Marvin Schwäbe galt noch zum Ende der letzten Saison trotz des Abstieges als Publikumsliebling beim 1. FC Köln, doch allmählich verspielt der 29-Järhige einige Sympathien beim Effzeh. Nach dem Abstieg stand früh fest, dass Schwäbe den Klub verlassen wollte. Dies teilte der Torhüter den Bossen auch bereits Ende Mai mit, sodass von da an auch bereits feststand, dass Eigengewächs Jonas Urbig als neuer und langfristiger Stammkeeper aufgebaut werden sollte. 

Schwäbe hingegen sollte sich schnell einen neuen Verein suchen, oder die Rolle als Nummer 2 akzeptieren. Für den Keeper, der einst das Kölner Urgestein Timo Horn aus dem Tor verdrängt hatte, war daher klar, dass eine Trennung eigentlich unausweichlich war, zumal er selbst auch so gewünscht und kommuniziert hatte. Doch die Angebote an Spieler und vor allem auch an den Klub bis aus. Daran hat sich auch immer noch nichts geändert. Die Interessenten sollen dem Vernehmen auch nicht gerade Schlange stehen. Sport- Chef Christian Keller sagte diesbezüglich gegenüber der "BILD": " Stand heute gibt es kein belastbares Angebot für Marvin. Das kann ich in der Offenheit sagen."

Bei den ersten beiden Saisonspielen stand Schwäbe jeweils nicht im Kader. Ein Tag vor dem jeweiligen Spiel meldete sich der Keeper ab, um dann direkt nach dem Spiel wieder einsatzfähig zu sein. Keller aber wiegelt ab: "Ich würde darum bitten, dass nicht allzu hoch zu hängen. Einmal war es ein Infekt vor dem Spiel. Marvin hat zwei kleine Kinder, das kann also immer Mal passieren. Und beim zweiten Mal machte der untere Rücken zu. Das ist auch nichts Neues bei Marvin, das ist in der Vergangenheit schon ein paarmal vorgekommen. Es war eine ungeschickte Doppelung, aber keine aus der man irgendetwas raus interpretieren sollte." 

Dennoch ließ die Situation Spielraum für allerlei Spekulationen,  denn fest steht auch, dass der Effzeh durch den Abstieg auch auf frisches Geld angewiesen ist. Sollte sich kein Abnehmer für den Keeper finden, der noch eine Ablösesumme zahlt, wäre es für den Klub dennoch gut, das Gehalt des Torhüters einzusparen.  Gleichsam gehörte Schwäbe auch in der letzten Saison zu den besseren Torhütern in der Bundesliga. Auch beim VfL Bochum stand Schwäbe zeitweise auf der Liste, ein Transfer ließ sich aber nicht realisieren. Ein weiterer Interessent ist bisher nicht aufgetreten. Eine Vertragsauflösung sei laut Keller kein Thema: "Marvin ist unser Spieler. Ich habe lieber einen guten Spieler mehr im Kader als einen guten Spieler weniger. Andererseits haben wir eine klare Vereinbarung. Wenn es ein Angebot gibt, das für ihn und für uns passt, dann werden wir zu einem Ergebnis kommen." 

Im Pokalspiel der Kölner, das gegen Mainz mit 3:2 n.V. gewonnen wurde, gehörte Schwäbe und Pentke zum Kader. Jonas Urbig hütete erwartungsgemäß das Tor. 

Eine Belastung der Mannschaft durch Schwäbe sieht Keller aber nicht: "Aus unserer Sicht überhaupt nicht. Marvin verhält sich total professionell, er bringt sich in die Mannschaft ein. Man sieht ja in den Trainingseinheiten, dass er sehr aktiv im Coaching ist. Das ist in der Kabine gleichermaßen so. Die Situation ist keine Belastung für die Mannschaft. Und es ist auch nicht so, dass Jonas Urbig vielleicht im ersten Spiel den Ball nicht so sauber fängt, wie er ihn fangen kann, weil Marvin noch da ist. Das sind hypothetische Dinge."