Dann ging alles ganz schnell. Nach seinem 20ten Geburtstag bekam er die Einladung zu einem Probetraining in Frankreich. Den Kontakt zu Stade Rennes, ein Club aus der französischen Ligue 1, vermittelte ihm ein Bekannter. Auch dort hatte der Afrikaner Glück. Er überzeugte und der Ersatztorhüter fiel für einige Wochen aus, so war die Vertragsunterzeichnung nur noch Formsache. "Ein Traum ging damit für mich in Erfüllung", so Copa leicht schmunzelnd. Jeder Spieler in Afrika träume einmal davon, in "Europa zu spielen". In Rennes konnte er zusammen mit Bernard Lama, dem eheamaligen Weltklassetorwart, spielen, der "einen großen Einfluss" auf den jungen Keeper von der Elfenbeinküste hatte. "Ich hatte durchaus am Anfang Probleme, mich einzugewöhnen, da die Lebensart und das Klima doch etwas anders war, als in meiner Heimat". Doch die gemeinsame Sprache erleichterte ihm die Anpassung und auch die Kommunikation innerhalb der Mannschaft. Auch wenn es aufgrund des einem oder anderem französischem Akzents Mißverständnisse gab. "Doch die gibt es überall", fügt er noch schnell hinzu.
Doch sein Blick war in den letzten Monaten nur auf die Weltmeisterschaft in Deutschland gerichtet. "Natürlich bin ich nervös, schließlich ist es mein erstes großes Turnier!" Seine Hoffnung ruht darauf, dass das Team der "Côte d'Ivoire" möglichst weit kommt. Denn wenn die Menschen in der Heimat TV schauen, hätten sie keine Zeit "sich zu bekriegen" und "die Menschen in der Heimat können endlich in Frieden leben", betont er. Doch die Afrikaner haben durchaus Schwierigkeiten, Erfolge einzufahren, wie die ersten Ergebnisse bewiesen. Viele Afrikaner hoffen auf möglichst viele Sommertage. Es wurden sogar Voodoo-Männer beauftragt, die in Afrika für Sonne beten. Doch die Auslosung bescherte den Ivorern kein Glück! Mit Holland, Serbien und Argentinien erwischte das Team um Trainer Henri Michel die vermeintlich schwierigste Gruppe. Aber gerade diese Tatsache scheint die Stärke der Mannschaft zu sein. "Wir sind klarer Außenseiter, somit können wir eigentlich nur gewinnen. Das ist unsere erste WM Teilnahme, was haben wir zu verlieren? Das Schlüsselspiel wird das gegen die Niederlande sein - dann werden wir wissen, wo wir stehen und ob wir in die nächste Runde kommen können." konstatiert der 6-fache Nationalspieler Auch der Rummel um Didier Drogba schade dem nicht. "Didier" sei "ein Profi", der an das Spektakel aus England gewohnt sei. "Wir sind ein Team - jeder Einzelne muss seine Leistung bringen! Dann kommen wir weiter!" Diese Aussage passt zu dem Arbeiter Copa, der auch zugibt, dass er kein Vorbild habe. Niemand brauche Vorbilder, denn "alles geht über Arbeit". Diesen Eindruck vermittelt er auch am Ende des Interviews. Er müsse dann noch eine Runde im Park joggen gehen, deswegen könne er nun nicht mehr weiter zur Verfügung stehen. Eine höfliche Verabschiedung noch und schon ist "Barry" wieder auf dem Weg zum Training.
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