Ob es in Saudi-Arabien nun auf Dauer anders sein wird- das wird die Zeit beziehungsweise auch die nächsten Transferperioden zeigen, denn einige Namen waren noch im Gespräch, entschieden sich aber bisher dagegen. So wurde auch Alisson angefragt, doch entschied er sich letztlich für einen Verbleib in Liverpool. Obwohl es also mit Mendy und Bono nur zwei wirklich große Namen im Bereich der Torhüter waren, zeigt es, dass die Saudis es ernst meinen und mit schier wahnwitzigen Summen etwas aufbauen wollen, was die eigene Infrastruktur einfach nicht hergeben würde. Um es auch deutlich zu benennen, ist dies wie auch die WM in Katar reines Sportswashing, zeigt aber bereits auch erste Auswirkungen auf den europäischen Fußball, denn sowohl Chelsea als auch der FC Sevilla sind im europäischen Fußball große Namen und spielen jedes Jahr um Titel mit. Gerade die Andalusier sind eine Art Abo-Sieger der Europa League. Dort spielt nun Marko Dmitrovic als Nummer 1, während ein gewisser Örjan Nyland, in der letzten Saison noch der Back-Up von Janis Blaswich bei RB Leipzig, jetzt die Nummer 2 in Sevilla ist. Mit Bono sind beide aber nun nicht unbedingt zu vergleichen, wenngleich die größte Stärke des FC Sevilla schon in den vergangenen Jahren die mannschaftliche Geschlossenheit war. Doch rein von der Torwart-Position her ist es ein Rückschritt. Gleichwohl war durch die Langzeitverletzungen von Thibaut Courtois und Manuel Neuer auch zwei Planstellen theoretisch offen und heiß begehrt. Zwar haben die Bayern nun Daniel Peretz als temporären Vertreter von Sven Ulreich verpflichtet, was aber auch durch den Abgang Bonos nach Saudi-Arabien und den Wechsel von Kepa zu Real Madrid bedingt war. Da Kepa aber nun in seine Heimat nach Spanien ging, waren die Bayern aber gezwungen, umzudenken. Gleichzeitig zerschlug sich mit Robert Sanchez eine weitere Option für den deutschen Rekordmeister, da dieser schon nach dem Wechsel von Mendy zu Chelsea wechselte und dort nun Stammtorhüter ist. Zusätzlich zu Sanchez holten die Blues den in Europa eher unbekannten Djordje Petkovic für 14 Millionen Euro aus den USA, nach dem er bei New England Revolution lediglich eine Saison verbrachte.
Aber was dadurch sichtbar wird, ist eines: wenn nur zwei große Torhüter in eine eher sportlich kleine Liga wechseln und zusätzlich noch ein oder zwei Vereine einen neuen Stammtorhüter suchen, kommt der Markt bei den Top-Klubs schon in eine ziemliche Rotation, denn auch Inter Mailand suchte nach dem Transfer von Onana einen neuen Torhüter und fand ihn mit Yann Sommer. Gleichsam hat aber der langejährige ManU-Keeper David De Gea indes immer noch keinen neuen Klub gefunden- auch nicht in Saudi-Arabien.
Aber nicht nur aktive Torhüter wechselten in den Mittleren Osten. Unlängst wurde noch bekannt, dass der ehemalige Kölner Profi und Torwart-Trainer Alexander Bade nach Saudi-Arabien wechselte und auch aus dem Umfeld von Oliver Kahn gab es nun Personen, die ein neues Abenteuer suchten und sicher auch gut entlohnt werden. Dennoch wird es spannend zu beobachten, ob sich die Saudi Pro League wirklich als eine der besten Ligen der Welt wird etablieren können. Dies hatten zumindest Neymar und Cristiano so prophezeit - vielleicht aber kamen sie zu dieser Einschätzung nach einem Blick auf das eigene Konto.
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