Giorgi Loria (1. FC Magdeburg): „Traum ist an der WM teilzunehmen!“
von T. Schlitzke
Der 1. FC Magdeburg setzt auf seinen Neuzugang Giorgi Loria! Und der Keeper bedankt sich bei seinem Verein mit guten Leistungen: Loria strahlte Ruhe aus, spielte gut mit und war bei den insgesamt wenigen Bewährungsproben zur Stelle! Torwart.de hat exklusiv mit dem Torhüter über seine Karriere gesprochen!
Infos zu Giorgi Loria :
Nationalität: Georgien
Geburtstag: Tiflis (Georgien)
Verein: Magdeburg
Position: Torwart
Liga: 2.Liga
Größe (cm): 191 cm
Vorheriger Verein: KS Samara (Russland)
torwart.de: Giorgi, du warst seit dem Sommer ohne Job. Wie hast du die letzten Monate verbracht?
Giorgi Loria: Ich habe die vergangenen Partien mit der georgischen Nationalmannschaft absolviert und mich bei Dinamo Tiflis, meinem Heimatverein fit gehalten. Dies verlief sehr reibungslos und ich bin Dinamo sehr dankbar für alles, was sie mir alles ermöglicht haben.
torwart.de: Du bist gerade erst nach Magdeburg gekommen! Wie ist der Kontakt zustande gekommen und warum hast du dort unterschrieben?
Loria: Der Kontakt kam über Aleksandre Iaschwili zu Stande und er sagte mir im Gespräch, dass die Möglichkeit besteht, nach Magdeburg in die 2. Bundesliga zu wechseln. Ich habe noch nie vorher in der 2. Bundesliga gespielt, doch denke ich, dass diese Liga vom Niveau sehr gut ist und in meinem Land denken viele, dass 2. und 1. Bundesliga nahe beieinander liegen. Verglichen mit anderen Ligen ist die 2. Bundesliga nach der Championship in England ein sehr harter Wettbewerb. Aus meiner Sicht gibt es hier gute Stadien und eine gute Infrastruktur, von daher war es für mich sehr reizvoll, nach Deutschland bzw. nach Magdeburg zu kommen.
torwart.de: Warum war die Bundesliga für dich ein Traum?
Loria: Ich würde nicht sagen, dass die Bundesliga ein Traum für mich war. Es war mehr die Chance, in der 2. Bundesliga spielen zu können. Es hängt viel mehr von den Menschen ab, die einen dazu bewegen, zu ihrem Verein zu kommen.
torwart.de: Wie waren die ersten Eindrücke bei deinem Torwarttrainer dort?
Anfangs ging alles sehr schnell, ich hatte bereits gegen Aue die Chance, in der Startelf zu stehen und wir hatten bisher wenig Zeit für Trainingseinheiten, aufgrund der beiden Spiele, die nah beieinander lagen. Ich mag die Art, wie unser Torwarttrainer Matthias Tischer trainiert. Er bezieht alle Torhüter mit ein und so habe ich insgesamt einen sehr positiven ersten Eindruck erlangen können.
torwart.de:Du hast nur eine kurze Zeit für Olympiakos Piräus gespielt! Was ist damals passiert?
Loria: Natürlich kann ich mich daran erinnern, es war ein Freundschaftsspiel gegen Estland in Tallinn, damals spielten wir 1:1. Warum? Estland hat gegen mich vom Elfmeterpunkt getroffen. In diesem Spiel war ich sehr nervös und gerade 21 Jahre alt. Ich hatte Angst vor diesem Einsatz, auch, weil ich bei Dinamo Tiflis zu diesem Zeitpunkt zweiter Torhüter war.
torwart.de: Welche anderen Spiele mit der Nationalmannschaft hast du noch in Erinnerung?
Loria: Ich kann mich an fast alle Partien erinnern, denn jedes Spiel im Dress der Nationalmannschaft ist etwas Besonderes – vor allem für uns Georgier. Besonders waren natürlich die Spiele gegen Frankreich und Spanien.
torwart.de: Wo siehst du langfristig die Aussichten für die georgische Nationalmannschaft?
Loria: Unser Ziel ist es, mit der georgischen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft teilnehmen zu können. Wir haben die Nations-League gewonnen und jetzt startet die klassische Qualifikation. Unser Land hat noch nie an einer Endrunde teilgenommen. Wenn wir das erreichen sollten, ist es das schönste Geschenk, welches wir unseren Nationalmannschaft-Fans bereiten können. Dabei würde ich sehr gern helfen wollen.
torwart.de: Deine Mannschaft hat in der Nationenliga ziemlich gut gespielt. Wie hat dir dieser Erfolg geholfen?
Loria: Ich weiß nicht, wie es mir helfen kann, aber ich habe dem Team geholfen, erfolgreich zu sein. Wir haben die Nations-League gewonnen und damit sehr viele Fans und Zuschauer in unserem Land glücklich machen können. Beispielsweise konnten wir gegen Andorra, ein vergleichsweise kleines Land, ein ganzes Stadion füllen und hatten über 50.000 Fans an unserer Seite. Das war etwas, was niemand erwartet hatte. Das bedeutet, die Fans sind einfach sehr, sehr glücklich, wenn wir für unser Land erfolgreich spielen und das ist Erfolg für uns.
torwart.de: Wo siehst du die georgischen Torhüter im Allgemeinen? Wie ist die Jugendentwicklung dort und was würdest du dir wünschen, dass du mehr in deinem Land für sie hättest?
Loria: Es gibt nicht viele georgische Torhüter, die außerhalb von Georgien Fuß fassen konnten. Einer hat es nach Portugal geschafft, ein zweiter ging nach Luxemburg (Lazare Kupatadze). Er ist der dritte Nationaltorhüter von Georgien. Von meiner Seite aus ist es gut, wenn es jemand schafft, bei einem internationalen Klub spielen zu können, um zu verstehen, wie es für einen Torhüter ist. Von Jahr zu Jahr wird der Job als Torhüter in Georgien schwieriger, von daher ist es wichtig, woanders Erfahrungen sammeln zu können. Jedes Jahr ändert sich die Rolle des Torhüters in einer Mannschaft, es entwickelt sich vieles weiter und ist nicht mehr wie vor 10 Jahren. Aus meiner Sicht: Wenn ich meine Karriere einmal beenden werde, möchte ich sehr gern Torwarttrainer werden. Es wäre ein Traum für mich, georgische Torhüter ausbilden zu können und meine Erfahrungen weitergeben zu können!
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