Dementsprechend groß war dann auch der Gegenwind, den der Amsterdamer Sportdirektor Sven Mislintat bekam, als der Deal wirklich über die Bühne ging. Weniger die Verpflichtung selbst als die Transfersumme, die dafür aufgewendet wurde, sorgte dabei für Aufregung. Dabei war Ramaj zu Beginn der Transferphase noch nicht einmal bei Ajax Amsterdam wirklich auf dem Zettel. Der niederländische Rekordmeister war grundsätzlich sehr gut aufgestellt, denn mit Geronimo Rulli stand ein amtierender Weltmeister zwischen den Pfosten. Dahinter hatte man noch den Routinier und niederländischen Nationaltorhüter Remko Pasveer in seinen Reihen. Komplettiert wurde das Trio durch den jungen Jay Gorter. Dann aber verletzte sich Pasveer und Ajax kam bereits ins Grübeln und zeigte Interesse an Ramaj, der jedoch zunächst als Nummer 3 bei Ajax agierte. Für einen Torhüter, der zunächst keine Rolle spielte war ein Millionenbetrag eine exorbitant hohe Summe. Als sich auch noch Rulli verletzte, stand Ramaj zumindest im Kader, musste aber Gorter den Vortritt lassen. Begründet wurde das zunächst mit der noch stattfindenden Integration in die Mannschaft und die Speilabläufe.
Gleichsam fand sich Ajax Amsterdam in einer Abwärtsspirale wieder und stand im Oktober 2023 plötzlich auf dem letzten tabellenmeister. für den eigentlichen Serienmeister und das internationale Aushängeschild des niederländischen Fußballs war dies eine außergewöhnliche Situation. Nunmehr aber befindet sich aber der Hauptstadtklub wieder im Aufwind und liegt derzeit auf dem fünften Tabellenplatz, hat aber auf Tabellenführer, die PSV Eindhoven bereits 21 Punkte Rückstand. Nach der Winterpause triit Ajax in der Zwischenrunde der Europa Conference League. Dort könnte es zum Wiedersehen von Ramaj mit den alten Kollegen aus Frankfurt kommen. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass Ramaj im Tor stehen würde, wenn Ajax wirklich im Deutsche Bank Park aufspielen sollte.
Der junge Torwart ist einer der Faktoren des Aufschwungs unter dem neuen Amsterdamer Trainer John van´t Schip. Dieser setzt auch derzeit auf den 22-Jährigen, während der wiedergenese Rulli hinter Ramaj auf der Bank sitzt. Damit hat der junge Torwart nun den mutigen Schritt raus aus Deutschland hin zu einem Klub, der international vertreten ist und eigentlich in jedem Jahr die Meisterschaft gewinnen will, vollzogen. Er ist innerhalb von 3 Monaten vom Reservisten bei einem ins Straucheln geratenen Großklubs zur Nummer 1 eines wieder erstarkten Klubs geworden und trägt einen großen Teil dazu bei.
Der neue Trainer schwätzt dabei sowohl die Fähigkeiten des Torwarts auf der Linie als auch seine Fähigkeiten mit dem Ball. Nach dem 2:0 Erfolg gegen den FC Volendam sagte van´t Schip: "Er hat einen fantastischen Job gemacht." Auch weiterhin setzt der Trainer auf den jungen Torhüter, der nunmehr bei 14 Pflichtspielen für Ajax steht und sich immer mehr anschickt, sein Potenzial, was ihm in den vergangenen Jahren bereits mehrfach attestiert wurde, auch in Zählbares umzusetzen und immer weiter auszuschöpfen. So könnte aus dem bisherigen Versprechen namens Diant Ramaj ein sehr guter Torhüter werden, der genau das zeigt, was all seine Förderer bereits in ihm gesehen haben. Wenn es tatsächlich so kommen sollte, wie es die letzte Entwicklung erahnen lässt, könnte Ajax Amsterdam nur ein Zwischenschritt sein. Dort besitzt der gebürtige Stuttgarter einen Vertrag bis 2028.
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