Ein 36 Jahre alter Keeper aus Griechenland und ein 14 Jahre jüngerer Torwart
aus Russland standen sich am Samstag im Wals-Siezenheim Stadion gegenüber. Für
beide Teams ging es nach ihren schwachen Auftritten um viel. Für die Torhüter
war es ein Kampf der Generationen.
Beide Mannschaften agierten zu Beginn des Spiels abwartend. Erst in der 15.
Minute begann dann auch die Partie für die Torhüter. Antonios Nikopolidis,
Keeper der Griechen, musste sich bei Pavlyuchenkos Schlenzer gewaltig strecken,
um einen Rückstand zu verhindern. Der Einstand für den älteren Torwart schien
geglückt. Doch wie aus dem Nichts fiel kurz danach der Führungstreffer der Hiddink-Elf
aus Russland – durch einen krassen Torwartfehler von Nikopolidis: Der
Russe Zhirkov flankte im Strafraum von links über den griechischen Torwart hinweg,
der dem Ball seltsam hinterherlief, Semak aber nicht an der Flanke hindern konnte.
Die Hereingabe des Kapitäns erreichte den völlig freistehenden Zyryanov,
der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte und aus sechs Metern ins leere Tor
einschob. Neben dem krassen Fehlverhalten des Torhüters war die komplette
Abwehr der Griechen bei diesem Gegentreffer nicht im Bilde. 1:0 für Russland
und Nikopolidis schien bis zur Halbzeit an diesem Fehler zu knabbern.
Doch in der zweiten Halbzeit war der Fehler vergessen. In der 47. Minute zeigte
er nach einer gelungenen Aktion der Russen seine Klasse. Einen stark geschossenen
Schuss parierte der Grieche sauber zur Ecke. Auch in der 62. Minute zeigte er
eine klasse Parade. Nach einer scharf geschnittenen Flanke lief Nikopolidis
den Ball herrvoragend ab und konnte zur Ecke klären. Mit zunehmendem Spiel wurde
der Keeper aus Griechenland immer stärker.
Zunehmend wurde auch sein Gegenüber aus Russland gefordert, der in der ersten
Halbzeit weitgehend beschäftigungslos war. Die Griechen versuchten nun das Spiel
mit langen Bällen zu öffnen. Das bedeutete auch mehr Arbeit für Igor Akinfeev.
Doch mit dem zunehmenden Druck kam der Keeper der Russen gut zurecht. Besonders
bei hohen Bällen zeigte er eine beeindruckende Sicherheit über das ganze Spiel
hinweg. Exemplarisch dafür ein Eckball der Griechen in der 80. Minute: Der Ball
kam scharf herein, doch Akinfeev pflückte das Leder mit einer großen
Selbstsicherheit vom Himmel. Die Griechen rannten dem Rückstand und dem nahendem
EM-Aus verzweifelt hinterher. Auch Nikopolidis konnte zum Schluss, als
Libero-spielender Torwart, nichts mehr verrichten. Seine langen Abschläge landeten
meist beim russischen Gegner auf dem Fuß. Russland gewann schließlich verdient
gegen den Titelverteidiger Griechenland und „Jung“ hatte das erste Duell gegen
„Alt“ gewonnen. .