Keylor Navas / Madrid: Im ausverkauften Madrider Stadion erwischten die Gäste aus München den deutlich besseren Start in die Partie. Die Bayern begannen offensiv, drängten die Madrilenen zurück und erspielten sich so die erste Großchance: Nach flacher Ribery-Hereingabe kam Thiago am Fünfer zum Abschluss, doch Marcelo blockte in höchster Not, ehe Robben den Nachschuss ans Außennetz setzte. Der Costa-Ricaner im Tor der Königlichen hätte diesen frühen Gegentreffer wohl nicht verhindern können. Dann war von den Bayern im ersten Durchgang offensiv aber wenig zu sehen. Madrid übernahm vollends die Spielkontrolle und Keylor Navas stand nur selten im Mittelpunkt. Der Schlussmann überzeugte dennnoch mit seiner spielerischen Leistung. Besonders seine seitlichen Abschläge stachen dabei heraus: Jeder Ball fand punktgenau einen Madrilenen.
Im zweiten Spielabschnitt übernahmen dann aber die Bayern das Kommando: Zunächst nickte Marcelo einen Robben-Chip unmittelbar vor der Linie weg, als Keylor Navas schon geschlagen war. Dann zeigte Schiedsrichter Viktor Kassai nach einem Zweikampf zwischen Casemiro und Robben auf den Punkt. Lewandowski bewahrte die Nerven und traf zum 1:0 staubtrocken in die Mitte. Navas hatte sich verspekuliert. Beim zweiten Treffer der Münchener war Navas erneut ohne Chance: Sergio Ramos bugsierte den Ball ins eigene Tor und Navas konnte dem Ball sehr unglücklich nur nachschauen, wie er ins Tor trudelte. Im weiteren Verlauf der Partie, konnte sich Navas nicht mehr wirklich auszeichnen. In der Verlängerung stellten die Madrilenen auf Sieg und Keylor Navas durfte sich nach zwei souveränen Vorstellungen von den königlichen Fans feiern lassen.
Manuel Neuer / Bayern: In der ersten halben Stunde war der deutsche Nationalkeeper nur sehr selten gefordert, da sich Madrid noch keine nennenswerte Torchance erarbeiten konnte. Mitte des ersten Durchgangs kam der erste gefährliche Abschluss der Gastgeber: Carvajal zog aus 16 Metern ab, Neuer lenkte den Schuss um den Pfosten. Der Münchener Schlussmann kratzte diesen durchaus strammen und platzierten Schuss noch aus dem rechten Eck, eine bärenstarke Parade des mehrfachen Welttorhüters. Er konnte sich vor allem auf sein sehr intelligentes und vorausschauendes Stellungsspiel verlassen.
Madrid erspielte sich im zweiten Abschnitt des ersten Durchgangs nun Chance um Chance: Boateng kratzte einen Sergio-Ramos-Schuss nach Neuer-Abpraller von der Linie, Cristiano Ronaldo scheiterte alleine vor Neuer, Hummels blockte in höchster Not einen Kroos-Versuch und Cristiano Ronaldo schoss nach einem Konter über das Tor. Trotz kleinerer Unsicherheiten von Manuel Neuer, rettete er sein Team ohne Gegentor in die Halbzeitpause. Nachdem die Bayern dann in Führung gingen, schlug der wohl beste Torschütze der Welt zu: Cristiano Ronaldo nickte eine Casemiro-Flanke aus dem rechten Halbfeld ins Netz und ließ Manuel Neuer aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Nach der regulären Spielzeit ging es dann in die Verlängerung: Obwohl die Münchner zu Beginn das aktivere Team waren, bot sich Asensio die erste super Gelegenheit, diese machte Neuer zunichte. Doch in der 105. Spielminute war es erneut soweit: Sergio Ramos hob den Ball in den Strafraum, der Portugiese Ronaldo nahm die Kugel aus der Luft und schoss aus sehr abseitsverdächtiger Position ein.
Nur vier Minuten später machte der Portugiese mit seinem 100. CL-Tor auf Vorlage von Marcelo, der im Alleingang durchs gesamte Mittelfeld sprintete, alles klar. Und Neuer musste sogar noch den vierten Gegentreffer im Bernabeu hinnehmen: Asensio startete nach Kimmich-Fehlpass ein Solo und schoss flach ein. Nach diesem Rückspiel stand Real Madrid im Halbfinale und die Bayern um Schlussmann Manuel Neuer scheiden im Viertelfinale aus. In beiden Spielen zeigte Neuer seine absolute Weltklasse und war bei vielen torwartspezifischen Situationen auf der Linie reaktionsschnell und ermöglichte es so seinem Team, überhaupt noch die Chance im Rückspiel gehabt zu haben.