Jan Oblak/ Atletico Madrid: In der ersten Halbzeit des Achtelfinal-Rückspiels sah der wiedergenesene Oblak im Tor der Madrilenen wütende Angriffe der Werkself aus Leverkusen. Die Elf um Trainer Tayfun Korkut zeigte phasenweise hochklassigen Fussball und Leverkusen erspielte sich so zahlreiche nennenswerte Abschlussmöglichkeiten. Doch der Werkself fehlte vor dem Tor das nötige Quäntchen Glück, um den wichtigen Auswärtstreffer nach der 1:3-Heimniederlage im Hinspiel zu erzielen. Oblak überzeugte im ersten Durchgang vor allem mit einer starken Strafraumbeherrschung, beherrschte seinen Strafraum und ließ sich trotz seiner längeren Verletzungspause keine Unsicherheiten anmerken. Mehrere Bälle musste der Slowake im Tor gekonnt ablaufen und vereitelte somit viele offensiv bemerkbaren Vorstöße der Werkself.
Nach der Halbzeitpause entwickelte sich ein offen geführtes Spiel auf beiden Seiten. Leverkusen erspielte sich nun klarere Torchancen und Oblak konnte nun sein ganzes Können auf größter europäischer Ebene unter Beweis stellen. Nach rund einer Stunde wurde Leverkusen dann wieder richtig gefährlich und hatte bald eine vierfache Chance zur Führung: Brandt sprintete alleine auf Oblak zu, scheiterte an diesem, auch die beiden Nachschüsse von Volland entschärfte Atleticos Keeper mit Bravour, ehe Chicharito am langen Eck vorbeizielte. Ohne zuvor ernsthaft geprüft geworden zu sein, war Oblak diese bärenstarke Folgeaktion noch höher anzurechnen. In der Eins-gegen-Eins-Situation mit Brandt blieb Oblak lange stehen, ging offensiv auf den Angreifer zu und machte sich extrem breit. So vereitelte er gekonnt und warf sich postwendend dem Abpraller hinterher.
Zuerst streckte sich Oblak dann komplett nach links, parierte den Ball, dann blitzschnell nach rechts und kratzte auch diesen Ball im Tumulut von der Linie. Nach der Aktion wussten die Abwehrspieler der Madrilenen, bei wem sie sich am Ende der Partie zu bedanken hatten, dass Leverkusen es nicht schaffte, ein Auswärtstor zu erzielen. Volland, der eingewechselte Bailey und Kampl hatten die letzten Abschlüsse für Bayer bevor der souveräne Schiedsrichter zum Ende pfiff. Oblak überragte in dieser Partie und zeigte seine Top-Klasse auf europäischem Niveau absolut eindrucksvoll.
Bernd Leno/ Leverkusen: Im Hexenkessel von Madrid wusste Bernd Leno schon vor Beginn der Partie, dass ein Gegentor wohl endgültig das sichere Ausscheiden der Werkself zur Folge haben würde. Und so präsentierte sich Leverkusen und vor allem der deutsche Nationalkeeper Bernd Leno. Nach einer stürmischen Anfangsphase der Korkut-Elf musste Leno erst wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff ernsthaft in die Partie eingreifen. Und wie: Zuerst wurde Correas Schuss in höchster Not von Hilbert geblockt, dann zeichnete sich der gebürtige Schwabe im Bayer-Tor zweimal aus: Erst bei einem platzierten Correa-Schuss, kurz darauf bei einem flachen Versuch von Koke aus 18 Metern. In beiden Aktionen zeigte Bernd Leno seine Extraklasse und hielt seine Mannschaft mit sensationellen Paraden überhaupt noch im Spiel.
Bei der ersten Parade kratzte Leno den Abschluss aus kürzester Distanz noch mit seiner linken Hand aus dem Eck. Dabei konnte sich Leno auf sein gutes Stellungsspiel, seine optimale Ausgangsposition und eine blitzschnelle Reaktion verlassen. Beim zweiten Versuch von Koke, tauchte Leno ab und konnte den Spielball noch mit seiner rechten Hand um den Torpfosten lenken. So rettete er seine Mannschaft zu Null in die Halbzeitpause. Auch nach Wiederanpfiff waren die Spanier am Drücker: Zuerst verzog Griezmann. Wenig später zielte Correa nach einem Konter knapp am langen Eck vorbei und Griezmann setzte einen gefühlvollen Heber über das Gehäuse Leno´s. Saul Niguez hatte für Atletico fünf Minuten vor Schluss die letzte hochkarätige Möglichkeiten. Stets war der herausragende Leno auf dem Posten.
So blieb es am Ende beim 0:0. Damit steht Atletico im Viertelfinale. Dennoch zeigte sich die Werkself gegen ein europäisches Top-Team auf Augenhöhe. Vor allem Kapitän Bernd Leno zeigte eine starke Leistung und brachte sich mit dieser Leistung wohl noch mehr bei allen europäischen Top-Klubs ins Gespräch.