Yann Sommer / Freiburg: Der Schweizer Nationlkeeper im Dress der Fohlen musste in seinem ersten Pokal-Halbfinale von Beginn an hellwach sein. Schon in der 2. Minute spielte Fabian Angreifer Hrgota leicht frei, der sehr aufmerksame Sommer verließ seinen Kasten und wischte dem Ex-Gladbacher die Kugel zunächst gekonnt vom Fuß, Fabian setzte den Ball aus 15 Metern anschließend knapp links vorbei. Im Eins-gegen-Eins wartete sommer lange ab, reagierte auf die Bewegungen des Angreifers und entschied so die brenzlige Situation für sich. Nach genau einer viertel Stunde musste Sommer dann aber hinter sich greifen: Mit dem vierten Versuch belohnten sich die Hessen für den starken Beginn, Tawatha hämmerte die Kugel nach Chandlers Flanke aus 16 Metern in die linke Ecke und ließ dem Schlussmann keine Abwehrchance. In der zweiten Spielhälfte war Sommer so gut wie beschäftigungslos, da sich die Eintracht zurückzog und den Fohlen das Spiel komplett überließ.
Auch in der anschließenden Verlängerung gab es auf beiden Seiten keine nennenswerten Offensivaktionen mehr. Sommer war vor allem beim Mitspielen und bei langen hohen Bällen ein souveräner Rückhalt seiner Gladbacher. Nun war er allerdings im Elfmeterschießen gefragt. Alle Franfurter Elfmeter waren sehr platziert, stramm getreten und fanden so meist den Weg ins Tor. Sommer ahnte zwar öfters die richtige Ecke, ein paar Zentimeter fehlten seinen Fingerspitzen dann aber doch. Am Ende konnte Sommer einen Elfmeter bärenstark parieren, da nun aber seine Schützen Nerven ließen, reichte es für die Gladbacher Fohlen nicht. Vor heimischem Publikum scheidet Sommer mit seiner Truppe im Pokal-Halbfinale aus. Yann Sommer spielte allerdings eine sehr starke Pokal-Saison, in welcher er seine Mannschaft mit mehreren guten Spielen bis ins Pokal-Halbfinale brachte.
Lukas Hradecky / Frankfurt: In der ersten halben Stunde erlebte der Finne einen sehr ruhigen Abend. Bei Gladbach sprangen abgesehen von zwei Distanzschüssen von Dahoud und Traoré keine Abschlüsse heraus, der Weg in den Strafraum blieb der Borussia komplett versperrt. In enger Zusammenarbeit mit seinem Abwehrverbund strahlte Hradecky viel Ruhe und Sicherheit aus. In der 43. Spielminute musste Hradecky dann aber hellwach sein: Sommers weiter Abschlag genügte, um die gesamte Eintracht-Defensive auszuhebeln. Hofmann hob das Leder aus 18 Metern am herauseilenden Hradecky, aber auch am Tor vorbei. Schwierige Situation für Hradecky, der mit seinem energischen Entgegenkommen den Angreifer wohl entscheidend irritierte. Frankfurt wollte nun die Führung in die Pause retten, doch das ging schief: Praktisch mit dem Pausenpfiff fingen sich die Gäste noch das 1:1, weil Traoré links unbedrängt flanken, Hahn am ersten Pfosten freistehend verlängern und Hofmann aus sechs Metern locker vollenden durfte. Beim Ausgleichstreffer war Hradecky chancenlos.
In der zweiten Halbzeit passierte dann lange Zeit nichts. Die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit leitete Stindl per Schuss aus 16 Metern ein, Hradecky war schnell unten und wehrte die Kugel souverän zur Seite ab. In der Folgezeit war auch Hradecky so gut wie beschäftigungslos. Einige Male flog die Kugel kreuz und quer durchaus gefährlich durch den Sechzehner, ein geeigneter Gladbacher Abnehmer fehlte allerdings, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste.
Hradecky, der seine Eintracht mit mehreren parierten Elfmetern in dieser Pokal-Saison schon rettete, sollte auch in Gladbach der entscheidende Mann sein. Bei den ersten Elfmetern war Hradecky chancenlos, da die Elfmeter sowohl sehr platziert, als auch souverän getreten wurden. Hradecky ahnte zwar meist die richtige Ecke, war zu Beginn aber noch nicht vom Glück verfolgt. Dann konnte Hradecky aber zwei Elfmeter in Folge parieren: Beide Male musste der Frankfurter Schlussmann flach links abtauchen und führte seine Mannschaft mit diesen Paraden ins Pokalfinale nach Berlin. Nach dem dramatischen Elfmeterschießen war die Freude bei Hradecky riesig, der einen großen Anteil am Pokalerfolg seiner Eintracht in dieser Saison hat.