Die nicht enden wollende Suche nach Stabilität auf der Torwartposition beim FC Schalke 04 geht in die nächste Runde. Loris Karius wird im Spiel gegen Preußen Münster sein Debüt für die Königsblauen geben. Der ehemalige Mainzer, der in der Bundesliga bereits 95 Einsätze für den FSV Mainz 05 und Union Berlin absolviert hat, ersetzt damit die bisherige Nummer eins, Justin Heekeren.
Der 24-Jährige galt bislang als mehr oder weniger gesetzter Stammtorhüter – zumindest aus Sicht der Trainer. Doch konnte er nur selten überzeugen. Der 2022 aus Oberhausen gekommene Keeper stand immer wieder in der Kritik. Dennoch hielten sowohl Ex-Trainer Karel Geraerts als auch sein Nachfolger Kees van Wonderen lange an ihm fest – sehr zum Leidwesen von Ron-Thorben Hoffmann. Dieser war im Sommer als potenzieller Nachfolger von Marius Müller verpflichtet worden, der zu VfL Wolfsburg gewechselt war.
Doch Hoffmann konnte sich trotz Heekerens bisweilen unsicherer Leistungen nicht durchsetzen und verließ den Verein bereits im Winter wieder in Richtung Eintracht Braunschweig. Die Schalker einigten sich mit den Niedersachsen auf eine Leihe mit Kaufpflicht im Falle des Klassenerhalts. Gleichzeitig wurde im Winter Loris Karius verpflichtet. Der 31-Jährige war zuvor ein halbes Jahr vereinslos, nachdem sein Vertrag bei Newcastle United nicht verlängert worden war. Bei den Magpies kam er lediglich zu zwei Einsätzen, sein letzter datiert vom 24. Februar 2024 – beim 1:4 gegen den Arsenal FC.
Nun kehrt Karius nach genau vier Jahren zurück auf eine deutsche Profi-Bühne. Sein letzter Auftritt in Deutschland war am 28. Februar 2021 für Union Berlin. In Gelsenkirchen setzt man große Hoffnungen in den ehemaligen Champions-League-Finalisten. Mit nur vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz steckt Schalke tief im Abstiegskampf. Besonders brisant: Preußen Münster, Schalkes nächster Gegner, belegt aktuell den gefährlichen 16. Platz.
Gerade in solch einem Druckspiel wird der Fokus besonders auf Karius liegen. Der erfahrene Keeper hat in seiner Karriere bereits alles erlebt – von großen Spielen bis hin zu bitteren Momenten. Auch wenn seine Leistungen im Champions-League-Finale 2018 für Liverpool gegen Real Madrid in Erinnerung geblieben sind, gilt er dennoch als nervenstark. Genau diese Eigenschaft wird Schalke in den kommenden Wochen brauchen, um den drohenden Absturz in die Dritte Liga zu verhindern.
Ein neuer Impuls war dringend erforderlich, denn Heekerens Statistik unterstrich seine Unsicherheiten: Mit einer Paradenquote von nur 64,5 % belegte er Rang 20 von 29 Torhütern in der 2. Bundesliga – ein enttäuschender Wert für einen Stammkeeper. Nun also der Wechsel zum deutlich prominenteren Namen.
Für Schalke ist der Torwartwechsel auch ein Zeichen der Hoffnung auf bessere Zeiten. Ursprünglich war der Wiederaufstieg zumindest ein realistisches Ziel, doch inzwischen geht es nur noch darum, das Pokal-Fiasko der vergangenen Jahre nicht mit einem weiteren sportlichen Tiefpunkt zu übertreffen. Karius soll nun im letzten Saisondrittel eine Schlüsselrolle übernehmen – als Stabilitätsanker in einer wankenden Mannschaft.
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