Wolfgang Hesl ist aktuell einer der besten Torhüter in der 2.Bundesliga. Nach drei Jahren bei der SpVgg Greuther Fürth wechselte Hesl zur Saison 2015/16 ablösefrei zu Arminia Bielefeld. Bei den Ostwestfalen unterschrieb er einen bis 2017 gültigen Vertrag. torwart.de sprach mit dem Torwart zum Rückrundenstart.
torwart.de: Wolfgang, deine erste Halbserie ist bei Arminia vorbei. Wie fällt deine Bewertung aus?
Wolfgang Hesl: Sehr positiv. Wir haben in den bisherigen 17 Spielen nur 16 Gegentore kassiert. Für einen Aufsteiger ist dies sicherlich ein Wert, mit dem man sehr zufrieden sein kann.
torwart.de: Wie schwierig fiel dir im Sommer der Abschied aus Fürth? Dort warst du ja klarer Führungsspieler?
Hesl: Der Abschied kam für mich etwas überraschend, es war ja angedacht, das Greuther Fürth meine letzte Station in der zweiten Liga wird. Aber im Fußball kann alles sehr schnell gehen und bei Arminia Bielefeld bin ich aktuell sehr glücklich.
torwart.de: Du hast bei der Arminia für zwei Jahre unterschrieben. Welche langfristigen Ziele setzt du dir hier?
Hesl: Das ist immer etwas schwer zu sagen. Erstmal wollen wir in dieser Saison so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern, um möglichst schnell Ruhe zu haben. Länger gesehen wäre es sicherlich schön, wenn wir es schaffen, den Verein in der zweiten Liga zu etablieren, damit Arminia irgendwann wieder um die oberen Plätze mitspielen kann.
torwart.de: Mit Daniel Davari hast du einen erfahrenen Konkurrenten. Wie ist das Verhältnis zwischen euch beiden?
Hesl: Wir verstehen uns echt gut. Auch das Verhältnis zu unserem dritten Keeper Nikolai Rehnen ist wirklich super. Ich denke als Torwartteam sind wir mit das Beste in der 2.Liga.
torwart.de: Wie kommuniziert Norbert Meier mit dir? Inwiefern bezieht er die Torhüter mit in die Spielstrategie mit ein?
Hesl: Ich denke das hat jetzt weniger mit meiner Rolle als Torhüter zu tun. Vielmehr gehöre ich schon zu den erfahrenen Spielern im Team, der die zweite Liga ganz gut kennt. Deswegen fragt der Trainer schon mal nach, wie ich Dinge so sehe.
torwart.de: Wie würdest du dein Verhältnis zu deinem Torwarttrainer beschreiben und auf was schaut er besonders?
Hesl: Unser Verhältnis ist super. Ich denke aber, das ist auch ein Stück weit normal. Schließlich arbeiten wir fast täglich sehr intensiv zusammen. Da ich ein Torwart bin, der von der Schnelligkeit und Dynamik lebt, achtet Manfred Gloger natürlich verstärkt darauf im Training.
Infos zu Wolfgang Hesl:
- Nationalität: Deutschland
- Geburtstag: 13.01.1986
- Geburtsort:Nahburg, Deutschland
- Verein:Arminia Bielefeld
- Position: Torwart
- Liga: 2. Bundesliga
- Größe (cm): 189
- Bisherige Vereine als Spieler: Greuther Fürth, Dynamo Dresden, Hamburger SV, SV Ried, Hamburger SV U19, Hamburger SV Jugend, FC Amberg, 1. FC Schwarzenfeld, SC Altfalter
- Besonderes: Er wurde 2011 österreichischer Pokalsieger. Er mit dem SV Ried jeweils einmal Herbstmeister und Winterkönig.
torwart.de: Wie kannst du die Torwartphilosophie bei Arminia beschreiben? Thomas Schlieck hat dort ja vor Jahren die Grundlagen aufgebaut. Merkt man das?
Hesl: Ich kenne Thomas Schlieck natürlich und weiß, dass er hier viele Jahre erfolgreich tätig war. Aber ich kann das jetzt als Spieler der Profimannschaft, der nicht die Torwartschule im Jugendbereich von Arminia durchlaufen hat, kaum beurteilen. Zumal wir jetzt mit Manfred Gloger einen anderen Torwarttrainer haben, der auch seine ganz eigene Philosophie mitbringt.
torwart.de: Ist das Bundesligaspiel gegen Bayern München vom 28. Februar 2010 ein Datum, welches du dir heute noch gerne merkst?
Hesl: Ich habe noch an jedes meiner Spiele in der ersten Liga Erinnerungen. Bei diesem bin ich zur Pause für den verletzten Frank Rost eingewechselt worden.
torwart.de: Welche Faktoren entscheiden am Ende, ob man sich in der Bundesliga dauerhaft durchsetzen kann? Inwiefern spielen dabei auch Glück und das richtige Momentum eine Rolle? Hattest du dir dazu in der Vergangenheit auch schon mal Gedanken gemacht?
Hesl: Glück und der richtige Moment spielen natürlich eine Rolle. Zum richtigen Zeitpunkt die beste Leistung abzurufen, ist ein wichtiger Punkt. Ich denke gerade in Deutschland ist zudem das Alter nicht irrelevant. Wenn zwei gleichstarke Torhüter um einen Platz kämpfen, wird meist dem Jüngeren den Vortritt überlassen. Sprich als junger Torwart, der was drauf hat, kann es auch mal sehr schnell nach oben gehen.
torwart.de: Danke für das Gespräch.
Hesl: Gerne!
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