Yann Sommer / Borussia Mönchengladbach:

Der Torwart der Gastgeber wirkte über das gesamte Spiel etwas präsenter und dominanter als sein Gegenüber, musste aber dennoch auch selbst zweimal hinter sich greifen. So konnte er den Ausgleich von Haaland im Anschluss an einen schönen Spielzug nicht verhindern, obwohl der Stürmer aus sehr spitzem Winkel Sommer überwinden konnte. Sommer ging etwas zu schnell zu Boden, wodurch er auch nicht mehr breit genug war, um sich zur Abwehr noch anschießen zu lassen. Ebenso wäre eine defensivere Herangehensweise erfolgversprechender gewesen.

Auch im Anschluss blieben die Gäste am Drücker und kamen zu weiteren Chancen. Akanji kam nach einem Eckball zum Abschluss, welchen Sommer zuerst aufgrund schlechter Sicht nur nach vorn abwehren konnte, und den Nachschuss dann Stindl artistisch klären konnte.

Gänzlich machtlos war Sommer dann bei Haalands zweitem Treffer aus 10 Metern. Dieser wurde im Strafraum angespielt, drehte sich direkt um seinen Gegenspieler und schloss mit einem wuchtigen Schuss in Sommers rechte Ecke ab. Sommer konnte aufgrund der Spielsituation und der kurzen Distanz nicht mehr reagieren.

In der 35. Minute konnte er dann gegen den Kopfball von Hummels klären und lenkte den Ball mit den Fingern über die Latte.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Gäste auf den Ausgleich zu drücken. Guerreiro kam nach 75 Minuten aus halbrechter Position im Strafraum zum Schuss und zog auf die lange Ecke ab. Sommer aber war auf dem Posten und reagierte glänzend. Es war die große Dortmunder Chance auf den Ausgleich.

Danach gab es keine weiteren Dortmunder Möglichkeiten und es blieb beim letztlichen verdienten Sieg der Gastgeber.

torwart.de-Bewertung	Sommer (Borussia Mönchengladbach)	Bürki (Borussia Dortmund)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Roman Bürki / Borussia Dortmund:

Die Borussia kann nun wohl endgültig die selbst formulierten Titelambitionen begraben, denn auch gegen den namensgleichen Verein aus Mönchengladbach verloren die Dortmunder. Insgesamt waren die Tore, die die Dortmunder einstecken mussten, zu einfache Gegentreffer. Auch Roman Bürki war zumindest bei einem der vier Gegentreffer mitbeteiligt.

Bereits nach 11 Minuten war Bürki nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld und dem anschließenden Kopfball aus Nahdistanz geschlagen.

Vor dem ausgeführten Freistoß rückte die Dortmunder Abwehr sehr weit (17m) aus dem Strafraum raus. Bürki stand ca. 5m vor dem Tor. Der Gladbacher Freistoßschütze Hofmann erkannte den sich bietenden freien Raum zwischen Torwart und aufgereihter Abwehrkette.

Folgerichtig wurde der Freistoß in den Rücken der Abwehr vor Bürkis Tor an die 5-Meter-Linie gespielt. Die Dortmunder Abwehrspieler rückten viel zu spät nach hinten und Bürki schaltete sofort nach Ausführung des Freistoßes auf Torverteidigung um. So kam Elvedi völlig freistehend am 5-Meter zum Kopfball und versenkte den Ball platziert in die linke Torwartecke.

Taktisches Verhalten der Abwehrspieler, des Torwarts und mangelnde Kommunikation des Abwehrverbundes in Kommunikation mit dem Torwart waren die wesentlichen Ursachen für den vermeidbaren Treffer aus Sicht der Dortmunder Borussen.

Beim 2:2 der Gladbacher in der 32. Minute erneut durch Elvedi war Bürki erneut mitbeteiligt. Stindl legte sich aus 20m in leichte linker Position den Ball zurecht. Die Dortmunder bildeten in klassischer Manier eine 4-Mann-Mauer, um die rechte Torwartecke abzudecken. Bürki stellt ungewöhnlicherweise noch eine zweite 2-Mann-Mauer mit Reus und Can, um auch die linke Torwartecke mit abzudecken. Stindl visierte genau die 2-Mann-Mauer an. Reus sprang dabei nach oben und drehte sich von Can etwas weg. Genau durch diese Lücke schoss Stindl den Ball auf das Tor von Bürki. Da die 2-Mann-Mauer nur ca. 11 Meter vor dem Tor stand – also deutlich weiter weg als die Mauer Nummer 1 – hatte Bürki sehr wenig Zeit für eine technisch saubere Durchführung seiner Abwehraktion. Der Ball kam als Aufsetzer flach und leicht versetzt auf Bürkis linke Seite. Bürki tauchte nach unten und konnte den Ball mit den Handflächen parieren. Dabei hatte er jedoch keine Ballkontrolle und lenkte den Ball nach vorne auf die rechte Seite ab. Elvedi war sehr aufmerksam und verwertete den Nachschuss ohne Gegendruck ins Tor. Insgesamt ist Bürki bei diesem Tor mitbeteiligt. Unübersehbar war jedoch auch, dass die Dortmunder auch bei dieser Standard sehr schlecht verteidigt haben.

Auch beim 3:2 durch Bensebaini sah Bürki zuerst aufgrund seiner Bewegung und des Winkels bei Schuss unglücklich aus, konnte aber letztlich nicht wirklich eingreifen, da er den Schuss nicht gut sehen konnte und dann noch abwarten musste, ob ein Gladbacher in der Mitte noch an den Ball kommt. So war bei genauerer Betrachtung machtlos bei der erneuten Gladbacher Führung. Auch bei dieser Situation war das Defensiverhalten der Dortmunder Mittelfeldspieler und der Abwehr sehr mangelhaft. Bensebaini wurde von drei Dortmunder Feldspielern nicht ausreichend attackiert.

In der 79. Minute setzte Thuram mit seinem Kopfballtreffer in den Winkel infolge eines Eckballs den Schlusspunkt und den Auftakt des 18. Spieltages. Auch hier wurde Bürki erneut von den Mitspielern nicht ausreichend unterstützt. Thuram köpfte nahezu ungehindert aus 5 Metern auf das Tor.

Dortmund lieferte in der Defensive eine sehr schwache Partie ab. Die Gegentore waren zu einfach und für eine Spitzenmannschaft zu wenig, um die wichtigen Spiele zu gewinnen.

Torwartvergleich	Sommer, Borussia Mönchengladbach	Bürki, Borussia Dortmund
Gegentore	2	4
Torschüsse gesamt	15	10
Schüsse aufs Tor	7	7
Geblockte Torschüsse	2	0
Schüsse außerhalb Strafraum	4	3
Schüsse innerhalb Strafraum	11	7
Torwartparaden	5	3
Schüsse gehalten %	71	43
Lange Pässe	15	8
Kurze Pässe	16	25
Flanken abgefangen	0	0
Ballkontakte	37	40
Pässe/davon angekommen	31/25	33/29
Gefaustete Bälle	0	0
Fehler vor Gegentor	0	1