Die Wahl für Schubert ist nach Aussagen des Trainers eine "klare Entscheidung" gewesen

Autor: T. Rübe - 25.10.2024

Bereits Anfang der Woche deutete sich beim SC Paderborn nach dem 1:3 gegen die Hertha ein Wechsel auf der Torwart-Position an. So sagte Chefcoach Lukas Kwasniok, dass Markus Schubert als bisherige Nummer 2 zumindest im Pokal gegen Werder Bremen spielen dürfte. 

Auf der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln kündigte Kwasniok öffentlich einen Wechsel zwischen den Pfosten an: "So sehr uns Pelle in der vergangenen Saison mit seiner Kommunikation, seinen fußballerischen Fähigkeiten und seiner Strafraumkontrolle auch geholfen hat, so fehlerhaft agiert er seit unserem Spiel in der vergangenen Saison beim FC Hansa Rostock. Ich bin das vierte Jahr beim SCP und wir haben die mit Abstand beste Defensive. Aber leider konnte uns unser Torhüter in den vergangenen Spielen zu häufig nicht helfen, diese stabile Leistung auch in Zahlen zu untermauern. Ganz im Gegenteil: 12 Gegentore nach 9 Spielen sind zu viel. Deshalb war es jetzt an der Zeit, etwas zu verändern."

Profiteur davon ist Markus Schubert, der bei Dynamo Dresden bereits Stammtorhüter in der zweiten Bundesliga war und auch Bundesliga-Partien für den FC Schalke 04 absolvierte. Auch bei Eintracht Frankfurt stand der Keeper leihweise unter Vertrag und sammelte Erfahrung in den Niederlanden bei Vitesse Arnheim. Die Wahl für Schubert ist nach Aussagen des Trainers eine "klare Entscheidung" gewesen. Ein Argument für den Wechsel sei auch Schuberts Ausbildung gewesen: "Er ist ein sehr guter Torverteidiger, ein guter Kommunikator, hat eine andere Explosivität und hat etwas, was in der heutigen Torwartgeneration etwas verloren gegangen ist: diese gewisse Beklopptheit. Wenn man Schubi aus drei Metern einen Ball ins Gesicht schießt, fragt er: "Warum nur weich? Das tut uns in dieser Phase vielleicht auch gut. Seine Ausbildung war vielleicht sogar altmodisch: Aber es war eine, die noch auf die Kernkompetenzen ausgelegt war."

Dass Schubert in den vergangenen zwei Jahren kein einziges Liga-Spiel absolviert hat, sieht der Coach nicht als zwingenden Nachteil: "Als Pelle vor einem Jahr bei uns ins Tor kam, hatte er zuvor auch nicht ein Spiel nach dem anderen absolviert. Er hatte sich bei dem VfB Oldenburg in der 3. Liga mit dem anderen Torwart abgewechselt. Trotzdem habe ich diese Entscheidung mit voller Überzeugung getroffen. Auch jetzt sehe ich in erster Linie nicht das Risiko, sondern die große Chance." Allerdings hat Schubert vorerst die Garantie für die nächsten beiden Spiele gegen Köln und Bremen. O-Ton Kwasniok: "Wie es weitergeht, kann ich noch nicht sagen." 

Für Boevink als bisherige Nummer 1 sei die Entscheidung zum Wechsel nicht wirklich überraschend gewesen, wie der Coach durchblicken ließ: "Pelle ist doch nicht auf den Kopf gefallen. Er kann seine Leistung bewerten." Zwar war an der Entscheidungsfindung das gesamte Trainerteam beteiligt, die finale Entscheidung traf aber Kwasniok, der recht derb seine Entscheidung verteidigte: "Ich hatte keinen Bock mehr auf Pläne, die man sich vor einem Spiel macht, die dann aber nicht aufgehen. Die Wahrheit ist: Unser Torhüter hat keinen Ball gehalten. Wir sind aber im Leistungssport, nicht beim sozialen Wohlfahrtsverband. Wir orientieren uns nicht am schwächsten Glied in der Kette, sondern an dem stärksten."