torwart.de: Momentan steckt ihr eher im Abstiegskampf. Wie bewertest du die Saison für dich bisher?
Hausner: Ich habe mir natürlich für diese Saison sehr viel vorgenommen. Umso schlimmer war für mich dann die Schulterverletzung, die ich mir im Abschlusstraining vorm erste Saisonspiel zugezogen habe. War damit gute 6 Wochen außer Gefecht und eine sehr bittere Zeit für mich. Habe mich dann wieder rangekämpft und konnte gegen die Stuttgarter Kickers mein Debüt feiern, das wir dann sogar gewinnen konnten. Aber man hat gemerkt, dass ich einfach noch nach meiner Leistung suche und noch nicht wieder ganz da bin wo ich sein könnte. Bei zwei Toren in den darauf folgenden Spielen habe ich nicht gut ausgesehen. Vor allem geht mir noch die Sicherheit ab, die ich mir aber in jedem Training versuche zurückzuerarbeiten. Natürlich bleibt im Abstiegskampf sehr wenig Zeit dafür, aber ich hoffe, dass wir noch ein Paar Punkte vor der Winterpause holen können und ich werde alles dafür tun.
torwart.de: Siehst du dich ebenfalls schon als "Torspieler", oder bist du eher der klassische Torwart?
Hausner: Heutzutage ist es mehr denn je gefragt nicht nur Bälle zu fangen, sondern das Spiel gut zu eröffnen und gut mitzuspielen. Ich denke, dass ich in den Jahren bei Burghausen viel dazugelernt habe und da auf einem guten Weg bin vom klassischen Bild des Torwarts abzukommen und gut mitzuspielen. Natürlich ist da bei mir wie bei einem jedem anderen noch Verbesserungsbedarf, aber die Torwartausbildung zu unserer Zeit legt großen Wert auf fußballerische Qualitäten, auch in Burghausen. Hierbei ist der Manuel natürlich schon ein Vorbild, da er ein klasse Fußballer ist. Dennoch ist die primäre Aufgabe Bälle zu fangen, danach kann man dann versuchen das Spiel mitzugestalten.
torwart.de: Worauf legen eure Trainer hierbei Wert?
Hausner: Wir werden immer wieder in das Spiel eingebunden und müssen unter Druck Bälle verarbeiten können. Auch im Torwarttraining sind simple Passübungen sehr wichtig und werden immer wieder in das Training eingebaut. Oft sind die fangtechnischen Qualitäten fast identisch, so dass es bei der Wahl der Nummer 1 oft auf das fußballerische Vermögen ankommt.
torwart.de: Hast du schon einen Vertrag für die Profis oder wie schaut deine Zukunft aus?
Hausner: Ich habe noch keinen Vertrag auch nicht für die U19 und bin sogar eher froh darum. Da ich Fußball spiele, weil es meine Leidenschaft ist und ich nicht will, dass es jetzt schon bei mir nur um das Finanzielle geht. Wenn ich meine Leistung bringe, dann spiele ich, wenn nicht dann sitz ich auf der Bank. Natürlich wäre es für mich ein großer Vertrauensbeweis, wenn der Verein mir einen Vertrag geben würde. Aber zu allererst muss die Leistung stimmen und dann kommt dies alles auf Hinblick auf den Herrenbereich in der nächsten Saison von alleine. Mich interessiert das Aktuelle und dies ist gute Leistungen zu zeigen und dann zu versuchen es in die erste Mannschaft zu schaffen. Sollte dies nicht auf Anhieb funktionieren ist vielleicht auch ein Umweg über andere Vereine notwendig. Mein Ziel ist die erste Mannschaft, in welchen Planungen ich eine Rolle spiele, wird sich mit der Zeit zeigen.
torwart.de: Was hast du eigentlich neben dem Fußballspielen gelernt? Gibt es ein Internat in Burghausen?
Hausner: Ich gehe momentan noch in die 13. Klasse und werde im Juni 2008 mit meinem Abitur fertig. Danach werde ich voraussichtlich meinen Zivildienst leisten und dann - je nach dem wie es mit dem Fußball läuft - mich für eine Ausbildung oder Studium entscheiden. Es gibt in Burghausen nicht direkt ein Internat. Es gibt ein Jugendgästehaus, in dem Sportler aus größerer Entfernung untergebracht und versorgt werden, die aber in städtische Schulen oder Firmen gehen.
torwart.de: Wie sehr unterstützt dich deine Familie im sportlichen Bereich?"
Hausner: Meine Familie hat mich schon immer in allen sportlichen Bereichen super unterstützt. Früher ohne Führerschein, mussten mich meine Eltern immer überall hinfahren, was einen riesen Zeitaufwand ihrerseits erforderte. Auch heute noch muss meine Mutter jeden Tag einen Berg Schmutzwäsche "bearbeiten". Dies nimmt man als selbstverständlich, aber ohne meine Eltern würde es nicht gehen und dafür bin ich sehr dankbar. Vorraussetzung war aber immer, dass die schulischen Leistungen stimmen, aber ich glaube da können sich meine Eltern nicht beschweren.
torwart.de: Bekommst du Material vom Verein zur Verfügung gestellt?
Hausner: Ich habe noch keinen eigenen Ausrüstervertrag. Wir können uns momentan, wenn wir Handschuhe brauchen, im Sportgeschäft welche besorgen und bekommen dann vom Verein dass Geld dafür. Im Moment habe ich noch von Kay Wehner (TW-Trainer) Handschuhe von einer in Deutschland noch unbekannten Marke (Name steht soweit ich weiß noch nicht fest) zum Test bekommen, die ich für sehr gut halte. Natürlich würde ich mich über einen Ausrüstervertrag sehr freuen.
torwart.de: Abschließende Frage: Hast du dir schon gedanken über einen Berater gemacht?
Hausner: Natürlich bekommt man ab und zu von Teamkameraden mit, wenn sie von ihren Beratern sprechen. Und mit Sicherheit ist dabei auch ein gewisser Vorteil in bestimmten Bereichen wie Kontakte etc. Aber ich bin der Meinung dass da an erster Stelle die Leistung stimmen muss und man dann automatisch weiterkommt. Und da ich erst einmal vorhabe in Burghausen zu bleiben benötige ich im Moment auch keinen Berater. Sollte ich es dann später doch weiter schaffen, dann wird es wahrscheinlich unumgänglich sein. Aber ich bin auch der Meinung dass Berater auch viel kaputt machen können, und Spieler ihre Konzentration auf den Fußball verlieren.
torwart.de: Viel Glück auch weiterhin auf dem Weg in Burghausen.
Hausner: Vielen Dank auch an torwart.de!
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