Jürgen Macho sicher Rückhalt bei den Österreichern
von Julian Track
Es war das Thema der Woche in Österreich: Wer würde das Teamtormann in
Österreich werden. Intern verkündete Teamchef Josef Hickersberger seine
Entscheidung bereits am vergangenen Mittwoch, während die Öffentlichkeit auf
ein offizielles Statement bis zum Wochenende warten musste. Allerdings war es
für Insider keine große Überraschung, dass der Ex- Lauterer Jürgen Macho
im Auftaktspiel gegen Kroatien auflief. Hickersberger begründete seine Entscheidung
mit Verweis auf die größere Erfahrung Machos und betonte gleichzeitig, dass
er in der Vorbereitung einen besseren Eindruck gemacht habe, als sein Kontrahent
Alexander Manninger
Bei der 0:1-Niederlage im ersten Spiel der Europameisterschaft der Österreicher
hatte Macho insgesamt wenige Möglichkeiten zu zeigen, dass er zu Recht
den Vorzug vor Alexander Manninger bekommen hatte. Bei dem frühen Elfmeter von
Kroatiens Jahrhunderttalent Luka Modric (4.Min) entschied er sich für die rechte
Torwartecke. Routiniert schon der kroatische Jungstar in die offene linke Torecke.
Ansonsten blieb der Athener beschäftigungslos gegen den selbst ernannten Titelanwärter.
Lediglich zwei weitere Torchancen konnten die Kroaten herausspielen, die jedoch
von Olic und Modric kläglich über das Gehäuse gedroschen wurden.
Wesentlich öfter im Focus stand sein Gegenüber Stipe Pletikosa. Der
27-Jährige, derzeit bei Spartak Moskau unter Vertrag, ist mittlerweile seit
2001 Stammkeeper der Kroaten. Auf der Linie schon immer mit dem Prädikat Weltklasse
ausgezeichnet, sagte man ihm in der Anfangszeit seiner Profikarriere Schwächen
in der Strafraumbeherrschung nach. Aber auch diese scheint Pletikosa in den
Griff bekommen zu haben. Mehrfach konnte er bei den planlosen langen Bällen
der Österreicher in der zweiten Halbzeit die Kugel sicher pflücken. In der Spieleröffnung
zeigte er Qualitäten, die in der heutigen Zeit von Torhütern verlangt werden.
Mit weiten Abwürfen von der Strafraumgrenze leitete Pletikosa einige Konter
über den schnellen Ivica Olic ein. Hinzu kam eine tolle Parade in der Schlussphase,
als er einen Schuss von Umit Korkmaz mit beiden flachen Händen aus der linken
Torwartecke fischte. Die letzte Chance in einem durchwachsenen Spiel der beiden
deutschen Gruppengegnern.