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"Hautnah" bei torwart.de

M. Redl: "Oliver Kahn ist mein Vorbild"


Der 18-jährige Keeper Mark Redl ist die Nummer eins von 1899 Hoffenheim. Im Interview mit torwart.de erklärt der Keeper die Torwartkonzeption von Hoffenheim, wie sein Ausbildungsweg funktioniert und was er neben dem regulären Training dafür macht, um eines Tages Fußballprofi zu werden.

torwart.de: Wie bist du eigentlich ins Tor gekommen?

Mark Redl: Kurz nachdem ich in der F-Jugend angefangen habe Fußball zu spielen, wollte ich bei unserem eigenen Hallenturnier ins Tor. Abgesehen von ein paar Kurzeinsätzen im Feld bis zur D-Jugend durfte und wollte ich bis heute da nicht mehr raus.

torwart.de: Was macht das besondere für dich als Torhüter aus?

Redl: Aus meiner Sicht hat der Torhüter die vielseitigsten und komplexesten Aufgaben im Fußballspiel. Spätestens beim Torhüter sollte jeder gegnerische Angriff enden und der eigene Spielaufbau beginnen. Auch aufgrund der Anforderungen an die Psyche und Persönlichkeit des Torhüters ist dieser immer ein etwas anderer Spielertyp. Seit frühester Jugend musste ich aber auch bereit sein, ständig etwas mehr zu trainieren  als meine Feldspielerkollegen.

torwart.de: Du kommst direkt aus der Region. War Hoffenheim immer dein Traumverein?

Redl: Zu Beginn meiner fußballerischen Karriere war die TSG 1899 Hoffenheim noch ein „Dorfverein“ in der badischen Verbandsliga. Deshalb kann ich nicht von mir behaupten von klein auf Hoffenheim Fan gewesen zu sein.

Allerdings hat sich der Verein in den letzten Jahren sehr schnell immer mehr Aufmerksamkeit erspielt und so habe ich Anfang 2009 erstmals ein Spiel einer Hoffenheimer Jugendmannschaft gesehen und mein Interesse für den Verein war geweckt. Nach meiner Aufnahme in der Jugendabteilung der TSG habe ich hier allerdings traumhafte Verhältnisse zur Jugendausbildung kennengelernt.

torwart.de: Kannst du uns erzählen, wie der Wechsel zu Hoffenheim zu Stande kam?

Redl: Im Sommer 2009 fragte ich bei der TSG 1899 Hoffenheim an, ob ein Probetraining möglich wäre. Diese Chance wurde mir von Michael Rechner, dem Torwartkoordinator, geboten. Besonders positiv fand ich, dass er mich gleich über drei Trainingseinheiten sehr intensiv gesichtet hat. In der Folge erhielt ich die Zusage ab der Saison 2009/2010 für die B-Jugend der TSG Hoffenheim spielen zu dürfen.

torwart.de: Wie schaut eine typische Woche von dir aus?

Redl: Ich besuche zurzeit die 12. Klasse des Tulla Gymnasiums in Rastatt und mache nächstes Jahr mein Abitur. Nach der Schule werde ich meist von einem Vereinsbus zum Training abgeholt und abends wieder zurückgebracht.

Montags haben wir ein Jahrgangsübergreifendes Torwarttraining. Von der U12 bis zur U19 trainieren alle Torhüter mit den Torwarttrainern der Jugendabteilung, aber auch mit den Profi-Torwarttrainern Zsolt Petry und César Thier zusammen. An den anderen Tagen trainiere ich mit der U19 unter der Leitung von Guido Streichsbier und unserem Torwarttrainer.

Jeden Mittwochmorgen ermöglicht mir die TSG eine zusätzliche Torwarttrainingseinheit von 7:30 Uhr bis 8:45 Uhr. Danach werde ich abgeholt und in die Schule gefahren. Zu unseren Bundesligaauswärtsspielen fahren wir durch ganz Süddeutschland, teilweise mit Übernachtung vor dem Spieltag, wodurch schon mal ein ganzes Wochenende mit Busfahren und Fußballspielen vergehen kann.

torwart.de: Welche Torwartphilosophie erkennst du im Verein?

Redl: Die Hoffenheimer Torwartschule hat ein eigenes sehr detailliertes Ausbildungskonzept. Es wird sehr viel Wert auf die technischen Fähigkeiten der Torhüter gelegt. Zusätzlich wird auch über individuelle Trainingseinheiten die Athletik verbessert. Ein gutes Stellungsspiel und situationsabhängig richtige Entscheidungen der Torhüter sind sehr wichtig. Selbst an Persönlichkeit und Psyche der Torhüter wird gemeinsam gearbeitet. Zusammengefasst will der Verein den mitdenkenden und spiellesenden Torwart!

torwart.de: Gibt es schon Kontakt zu den Profis?

