Im Juli 2012 kam Robin Himmelmann zum FC St. Pauli. Dort bestritt er am 19. Mai 2013 beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1) auch seinen ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Zur Rückrunde der Saison 2014/15 wurde Himmelmann zur Nummer 1 erklärt und löste damit Philipp Tschauner ab, der bis dahin die Nummer 1 war. Torwart.de sprach exklusiv mit dem Torwart zum Beginn der neuen Runde.
torwart.de: Robin, was hat dich dazu bewogen, deinen Vertrag zu verlängern?
Robin Himmelmann: Der FC St. Pauli ist für mich eine der Topadressen in der zweiten Liga. In meinen letzten drei Jahren habe ich mich hier stetig weiterentwickeln können und das Gefühl, dass mit diesem Umfeld in den nächsten Jahren einiges möglich ist.
torwart.de: Wie zufrieden warst du mit der letzten Runde?
Himmelmann: Grundsätzlich können wir als Mannschaft nicht wirklich zufrieden sein, wie die letzte Saison gelaufen ist. Wir hatten eine sehr schwierige Hinrunde, konnten uns dann zur Rückrunde immer mehr stabilisieren und haben dann das geschafft, was uns zwischenzeitlich nur noch wenige zugetraut hatten. Für mich persönlich ziehe ich ein
positives Fazit. Ich konnte 19 Spiele absolvieren und blicke nun mit Vorfreude auf die kommenden Aufgaben.
torwart.de: Wieso konntet ihr erst im späteren Verlauf zulegen?
Himmelmann: Bereits in der Sommervorbereitung hatten wir immer wieder viele Ausfälle und
konnten dann auch in der Hinrunde selten mal mit der gleichen Aufstellung in
mehreren Spielen nacheinander antreten. Wir haben uns dann im Winter noch
einmal gesammelt und uns zum Ziel gesetzt, am letzten Spieltag mindestens auf
Platz 15 zu stehen und dahingehend alle Kräfte gebündelt. Ewald Lienen hat das
Augenmerk vermehrt auf die Defensive gelegt und uns ist es gelungen, auf dem Platz kontinuierlich zu punkten und häufig zu Null zu spielen.
torwart.de: Du selbst konntest dich als Nummer eins etablieren. Wie wichtig war dies für deine Karriere?
Himmelmann: Natürlich bin ich froh, dass ich mir den Platz im Tor erkämpfen konnte. Zumal das im
April 2014 nach meiner Verletzung zum damaligen Zeitpunkt eher Wunschdenken
war. Deswegen ist es nun umso wichtiger für mich, gesund und verletzungsfrei zu
bleiben, um der Mannschaft bestmöglich helfen zu können und auch in der nächsten
Saison viele Spiele zu bestreiten.
torwart.de: Du musstest drei Jahre auf diese Chance warten. Woher hattest du diese Geduld genommen?
Himmelmann: Es ist natürlich nicht immer einfach gewesen, aber gerade im Tor ist es nun einmal
so, dass nur einer spielen kann. Für mich war es bei meinem Wechsel 2012 erstmal
klar, dass ich eher nicht auf Anhieb in der zweiten Liga auf dem Feld stehen werde,
sondern mich etwas gedulden und auf meine Chance warten muss. Die Trainingsarbeit und die Spiele in der U23 haben mich bestmöglich auf den Fall vorbereitet und ich bin froh, dass ich meine erhaltene Chance nutzen konnte.
torwart.de: Wie sehr hat dir die praktische Erfahrung von Spielen in der 2.Liga geholfen, vorallem in Bezug auf deine eigene Entwicklung?
Himmelmann: Jedes Spiel bringt mich weiter. Man lernt Situationen von Spiel zu Spiel besser
einzuschätzen, entwickelt eine Routine und kann dadurch seine Entscheidungen
verbessern, die oft in einem Sekundenbruchteil gefällt werden müssen. Auch die
Automatismen, die man sich bereits im Training erarbeitet hat, können noch weiter
verbessert werden.
torwart.de: An welchen Bereichen möchtest du besonders in der Vorbereitung zur neuen Runde
arbeiten?
Himmelmann: Es gibt einige Punkte, die ich bereits mit unserem Torwarttrainer Matze Hain
besprochen habe. Es gibt in allen Teilbereichen Dinge, die man verbessern kann oder bei denen man etwas Neues ausprobieren kann. Unsere Vorbereitungszeit ist relativ kurz, aber wir werden versuchen, die Zeit effizient zu nutzen.
torwart.de: Auf was legt dein Torwarttrainer, Mathias Hain, in St. Pauli wert?
Himmelmann: Da gibt es keinen Punkt, den man explizit hervorheben kann. Ihm ist ein rundum
komplettes Torwartspiel wichtig. Spielaufbau, offensives Torwartspiel, Ausstrahlung,
Sicherheit und Kommunikation.
torwart.de: Du hattest nicht die typische Internatsausbildung genossen, die heute viele deiner jüngeren Torwartkollegen haben. War dein Weg als solcher auch für dich untypisch?
Himmelmann: Das würde ich jetzt nicht unbedingt so sagen. Natürlich ist es heutzutage häufiger
der Fall, dass Bundesligaspieler frühzeitig im Juniorenalter die Leistungszentren der
großen Verein durchlaufen, aber ich weiß nicht, ob ich meinen Weg demnach als
untypisch bezeichnen würde. Auch ich habe eine gute Ausbildung genossen und
unter guten Trainern gelernt. Ich konnte mich in meiner Entwicklung stetig steigern
und habe mich Schritt für Schritt nach oben bewegt.
torwart.de: Wie wichtig ist Torwartmaterial für dich persönlich und kommunizierst du häufig mit
deinem Ausrüster?
Himmelmann: Vor allem die Handschuhe sind ein wichtiger Punkt. Ich bin froh, dass ich seit drei
Jahren in Uhlsport einen sehr guten Partner habe, mit dessen Produkten ich sehr
zufrieden bin. Gerade bei neuen Modellen tauschen wir uns immer wieder aus und
stehen in stetigem Kontakt.
torwart.de: Danke dir!
Himmelmann: Sehr gerne.
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