Aufgrund der frühen 2-Tore-Führung war das Spiel im Prinzip vorentschieden. So war gleichsam der Widerstand der Gäste gewissermaßen gebrochen, sodass das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit von der deutschen Nationalmannschaft nahezu nach Belieben dominiert wurde. Bis auf eine Chance, die allerdings das Tor verfehlte. Aus 7 Metern konnte der Isländer Sigurjónsson auf Höhe des linken 5-Meter-Ecks abschließen. Der Schuss wurde noch von Antonio Rüdiger abgefälscht und verfehlte nur um wenige Zentimeter den rechten Torpfosten.
Island hat die deutsche Mannschaft in der zweiten Hälfte immer aggresiv angelaufen und im Spielaufbau teilweise sogar manngedeckt. Dort spielte dann Manuel Neuer die Schlüsselrolle, dass Island kaum zu einem Ballgewinn kam. Er wurde von seinen Aufbauspielern immer wieder angespielt, bis Neuer dann zwischen den Schnittstellen auf die offensiven Mitspieler passen konnte. Das besondere daran war, dass Neuer keine panischen Flugbälle auf die Spitzen gespielt hat, sondern seine Mitspieler immer flach angespielt hat. Möglich war es nur durch Islands hohes Pressing und die nicht vorhandene Kompaktheit, die entstandenen Lücken konnte Neuer herrausragend nutzen.
Auch in der zweiten Hälfte blieb es dabei, dass die Isländer keinen einzigen Ball gefährlich auf Neuers Tor bringen konnten. Leidglich kam es dann noch dazu, dass mehrere ungefährliche hohen Hereingaben in den Strafraum von Neuer geschlagen wurde, die aber größtenteils vom Torwart abgefangen wurden. Gleichzeitig strahlte der Torwart des deutschen Rekordmeisters eine gewohnt sehr hohe Ruhe und Souveränität aus.
torwart.de-Bewertung
Neuer (Deutschland)
Halldorsson (Island)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt
Hannes Thor Halldorsson / Island:
Nach nicht einmal 10 Minuten war Halldorsson bereits zweimal geschlagen, was allerdings nicht an ihm lag. Bereits nach 121 Sekunden gingen die Gastgeber durch Goretzka in Führung. Dieser traf aus 12 Metern trocken in Halldorssons linke untere Ecke. Für den Torwart, der ein wenig zu breit stand und das Gewicht etwas auf das ballferne Bein verlagert hatte, blieb lediglich die Rolle des Zuschauers. Auch 4 Minuten später bei Havertz Treffer, war der isländische Torhüter erneut machtlos, da der Schuss von Havertz aus 10 Metern noch leicht verdeckt war. Gleichzeitig war auffällig, dass der Torhüter mehr nach hinten fiel als sich noch seitlich zum Ball zu bewegen.
Im Anschluss erspielte sich die deutsche Nationalmannschaft weitere Chancen, wie zum Beispiel durch Kimmich und Goretzka, die jedoch vom isländischen Torwart pariert werden konnte. So konnte er sich gerade bei Kimmichs Distanzschüssen auszeichnen. In der 56. Minute traf dann Gündogan per Flachschuss aus 18 Metern. Halldorsson kam nicht an den Ball heran, agierte aber wieder verstärkt nach hinten, wodurch er sich weiterer Reichweite beraubte. Danach spielte es der Gastgeber sauber mit Ballbesitzfußball herunter, ohne bis auf einen Pfostenschuss von Gnabry für weitere Torgefahr zu sorgen.
Insgesamt war der Torhüter noch einer der Besten seiner Mannschaft, agierte aber zumindest technisch nicht immer sauber.
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