Redl: Mit den Profi-Torwarttrainern trainiere ich fast jeden Montag zusammen. Zusätzlich spielen wir mit der U19 häufiger in einem Trainingsspiel gegen die Profis. Eigene persönliche Kontakte zu den Profis gibt es noch nicht. Dass jedoch die U19 im Fokus der Profiverantwortlichen steht kann man an deren häufigen Besuchen bei unseren Heimspielen im Dietmar-Hopp-Stadion beobachten.

torwart.de: Wie siehst du Tom Starke?

Redl: Schon letzte Saison spielte Tom Starke sehr stark in der 2. Bundesliga für den MSV Duisburg. Mit seinem Wechsel nach Hoffenheim hat er es in kurzer Zeit geschafft sich auch in der 1. Bundesliga als guter Torwart zu etablieren. Für mich ist besonders sein Einwirken auf seine Mitspieler positiv auffällig.

torwart.de: Bekommst du Material eigentlich vom Verein gestellt?

Redl: Durch die vielen Trainingseinheiten ist gerade der Handschuhverschleiß sehr groß. Deshalb erhalten wir die Torwarthandschuhe vom Verein. Zusätzlich stattet uns der Verein auch mit Trainingskleidung aus.

torwart.de: Trainierst du auch neben dem regulären Vereinstraining noch?

Redl: Mit Niklas Dietrich, dem Athletiktrainer der U19, habe ich wöchentlich zwei bis drei zusätzliche individuelle Trainingseinheiten. An trainingsfreien Tagen nach Spielen laufe ich zu Hause zur Regeneration. Vor Beginn der Saisonvorbereitung muss ich, wie die Feldspieler, ein individuelles Laufprogramm zu Hause bewältigen.

torwart.de: Gibt es denn eine Lieblingsübung von dir?

Redl: Entsprechend der komplexen Anforderung an den Torhüter ist auch das Training sehr vielseitig. Michael Rechner, unser Torwarttrainer, gestaltet das Training immer sehr abwechslungsreich. Es gibt sehr viele gute und immer neue, interessante Übungen zum Trainieren. Eine ganz spezielle Lieblingsübung habe ich aber nicht.

torwart.de: Was schätzt du besonders an deinem Torwarttrainer?

Redl: Als Torwarttrainer und Torwartkoordinator arbeitet Michael Rechner sehr akribisch daran jeden seiner Torhüter täglich weiter zu bringen. Sowohl im Training wie auch bei der torwartspezifischen Videoanalyse achtet er sehr genau auf jedes Detail. Trotz der vielen Einheiten die wir mit ihm trainieren bereitet er immer wieder neue Übungen vor und auch häufig Wettkampfübungen, die uns Torhüter zusätzlich motivieren. Ich schätze ihn nicht nur als sehr guten Torwarttrainer, sondern auch seine menschliche Seite, da wir sowohl sportliche wie auch persönliche Probleme jederzeit mit ihm besprechen können. Meine eigene Leistungsentwicklung seit 2009 verdanke ich letztendlich zu einem großen Teil seiner Arbeit.

torwart: Wer ist dein Vorbild?

Redl: Von klein auf war Oliver Kahn mein absolutes Vorbild. Mit der Entwicklung des offensiven Torwartspiels lernte ich die Spielweise von Jens Lehmann, mit dem ich letztes Jahr mal zusammen trainieren durfte, mehr und mehr zu schätzen. Oliver Kahn als „Titan“ auf der Linie und mit seinen Qualitäten in eins-gegen-eins Situationen und Jens Lehmanns Strafraumbeherrschung sowie seine mitspielenden Qualitäten ergeben für mich den idealen Torwart. Zurzeit kombiniert Manuel Neuer diese Eigenschaften eines Spitzentorwarts am besten und ist meiner Meinung nach auch zu Recht die deutsche Nummer eins.

torwart.de: Wie würdest du das Niveau der U19 Bundesliga beschreiben?

Redl: Nachdem ich erst seit Sommer 2009 auf diesem hohen Niveau trainiere und spiele, traue ich mir noch kein kompetentes Urteil zu. Erfreulich ist, dass in verschiedenen Profivereinen bereits U19 Spieler in den Profimannschaften integriert werden. Aufgrund des sehr großen Leistungsunterschiedes zwischen U19 Bundesliga und den Profiligen ist es dennoch für jeden Spieler ein enormer Sprung aus der U19 in den Profikader seines Vereins.

torwart.de: Was ist dein Mindestziel? 3.Liga, 2.Liga oder muss es die Bundesliga sein?

Redl: Natürlich ist die Bundesliga Ziel eines jeden Jugendfußballers, da bin ich keine Ausnahme. Ich trainiere jeden Tag um mich weiterzuentwickeln und so gut wie möglich zu werden und hoffe, dass es für mich so weit wie möglich nach oben geht.

Nach der bisherigen, wohl auch für meine Trainer sehr überraschenden Entwicklung, kann ich nicht abschätzen wie weit mich mein fußballerischer Weg führen wird. Auf jeden Fall will ich mir nie selbst vorwerfen müssen, nicht alles getan zu haben um das Optimale zu erreichen.


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