Dass sportlich vor allem in der Bundesliga die Ergebnisse in eine falsche Richtung zeigten, ist dabei unbestritten. Doch lohnt sich dabei auch ein Blick in die Entwicklungen in das Torwartteam in dieser Zeit. Erste Unruhe gab es Anfang Dezember 2022, als ein schwerer Schienbeinbruch bei Manuel Neuer infolge einer Skitour bekannt wurde und der Nationaltorhüter bis zum Ende der Saison ausfiel. Die anschließende Suche nach einem Vertreter Neuers beherrschte fortan das mediale Geschehen um die Bayern. Dem eigentlichen Vertreter, Sven Ulreich traute man es offenkundig nicht zu, dass er das Fehlen der etatmäßigen Nummer 1 vollends kompensieren könnte. Es folgte eine öffentliche Fahndung nach einem geeigneten Kandidaten mit einem anschließenden Tauziehen um den ausgesuchten Gladbacher Torhüter, Yann Sommer. Der offizielle Transfer von Sommer ereignete sich letztlich erst einen Tag vor dem Start nach der Winterpause. Kurz zuvor ließ sich Nagelsmann zu der Äußerung hinreißen, dass ein neuer Torwart den Spielstil innerhalb einer Viertelstunde begreifen würde. Das zog den Fokus noch einmal mehr auf Yann Sommer und die Frage, inwieweit er sich sofort mit seiner neuen Hintermannschaft verstehen würde. Bisher lässt sich zusammenfassen, dass Yann Sommer noch nicht vollumfänglich in München angekommen ist. Mitunter sind es bei ihm Details, die dazu führen, dass es doch zu einem Gegentor kam. Gleichsam kam es auch zu einer mittlerweile sehr bekannten Szene im Achtelfinal-Rückspiel als Sommer im eigenen Strafraum den Ball verlor und De Ligt für den bereits geschlagenen Keeper auf der Linie mit einer überragenden Grätsche klärte. Sicher ist Yann Sommer nicht hauptverantwortlich für die Ergebniskrise in der Bundesliga, stoppen konnte er sie aber gewiss auch nicht.
Allerdings war nach dem Wiederbeginn der Bundesliga bei den Bayern zunehmend eine Unruhe auszumachen, die zwar natürlich auch an den Ergebnissen lag, ihren Ursprung aber am 23.01.2023 nahm. Am Abend wurde bekannt, dass der deutsche Rekordmeister mit sofortiger Wirkung seinen langjährigen Torwarttrainer und dem Vertrauten von Manuel Neuer, Toni Tapalovic freistellen würde. In den folgenden Tagen wurde bekannt, dass Julian Nagelsmann bereits bei Amtsantritt seinen eigenen Torwarttrainer installieren und mit Tapalovic als bisherigen Co-Trainer gar nicht zusammenarbeiten wollte. Nur die Intervention von Kapitän Manuel Neuer verhinderte dieses Vorgehen, sodass einer von Neuers engsten Freunden auch weiterhin im Trainerteam blieb. Kurz zuvor sprach Alexander Nübel, von den Bayern an die AS Monaco verliehen, im „Aktuellen Sportstudio“ davon, dass er während seiner Leihe keinerlei Kontakt mit dem Torwarttrainer der Bayern gehabt hätte. Wenig später war die Zeit von Tapalovic an der Säbener Straße vorbei. In der Folge gab es nicht nur aus dem Torwartteam bedauernde Worte bezüglich der Entlassung. Manuel Neuer ließ sich sogar zu einem sehr harschen Interview hinreißen, indem er sich auch sehr negativ über die Entlassung seines Freundes äußerte. Auch das Münchner Urgestein Thomas Müller zeigte im Nachgang seine Nähe zu Tapalovic. So zog sich nach der Entlassung von des Torwarttrainers und der weiteren Reaktionen insbesondere auch der Fraktion „pro Tapalovic“ ein Riss durch die Mannschaft, was wiederum auch zu Spannungen zwischen Nagelsmann und der Mannschaft führte. All dies brachte eine enorme Unruhe, die sich letztlich in der Bundesliga auch in den Ergebnissen niederschlug. Offensichtlich hatten die Verantwortliche bei den Bayern nunmehr aber auch vollends die Sorge, dass der sportliche Erfolg nunmehr vollends ausbleiben könnte.
Tuchel muss die Torwartthematik besser kontrollieren, als sein Vorgänger
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