Ralf Fährmann/ Schalke: Ajax begann vor heimischem Publikum wie die Feuerwehr und rannte von Beginn an auf das Schalker Tor an. In der 23. Spielminute war der deutsche Keeper im Kasten der Königsblauen dann zum ersten Mal geschlagen: Der Linksaußen Younes wurde von Schöpf kläglich im Strafraum zu Fall gebracht. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Ajax-Kapitän Klaassen souverän zur 1:0-Führung und verlud Fährmann, der auf die falsche Seite spekulierte. Für die nächste Ajax-Großchance sorgte jedoch kein Amsterdamer, sondern der Schalker Nastasic, als er eine gegnerische Flanke per Kopf an den eigenen Querbalken setzte. Bei diesem Missgeschick wäre Fährmann wohl ohne Abwehrchance geblieben. In der ersten Halbzeit war der deutsche Keeper oftmals der Retter in der Not, da er die haarsträubenden Fehler seiner Vorderleute mit teilweise sensationellen Paraden wieder gutmachen musste.
Auch im Laufe der zweiten Halbzeit war aus Sicht der Schalker absolut keine Besserung in Sicht: Nach einem Aogo-Fehlpass schlug Ajax dann blitzschnell zu - Klaassen schnürte nach Flanke von Kluivert mit einer sehenswerten Direktabnahme aus elf Metern den Doppelpack. Keine Chance für den Schalker Schlussmann, diesen sehenswerten Treffer zu verhindern. Und nun wurde es dramatisch: Schalke stand komplett neben sich, ermöglichte Ajax eine hundertprozentige Torchance nach der anderen. So musste der an diesem Abend überragende Fährmann, in der Folge gegen Traoré und Younes in teils höchster Not klären. Sowohl in direkten Eins-gegen-Eins-Situationen, als auch auf der Linie bei Distanzschüssen, war an Fährmann kein Vorbeikommen.
Wer auf ein spätes Aufbäumen der Schalker kurz vor Schluss noch hoffte, wurde schnell enttäuscht. Stattdessen zog Ajax wieder das Tempo an, scheiterte aber in Person von Younes, van de Beek, dessen Abschluss Fährmann an den Querbalken lenkte, und Viergever am Schalker Torhüter. Am Ende konnten sich die Schalker Feldspieler nach einer desolaten Leistung bei ihrem Keeper bedanken, der ihnen mit einer bärenstarken Leistung ermöglichte, im Rückspiel nicht völlig mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Chapeau für diese außergewöhnliche Leistung - Ralf Fährmann.