Kevin Trapp war über Jahre eine feste Größe im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Der Torhüter hatte zwar Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen vor sich, spielte jedoch zuletzt am 21. November 2023 beim 0:2 gegen Österreich. Trotz guter Leistung konnte Trapp die Niederlage nicht verhindern.
Seither ist er nicht mehr im Kader der Nationalmannschaft aufgetaucht und hatte zudem auch bei seinem Verein mit Formschwankungen zu kämpfen, wodurch seine Chancen auf eine erneute Nominierung für den DFB immer weiter sanken. Mittlerweile haben ihn Oliver Baumann und Alexander Nübel in der Rangordnung überholt.
Formkrise und Verletzung bei Eintracht Frankfurt
Auch bei Eintracht Frankfurt, wo Trapp 2022 maßgeblich zum Gewinn der Europa League beitrug, stand der Torwart nicht mehr außer Frage. Durch eine Oberschenkelverletzung erhielt der junge Torhüter Kaua Santos die Chance, sich zu beweisen, und machte nachhaltig auf sich aufmerksam. Es entbrannte eine Torwartdiskussion, die die Verantwortlichen jedoch schnell beendeten, indem sie Trapp demonstrativ den Rücken stärkten.
Rückkehr zur Form und die Nationalmannschaft bleibt fern
Nach einer Reihe starker Leistungen im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach, in der Europa League und gegen den VfB Stuttgart scheint Trapp wieder zur alten Stärke zurückzufinden. Gegen Stuttgarts Demirovic konnte er sogar einen weiteren Elfmeter parieren. Trotz dieser Formverbesserung bleibt ihm der Weg zurück zur Nationalmannschaft versperrt.
Überraschende Nominierung von Stefan Ortega
Für die anstehenden Länderspiele gegen Ungarn und Bosnien-Herzegowina wurden Oliver Baumann, Alexander Nübel und überraschend auch Stefan Ortega nominiert – der bei Manchester City lediglich als Ersatztorhüter fungiert und in dieser Saison nur vier Einsätze hatte. Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche zeigte sich überrascht über die Nominierung von Ortega und das damit verbundene Ignorieren von Trapp.
Kommunikation zwischen Trapp und Nagelsmann
Trapp äußerte sich gegenüber der „BILD“ knapp zur Kommunikation mit Bundestrainer Julian Nagelsmann: „Es gibt keinen Austausch. Es ist so, wie es ist. Das gilt es zu akzeptieren. Es gibt nichts mehr dazu zu sagen.“ Die kurze und etwas schroffe Wortwahl lässt ein unterkühltes Verhältnis zwischen Trapp und Nagelsmann vermuten.
Reaktion von Nagelsmann
Nagelsmann reagierte auf diese Äußerungen in einer Pressekonferenz: „Ich habe ja jetzt gelesen, dass Kevin Trapp die unfassbare Wahrheit über Julian Nagelsmann ans Licht gebracht hat, dass es keine Kommunikation gibt. Die gibt es mit keinem Torhüter, außer bei einem potenziellen Karriereende oder schweren Verletzungen wie bei Marc-André Ter Stegen oder Manuel Neuer. Sonst macht alle Nominierungen und Absagen im Torwartbereich unser Torwarttrainer Andreas Kronenberg.“
Kronenberg, so kündigte Nagelsmann an, werde auch entscheiden, welcher Torhüter gegen Bosnien und drei Tage später gegen Ungarn spielen wird. „Jetzt spielen wir in Freiburg und Oli (Baumann) kommt aus der Nähe von Freiburg. (...) Aber am Ende entscheidet das in diesem Fall Krone, der Torwarttrainer.“ Nagelsmann werde zwar seine Meinung einbringen, doch bei ähnlicher Leistung in Training habe der Torwarttrainer das letzte Wort.
Perspektive für junge Torhüter bleibt begrenzt
Nagelsmann betonte außerdem, dass er derzeit keine U21-Torhüter in die A-Nationalmannschaft einladen wolle, um deren Einsatz in der U21, insbesondere für die Titelverteidigung, nicht zu gefährden. Jedoch gebe es, laut dem Bundestrainer, weitere vielversprechende Optionen in der U21.
Die Zukunft von Kevin Trapp in der Nationalmannschaft bleibt aufgrund dieser Entwicklungen weiterhin unsicher. Nagelsmann verzichtete in seinem Statement gänzlich auf eine Bewertung von Trapps derzeitiger Form, was den Eindruck verstärkt, dass für den 34-Jährigen die Tür zur Nationalmannschaft geschlossen sein könnte.
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