Timo Horn / Köln: Für einen regelrechten Stimmungsaufheller sorgte der FC schon vor dem Anpfiff: Torwart Horn verlängerte vorzeitig bis 2022. Somit beendete der deutsche Junioren-Nationalspieler alle Gerüchte, die ihn mit den Bullen aus Leipzig in Kontakt gebracht hatten. Dann aber ging es los: Während Köln in der Anfangsviertelstunde eher abwartend agierte, belohnte sich Gladbach für den offensiven Auftritt. Hazard zirkelte eine Ecke von rechts auf den Elfmeterpunkt, wo Vestergaard Sörensen übersprang und zum 1:0 ins Tor köpfte. Horn im Tor der Geißböcke hatte keine Abwehrchance. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war Gladbach zwar spielbestimmend, richtige Chancen konnten sich die Fohlen aber dennoch nicht erspielen.
An der Rollenverteilung änderte sich im zweiten Durchgang dann auch nichts: Gladbach drängte nach vorne, Köln mauerte. Dann gelang es dem erst Sekunden zuvor eingewechselten Traoré, das Bollwerk zu knacken: Sein als Flanke gedachter Ball vors gegnerische Tor entwickelte sich zum kuriosen Treffer, weil Hazard unmittelbar vor Horn knapp verpasste und den Torwart somit entscheidend irritierte. Sehr schwierige und undankbare Situation für Horn, der bei diesem Gegentreffer nur schlecht aussehen konnte. In der Schlussphase investierte dann die Borussia mehr in die Offensivbemühungen und belohnte sich dafür ein drittes Mal: Eine Wendt-Flanke tippte Drmic aufs Tor, doch Horn lenkte die Kugel noch an den Pfosten. Der Abstauber aber fiel Stindl vor die Füße, der zum 3:2 vollendete. Ein bitterer Nachmittag für Timo Horn endete mit einer Derbyniederlage, einer aber dennoch souveränen und engagierten Leistung des Kölner Keepers - trotz dreier Gegentreffer.
Yann Sommer / Gladbach: Nachdem frühen Gladbacher Treffer löste sich Köln nun aus der anfänglichen Passivität, spielte mutiger nach vorne und kam schnell zum Ausgleich: Modeste filetierte die gegnerische Viererkette mit einem Traumpass in die Spitze auf Clemens, der frei vor Sommer zum 1:1 einschob. Sommer hatte sich früh auf die lange Ecke verspekuliert und konnte so den strammen Schuss knapp am Pfosten vorbei nicht mehr abwehren. Nach der Pause gingen die Gladbacher dann erneut in Führung, welche dieses Mal sogar noch deutlich kürzer hielt, denn der FC legte eine gnadenlose Effektivität an den Tag. Einen Jojic-Freistoß fasste Modeste am Elfmeterpunkt direkt ab und plötzlich stand es 2:2. Da der Ball mit einer großen Wucht und aus kürzester Distanz auf Sommers Tor kam, sind dem Schweizer Nationalkeeper wohl keine Vorwürfe zu machen. Gladbach gewann am Ende das rassige Rheinderby und Sommer konnte sich von den mitgereisten Gladbach-Fans ordentlich feiern lassen.