Lukas Hradecky / Frankfurt: Schon nach acht Minuten musste der Finne im Frankfurter Tor im Berliner Olympiastadion hinter sich greifen, denn die Borussia aus Dortmund startete wie die Feuerwehr: Nach einem tollen Diagonalwechsel von Reus zu Piszczek auf dem rechten Flügel bediente der Pole Dembelé rechts im Strafraum. Der Franzose ließ Vallejo ins Leere grätschen und vollendete anschließend kaltschnäuzig mit links. Hradecky war aus kürzester Distanz absolut chancenlos. Auch nach dem Gegentreffer war Dortmund am Drücker und kam durch Reus in der 16. Spielminute zur näcchsten Chance. Hradecky konnte sich beim strammen Distanzschuss auf sein gutes Stellungsspiel verlassen.
Dann stellte die Borussia plötzlich ihre Offensivbemühungen ein und Hradecky war nur noch selten im Mittelpunkt. Dennoch zeigte Hradecky vor allem in der Strafraumbeherrschung seine Qualitäten. Auch am Spielaufbau beteiligte sich Hradecky gekonnt mit meist gezielt langen Bällen. In der 67. Spielminute musste Hradecky allerdings den zweiten Gegentreffer schlucken, an welchem er unmittelbar beteiligt war. Der US-Amerikaner Pulisic wurde links im Sechzehner von Hradecky unfair gestoppt, da der Finne deutlich zu spät kam und dann äußerst unglücklich agierte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Aubameyang mit einem frechen Lupfer in die Mitte zur erneuten Dortmunder Führung. Der Elfmeter-Held vergangener Runden wurde eiskalt verladen.
Nach dem 2:1 kam Dortmund noch mehrere Male gefährlich vor das Frankfurter Tor, doch Hradecky musste nicht mehr eingreifen. Am Ende reichte es für den Finnen und seine Eintracht nicht zum Pokalsieg. Dennoch zeigte vor allem Hradecky starke Leistungen in der diesjährigen Pokalrunde. Trotz des verschuldeten Elfmeters kann er sicherlich stolz auf seine Auftritte auf höchstem deutschen Niveau sein.
Roman Bürki / Dortmund: Der Schweizer Nationalkeeper war in seinem zweiten deutschen Pokalfinale erst nach gut 25 Minuten im Mittelpunkt der Partie. Frankfurt agierte bisweilen hauptsächlich mit langen Bällen: Seferovic kam bei einer Chandler-Flanke einen halben Schritt zu spät, Rebic scheiterte anschließend nach Bartras Ballverlust im Strafraum an Bürki. Bürki reagierte erstmals in der Partie glänzend. Frankfurt fand nun immer besser in die Partie und belohnte sich für deren Aufwand: Nach Fabians Ballgewinn gegen Sokratis in der Dortmunder Hälfte leitete Gacinovic links am Strafraum zu Rebic weiter.
Diesmal behielt er im Abschluss die Ruhe und vollendete zum Ausgleich. Bürki war beim Gegentreffer ohne Abwehrchance, da Rebic den Ball satt im rechten Eck unterbrachte. Glück hatte die Borussia dann in der 39. Minute, als Seferovic nach einem feinen Doppelpass mit Rebic im Abschluss nur den linken Pfosten traf. Auch hier agierte Bürki zwar offensiv, wäre aber wohl machtlos gewesen. Im weiteren Verlauf des Finals agierte Bürki vor allem in der Strafraumbeherrschung und im offensiven Mitspielen besonders aufmerksam und konzentriert. Am Ende durfte sich der Schweizer nach einer erneut sehr souveränen Leistung über den ersten Pokalsieg freuen.