Die ersten Länderspiele seit der Verletzung der neuen Nummer 1, Marc-André Ter Stegen, sind absolviert worden. Die deutsche Mannschaft gewann beide Partien in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und die Niederlande (1:0). Bundestrainer Julian Nagelsmann kündigte vor der Länderspielpause an, dass Oliver Baumann mindestens eines der beiden Spiele bestreiten werde, wenn nicht gar beide.
Trotzdem stand im Spiel gegen Bosnien-Herzegowina Alexander Nübel im Tor, womit der 28-Jährige sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft feiern konnte. Beim Anschlusstreffer der Bosnier war Nübel letztlich chancenlos, spielte aber darüber hinaus solide bis gut, wenngleich er kaum gefordert wurde. Gleichzeitig konnte er aber aufgrund der Überlegenheit der deutschen Mannschaft kaum Werbung für sich machen. Bei Oliver Baumann im Spiel gegen die Niederlande sah es nur bedingt anders aus. Erneut war die DFB-Auswahl das bessere Team, während die Elftal eine insgesamt eher biedere Darstellung bot, Lediglich in der Schlussphase der Partie kam die niederländische Auswahl noch zu zwei gefährlichen Abschlüssen mit einem Lattentreffer und einem Distanzschuss von Malen, den Baumann parieren konnte. Auf internationaler Ebene war die Chance von Malen aber im Grunde genommen ein so genannter "Muss-Ball".
Dennoch sah es in der Berichterstattung im Nachgang sowie der Meinung einiger Fans so aus, dass Baumann wiederum allein auch durch diese Parade Pluspunkte sammeln konnte. Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht derzeit ein wenig den Stammtorhüter der TSG 1899 Hoffenheim vor dem Keeper, der spätestens ab der Saison 2026/2027 den großen Manuel Neuer bei den Bayern endgültig beerben könnte. Konkret sagte der Bundestrainer: "In der aktuellen Saison ist der Olli einen Tick stärker als Alex. Wir haben uns noch nicht entschieden. Es kann sein, dass es erstmal so weitergeht." Ebenso kündigte der Coach in diesem Zug noch an, sich mit Bundestrainer Andreas Kronenberg noch einmal dezidiert zu diesem Thema austauschen zu wollen.
Allein dies könnte tatsächlich für den 34-Jährigen sprechen, denn sowohl Nagelsmann als auch Kronenberg haben bereits auf Vereinsebene mit Baumann zusammengearbeitet. So war Andreas Kronenberg von 2011 bis 2022 Torwarttrainer der Freiburger Profis, wo Baumann 2009 zu den Profis stieß und von 2011 bis zu seinem Wechsel 2014 nach Hoffenheim mit dem jetzigen Bundestorwarttrainer zusammenarbeitete. Seit dem Wechsel zu den Kraichgauern ist der 1,87 m große Torhüter dort die unangefochtene Nummer 1. Nagelsmann war wiederum von 2016 bis 2019 Cheftrainer der Hoffenheimer. Beide haben somit drei Jahre jeweils mit Baumann tagtäglich zusammengearbeitet und können den Torhüter somit auch sehr detailliert einschätzen.
Eine konkrete Zusammenarbeit von Nagelsmann und Nübel gab es auf Vereinseben nicht. Zwar war Nübel bei den Bayern unter Vertrag während der Amtszeit des jetzigen Bundestrainers, war aber über den kompletten Zeitraum an die AS Monaco ausgeliehen. Somit ist auch in diesem Zusammenhang ein kleiner Vorteil für Baumann zu deuten. Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter und Bayern CEO, Oliver Kahn- jener Kahn stellte im März 2023 Nagelsmann als Coach der Bayern frei- sieht in Teilnahme des VfB Stuttgart an der Champions League einen kleinen Vorteil für Alexander Nübel, der sich dadurch in dieser Saison auf internationaler Bühne messen und präsentieren kann. Gleichzeitig erklärte der 86-malige Nationaltorhüter das Rennen um die zwischenzeitliche Nummer 1 beim DFB als offen.
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