sportvorstand Fredi Bobic verkündet, die Vereins-seitige Verlängerungsoption um ein weiters Jahr gezogen zu haben. Dies wäre nicht weiter spektakulär, wenn der Wechsel zum BVB nicht bereits fix wäre und auch die notwendigen Verträge noch nicht unterschrieben wären. Bobic dazu gegenüber Sport 1: „Wir haben die Option gezogen. Aber er hat einen Vertrag in Dortmund unterschrieben. Es wird ein juristisches Ding werden. Ich habe mit Sebastian Kehl und Ingo Preuß gesprochen, die wollen das in Ruhe besprechen. Eine Entscheidung wird fallen, wenn alles vorbei ist und wir wissen, ob wir die Klasse gehalten haben. Marcel soll sich fokussieren auf das Spiel nächste Woche."
Im letzten Spiel reicht der Hertha ein Unentschieden, um die Klasse zu halten, doch der Gegner ist nicht ohne, denn dieser heißt ausgerechnet Borussia Dortmund. Der Grund, warum Lotka nun doch gehalten werden soll, liegt in den Leistungen Alexander Schwolows begründet. Dieser konnte in den vergangenen zwei Jahre nicht vollends überzeugen und zwischendurch auch von Rune Jarstein verdrängt wurde. Nun sollen dem Vernehmen nach Schwolow und Jarstein den Verein verlassen. Zwar sollte zuerst Christensen die neue Nummer 1 der Hertha werden, doch wird ihm dies aufgrund fehlender Spielpraxis auch nicht uneingeschränkt zugetraut, Lotka hingegen wohl schon, wodurch die Hertha nun hofft, den jungen Keeper doch noch irgendwie halten zu können. Die Chancen, dann in der kommenden Saison Herthas neue Nummer 1 zu sein, wären dann durchaus real für den Deutsch-Polen.
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