Heidenheim scheidet nach großem Kampf aus
Der 1. FC Heidenheim unterlag dem dänischen Rekordmeister FC Kopenhagen in den Play-offs der Europa Conference League nach einer intensiven Partie erst in der Verlängerung. Trotz des bitteren Ausscheidens bot das Duell eine besondere Konstellation auf der Torhüterposition: Mit Frank Feller im Tor der Heidenheimer und Diant Ramaj auf der Gegenseite standen zwei Keeper auf dem Platz, die beide in der Jugend für Heidenheim aktiv waren.
Torwartschule Heidenheim: Eine neue Erfolgsstory?
Dass zwei Torhüter aus der eigenen Nachwuchsabteilung auf internationaler Bühne aufeinandertreffen, ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte für den 1. FC Heidenheim. Ähnlich herausragende Nachwuchsarbeit auf dieser Position zeigte zuvor nur die legendäre Torwartschule von Gerry Ehrmann beim 1. FC Kaiserslautern, die Talente wie Tim Wiese, Roman Weidenfeller und Kevin Trapp hervorbrachte.
Doch auch Heidenheim kann sich mit Feller und Ramaj sehen lassen. Während Feller als klare Nummer zwei bei den Heidenheimern gilt, wird er weiterhin als potenzieller Nachfolger von Kevin Müller aufgebaut. Der 21-Jährige, der bereits 13 Junioren-Länderspiele absolviert hat, erhielt im Rückspiel gegen Kopenhagen seinen vierten Profieinsatz und zeigte erneut sein großes Potenzial.
Feller überzeugt – trotz Heidenheims Ausscheiden
Schon nach dem knappen 2:1-Auswärtssieg in Kopenhagen entschied sich Cheftrainer Frank Schmidt, auch im Rückspiel auf Feller zu setzen und Stammkeeper Kevin Müller eine Pause zu gönnen. Der junge Torhüter zahlte das Vertrauen mit einer souveränen Leistung zurück und war ein starker Rückhalt für sein Team. Trotz seines überzeugenden Auftritts konnte er das unglückliche Ausscheiden nach der Gruppenphase jedoch nicht verhindern.
Diant Ramaj: Ein bewegter Karriereweg
Auch Diant Ramaj zeigte auf der anderen Seite eine starke Leistung. Der 23-jährige Stuttgarter durchlief die Nachwuchsabteilungen des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers, ehe er 2018 nach Heidenheim wechselte. Dort trainierte er in der Saison 2020/21 bereits bei den Profis mit, kam jedoch zu keinem Pflichtspieleinsatz.
Sein Talent blieb dennoch nicht unbemerkt: Frankfurts Torwarttrainer Jan Zimmermann entdeckte ihn und holte ihn zur Eintracht, wo er auf Anhieb die Nummer zwei wurde. Dennoch kam er in Frankfurt nur zu zwei Pflichtspieleinsätzen. Im Sommer 2023 folgte der Wechsel zu Ajax Amsterdam, wo er zunächst als Stammkeeper gesetzt war, seinen Platz in der aktuellen Saison jedoch wieder verlor. Dies führte schließlich zum Winterwechsel zu Borussia Dortmund, von wo aus er direkt nach Kopenhagen verliehen wurde. Beim BVB wird er als potenzieller Nachfolger für Gregor Kobel gehandelt, der immer wieder mit einem Wechsel in die Premier League in Verbindung gebracht wird.
Feller als Heidenheims nächster großer Export?
Ramajs Karriereweg könnte auch für Feller als Vorbild dienen – von Heidenheim hinaus in die große Fußballwelt. Natürlich ist der 1. FC Heidenheim inzwischen in der Bundesliga deutlich präsenter, doch Klubs wie Eintracht Frankfurt, Ajax Amsterdam oder Borussia Dortmund bieten nochmals eine ganz andere Bühne.
Heidenheims Torwartkoordinator Bernd Weng, der sowohl mit Ramaj als auch mit Feller zusammengearbeitet hat, sieht die Entwicklung äußerst positiv: "Es freut mich extrem für die Jungs, weil ich weiß, wie hart sie dafür gearbeitet und vieles untergeordnet haben, um dort hinzukommen, wo sie jetzt sind." Für ihn ist dies ein Beleg dafür, dass die Torwartausbildung in Heidenheim auf dem richtigen Weg ist. Besonders den Wechsel Ramajs nach Dortmund bewertet er als logisch und vielversprechend: "Wenn er gesund bleibt, wird Dortmund viel Freude an ihm haben."
Eine vielversprechende Zukunft
In den beiden Duellen in der Europa Conference League haben sowohl Feller als auch Ramaj bewiesen, dass sie schon in jungen Jahren über enorme Fähigkeiten und ein sehr hohes Grundniveau verfügen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich ihre Wege in Zukunft erneut kreuzen – vielleicht sogar in der Bundesliga.
Der Grundstein dafür wurde bereits vor Jahren in der Nachwuchsabteilung des 1. FC Heidenheim gelegt.
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