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VfB Stuttgart - 1. FC Union Berlin 2:2
Gregor Kobel / VfB Stuttgart:
Der VfB spielte mit Trauerflor. Am Montag verstarb Stuttgarts-Torwartlegende Günter Sawitzki (14 Ländespiele) im Alter von 88 Jahre. Und gleich zu Beginn (4. Min) erlebte der VfB nach dem 5:1 Sieg über Borussia Dortmund einen Paukenschlag und kommt früh in Rückstand. Wenig verwunderlich können die Eisernen durch das 6. Kopfballtor in dieser Saison die frühe Führung erzielen.
Nach einer gut getimten Freistoßflanke aus zentraler Position von Kapitän Trimmel, steigt Friedrich halblinks am Fünfmeterraum am höchsten und köpft platziert in die linke Ecke von Kobel. Der VfB-Torwart versucht noch, den Ball im Hechtsprung abzuwehren, doch er kommt nicht mehr an den Ball. Kobel stand beim Kopfball nicht ganz optimal und etwas zu weit links und hatte damit einen weiten Weg zum Ball. Zudem musste der körperlich kleine Endo ins Kopfballduell mit Friedrich und zog den Kürzeren.
Der VfB wirkte sichtbar angenockt und Union Berlin legte stark nach. In der Folgezeit hatte Union die beste Phase des Spiels und kam zu mehreren guten Chancen, die bei effektiver Chancenauswertung den Ausbau der Führung ermöglicht hätten. So parierte Kobel in der 23. Spielminute einen Schuss aus 16 Metern, den er jedoch nicht festhalten konnte. Dabei hatte er Glück, denn Endo blockte den anschließenden Schussversuch von Becker.
In der zweiten Halbzeit hatte der VfB nach mehreren Wechseln das Heft in der Hand. Union blieb jedoch immer wieder bei Kontern gefährlich. In der 77. Minute erzielte Awoniyi das 2:0. Lenz konnte von der linken Seite unbedrängt auf Awoniyi am 5-Meter-Raum flanken. Der Nigerianer konnte ungehindert den Ball in die linke Torwartecke unhaltbar einköpfen. Kobels Vordermänner verteidigten zu wenig konsequent. Eine Vorentscheidung schien gefallen.
Kobel größte Tat folgte in buchstäblich letzter Sekunde. Die Schwaben glichen zuvor in der Nachspielzeit aus und spielten weiter auf Sieg. Plötzlich steht Unions Gogia nach einer Flanke von links freistehend vor Kobel, der mit einer sehenswerten Parade plus geblocktem Nachschuss die Niederlage noch vereiteln konnte.
Die Eisernen waren lange nicht mehr im letzten Drittel der Schwaben, kamen kurz vor Schluss aber wieder zu einer großen Torchance. Lenz kann von links unbedrängt flanken und findet Awoniyi, der im Zentrum völlig freisteht und per Kopf genau neben den rechten Pfosten trifft.
Andreas Luthe / 1. FC Union Berlin:
Nach dem 1:1 der Berliner gegen die Bayern am vergangenen Wochenende traten die Eisernen auch beim VfB sehr selbstbewusst auf. Erst nach 12 Minuten kamen die Schwaben zu einer nennenswerten Torgelegenheiten. Sosa passt vom Flügel auf Klimowicz im Zentrum, der aus 15 Metern nicht lange fackelte und Luthe zu einer starken Glanzparade zwang. Den flachen Schuss auf Luthes linke Seite konnte der Berliner Torwart nicht festhalten. Die vielbeinige Abwehrzentrale der Berliner klärte den Ball jedoch. Ansonsten hatte Luthe in Halbzeit eins wenig zu tun. Auffällig war, dass die Berliner bei eigenem Abstoß den Ball oftmals lang durch Luthe eröffnet hatten. In den meisten Fällen eroberte der VfB den Ball postwendend.
In der zweiten Halbzeit zeigten sich die Schwaben stark verbessert. Der VfB setzte sich weiter in der Hälfte der Berliner fest. Eine Großchance hatte Gonzalez, der nach Traumpass von Didavi mit einer artistischen Einlage und Seitfallzieher in der 48. Minute nur den Querbalken traf. Nur drei Minuten später hatte erneut Gonzalez den Ausgleich vor Augen. Sein Kopfball aus kurzer Distanz strich am linken Torpfosten vorbei. Luthe hatte keine Gelegenheit mehr zu Reaktion.
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Luthe zeigte auf der Linie eine gute Partie. Schwächen offenbarte er jedoch einige Male im fußballerischen Bereich. So leitete er mit einem schwachen Pass in der Spieleröffnung (64.) eine der größten Chancen des VfB in der zweiten Hälfte ein. Der VfB presste den Passempfänger und Castro eroberte 20 Meter vor dem Tor den Ball und sofort ins 1-gegen-1 mit Luthe geht. Der Routinier korrigierte jedoch seinen Fehler und Knoche klärt den Ball letztlich auf der Linie.
Nach dem 2:0 der Berliner sahen sie schon wie der sichere Sieger aus. Der VfB wechselte in der 80. Min den Kopfballspezialisten und 2-Meter-Mann Sasa Kalajdzic ein. Diese Maßnahme sollte sich sofort bezahlt machen. In der 85. Kommt Kalajdzic am Fünf-Meter-Raum nach einer Ecke von Clement zu einem wuchtigen Kopfstoß, den Luthe passieren lassen muss. Nur noch 1:2.
Und die Schwaben legen am Ende der regulären Spielzeit noch nach und können sogar den Ausgleich erzielen. Kalajdzic nimmt eine hohe Flanke von Didavi im Strafraum mit der Brust an und trifft gekonnt per Dropkick aus 14 Metern in die linke Torwartecke. Ein sehenswerter Treffer, der allerdings erst nach dem Studium des Videobeweis vom Schiri gegeben wurde. Luthe war erneut machtlos und Joker Kalajdzic brachte den nicht mehr für möglich, aber verdienten Punkt für den VfB Stuttgart.
Torwartvergleich | Kobel, VfB Stuttgart | Luthe, 1. FC Union Berlin | Gegentore | 2 | 2 | Torschüsse gesamt | 15 | 14 | Schüsse aufs Tor | 5 | 5 | Geblockte Torschüsse | 4 | 2 | Schüsse außerhalb Strafraum | 5 | 2 | Schüsse innerhalb Strafraum | 10 | 12 | Torwartparaden | 3 | 3 | Schüsse gehalten % | 60 | 60 | Lange Pässe | 12 | 24 | Kurze Pässe | 23 | 9 | Flanken abgefangen | 0 | 0 | Ballkontakte | 44 | 43 | Pässe/davon angekommen | 35/28 | 33/18 | Gefaustete Bälle | 0 | 0 | Fehler vor Gegentor | 0 | 0 |
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