Der polnische Brasilianer Roger Guerreiro und allen voran Artur
Boruc - Torwart von Celtic Glasgow - dürften auch bei den nichtpolnischen
EM-Zuschauern einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Kein anderer Torhüter konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt des Turniers derart
viele hundertprozentige Torchancen verhindert haben.
Besonders die erfolgreiche Bewältigung der Spielsituationen, in denen
die gegnerischen Stürmer alleine auf den Torwart zulaufen, scheinen Borucs Spezialität
zu sein. Mit sensationellen Reflexen, dem Gespür des situationsgerechten Herauslaufens
und der notwendigen Courage brachte Boruc sowohl die Stürmer der deutschen,
österreichischen und nun auch der kroatischen Mannschaft reihenweise zur schieren
Verzweiflung.
Der kroatische Trainer Mladen Bilic schonte die meisten seiner Stars,
so dass der Noch-Bremer Ivica Klasnic zu seinem EM-Debüt kam. Nach mehreren
guten Torchancen gelang es Klasnic schließlich doch noch Boruc in der
53. Spielminute bei einer 1-gegen-1-Situation mit einem flachen Schuss in die
lange Ecke zu überwinden. Zuvor konnte Boruc mehrmals im direkten Duell mit
Klasnic die Oberhand behalten. Alleine die Spielweise und die Leistungen
von Artur Boruc reichten leider nicht für ein Weiterkommen der Polen aus. Gerne
hätten wir Artur Boruc auch in der KO-Runde weiter spielen sehen.
Der für den kroatischen Stammtorwart Pletikosa zum Einsatz kommende
Vedran Runje, der seine Brötchen beim französischen Erstligisten RC Lens
verdient, wurde sehr wenig ernsthaft geprüft und erlebte einen ruhigen Abend.