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Marvin Schwäbe: Berater-Wechsel und Vorwürfe gegen die sportliche Leitung

Zwischen Frust und Zukunftsplanung: Marvin Schwäbes Wechselwunsch und die Reaktionen des Effzeh

Autor: T. Rübe - 06.09.2024

Nach dem Abstieg des 1. FC Köln galt Stammtorwart Marvin Schwäbe als absoluter Verkaufskandidat. Bereits unmittelbar nach dem bitteren Gang in die zweite Bundesliga soll der 28-Jährige bei den Verantwortlichen seinen Wechselwunsch hinterlegt haben, nachdem er bereits im März erste Signale in diese Richtung meldete, sofern der Abstieg nicht mehr hätte verhindert werden können – dies ist zumindest die offizielle Version des Klubs. Doch auch der Effzeh selbst schien von Beginn an einem Transfer nicht wirklich abgeneigt zu sein.

Jonas Urbig als zukünftige Nummer 1

Mit dem Leih-Rückkehrer Jonas Urbig von Ligakonkurrent Greuther Fürth kam eine potenzielle Nummer 1 wieder zurück zum Klub. In der vergangenen Spielzeit konnte Urbig als Fürther Nummer 1 durchaus überzeugen. Schon seit einiger Zeit gilt Urbig in Köln als Torhüter der Zukunft und soll in seinem Stammklub eine Ära prägen. Die Zeit schien nunmehr nach dem Abstieg gekommen zu sein. Der 21-Jährige ist die Nummer 1 in Köln. Für Schwäbe, der vor rund eineinhalb Jahren noch im Dunstkreis der Nationalmannschaft verortet wurde, bleibt lediglich die Rolle der Nummer 2. Aufgrund des Wechselwunsches schien die sportliche Entscheidung durchaus eine mit Ansage gewesen zu sein, denn auch in der letzten Saison galt Schwäbe trotz des Abstieges als starker Rückhalt und war erneut einer der besseren Torhüter.

Für Schwäbe ist die derzeitige Lage natürlich alles andere als zufriedenstellend. Wie der "Sport-Informations-Dienst (SID)" am Montag vermeldete, hat Schwäbe auf den ausgebliebenen Wechsel reagiert und seine Berater-Agentur gewechselt. Bisher war er bei CN Sports unter Vertrag. Ab sofort wird der gebürtige Hesse von der Agentur von Jörg Neblung vertreten. Bereits von 2014 bis 2018 gab es zwischen beiden Parteien eine Zusammenarbeit, die nun in die zweite Runde geht. In einem Interview mit dem "Kicker" lässt sich Schwäbe wie folgt zitieren: "Ich habe im Augenblick keine leichte Situation, aber versuche so professionell wie möglich damit umzugehen. Zuletzt sind bei mir einige Dinge leider nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen. Daher stelle ich mich für die Zukunft neu auf und vertraue auf den Rat von Leuten, die mich, meine Situation und meine Position verstehen. Gleichzeitig nehme ich die Aufgabe beim 1. FC Köln so an, wie es verlangt wird. Ich bin schon etwas länger im Geschäft und weiß, was zu tun ist."

Der Wechsel zu Jörg Neblung: Ein erfahrener Torwart-Agent

Dadurch und auch durch den Umstand, dass Neblung seinen Sitz in Köln hat, ist der Wechsel der Berater-Agentur nicht wirklich überraschend. Zudem ist Neblung gewissermaßen auf Torhüter spezialisiert – ein Großteil seiner Klienten besteht aus Keepern. Der prominenteste Name ist Stefan Ortega. Bei diesem ist der Berater-Agentur ein regelrechter Coup gelungen, als man die damalige Nummer 1 nach dem Abstieg von Arminia Bielefeld ablösefrei zu Manchester City brachte. Bei dem Star-Ensemble unter Pep Guardiola ist zwar Ederson seit Jahren Stammtorhüter, doch auch Ortega kommt relativ regelmäßig zu Einsatzzeiten.

Schwierige Marktlage: Transfermöglichkeiten für Schwäbe

Ob Neblung und seinem Team auch bei Schwäbe noch eine ähnlich große Lösung gelingen wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich. In den europäischen Top-Ligen ist das Transferfenster bereits geschlossen. Ein Transfer nach Italien, England, Spanien oder Frankreich oder innerhalb Deutschlands wäre demnach erst im Winter möglich. Allerdings gäbe es für Schwäbe aktuell sehr wohl noch Möglichkeiten, einen neuen Klub zu finden. Beispielsweise in der Schweiz, Griechenland oder der Türkei ist noch einige wenige Tage die Transferperiode geöffnet. Es bleibt daher abzuwarten, ob Schwäbe jetzt mit Neblung wieder an seiner Seite eine schnelle Veränderung doch noch erreichen wird.

Unstimmigkeiten zwischen Schwäbe und dem 1. FC Köln

Eine Zusammenarbeit zwischen dem Torhüter und dem 1. FC Köln wird gleichzeitig immer schwieriger, denn auf die zunehmende Frustration des Torhüters und den darüber hinaus vorgebrachten Vorwurf, dass die Darstellung vom Klub mit dem frühzeitigen Wechselwunsch nicht stimme, hat nun auch Sportvorstand Christian Keller wiederum reagiert. Er sagte beim Mitglieder-Stammtisch: "Beim 1. FC Köln gilt immer und auf jeder Position das Leistungsprinzip. Es steht im Moment einfach der Torhüter im Tor, der die Nase ein Stück weit vorn hat. Und das hat nichts mit 'von Kellers Gnaden' zu tun. (...) Zu dem Interview: Relevant ist am Ende nur, was wir im Innenverhältnis besprechen. Und ich beantworte nichts, was wir unter vier oder sechs Augen besprochen haben. Das trägt man nicht nach außen." Schwäbe sagte konkret gegenüber dem "Kicker": "Vor dieser Saison habe ich von verschiedenen Seiten erfahren, dass ich ins zweite Glied rücken soll und Jonas Urbig die Nummer eins wird. Das war für mich natürlich extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt. Nachdem klar war, wie die Situation ist, habe ich verständlicherweise Alternativen eruiert. Ich will ja spielen. Ich weiß natürlich auch, was ich am 1. FC Köln habe und dass ich hier zum Bundesligaspieler gereift bin. Dementsprechend war klar für mich, dass ich nicht einfach sage: Ich gehe definitiv. So, wie es jetzt ist, ist es natürlich nicht zufriedenstellend."

Sportliche Leitung: Kein Angebot und kein Wechsel in Sicht

Kölns Leiter Lizenzspieler kommentierte Schwäbes Situation am Deadline Day noch: "Marvin hatte uns frühzeitig mitgeteilt, dass er den Klub verlassen möchte. Das hat sich jetzt schwieriger dargestellt, als er sich das selber vorgestellt hat. Es gibt auch da aktuell nichts Belastbares an Angeboten. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Stunden nichts passiert (...). Das hat natürlich auch was damit zu tun, was der Spieler sich selber vorstellt. Die Situation ist für ihn gerade nicht einfach, wir haben mit Jonas Urbig jemanden, der das absolute Vertrauen spürt und völlig zu Recht zwischen den Pfosten steht." Die Zeichen stehen weiterhin auf Trennung. Wann und wie diese vollzogen wird, steht noch nicht fest. Was hingegen aber als sicher gilt, ist die Tatsache, dass das Verhältnis zwischen Klub und Spieler grob beschädigt ist.


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