Schon seit knapp 2 Jahren rumort es in der belgischen Nationalmannschaft. Die einst goldene Generation der Roten Teufel ist immer noch ohne Titel und die jeweiligen Vertreter befinden sich im Herbst ihrer Karriere. Mit dem ehemaligen Schalker Trainer Domenico Tedesco als neuer starker Mann an der Seitenlinie sollte alles besser werden, doch zeichnete er sich im Sommer 2023 für einen großen Eklat verantwortlich, als ein interner Streit zwischen dem Trainer und dem belgischen Weltklasse-Torwart Thibaut Courtois öffentlich wurde. Hierbei ging es darum, dass der Real-Madrid-Keeper in Abwesenheit von Nationalmannschaftskapitän Kevin De Bruyne gern in seinem Nationalmannschafts-Jubiläum die Kapitänsbinde tragen wollte. Tedesco aber entschied sich anders und wählte Lukaku.
Im Anschluss reiste Courtois vorzeitig ab, während Trainer Tedesco den Disput auf einer Pressekonferenz öffentlich und vor allem auch inhaltlich klar thematisierte. Für Thibaut Courtois, der sich noch etwas das Kreuzband riss, zog sich aufgrund dessen anschließend aus der Nationalmannschaft zurück. Zur Europameisterschaft 2024 wäre der 32-Jährige zwar wieder fit gewesen - spielte er kurz zuvor auch im Champions League Finale gegen Borussia Dortmund - doch sagte er seine Teilnahme zum Turnier in Deutschland ab.
Koen Casteels war daher Belgiens Nummer 1. Der ehemalige Wolfsburger hatte den Posten bereits zuvor aufgrund der Verletzung seines Konkurrenten inne. Nunmehr aber tritt der Keeper, der im vergangenen Sommer 2024 Wolfsburg in Richtung Saudi-Arabien verließ, selbst aus der belgischen Nationalmannschaft zurück. Grund dafür ist die Rückkehr Courtois´ zu den „Rode Duivels“. Casteels übt im Zuge seines Rücktritts deutliche Kritik im Podcast „MidMid“: „Zunächst einmal finde ich es ein bisschen seltsam, dass Courtois selbst entscheiden kann, ob er zurückkommt. Und dann finde ich es sehr merkwürdig, dass der Verband seinen Karren um 180 Grad dreht, den roten Teppich ausrollte und ihn mit offenen Armen zurück empfängt, obwohl die Aktion dieselbe geblieben ist und sich im Grund nichts geändert hat.“ Dieses Verhalten entspräche nicht seinen Werten an einen Mannschaftssport oder eine Sportorganisation.
Darüber hinaus erklärte der Torhüter, dass die Vorkommnisse von damals immer noch ein Gesprächsthema in der Mannschaft seien und einige Spieler eine ähnliche Einschätzung zu den Dingen hätten wie er selbst. Eine Reaktion des Verbandes gab es bisher nicht. Dennoch ist es vorstellbar, dass sich dieser selbst noch einmal zu den Vorwürfen äußert. Gleichsam betonte der neue Nationaltrainer Rudi Garcia, dass er Courtois unbedingt zurückhaben wolle, da er seiner Meinung nach der beste Torhüter der Welt sei.
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