Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit. Der Torwart von Regionalligist FSV Union Fürstenwalder aus der Regionalliga Nordost, David Richter, ist mit vorn – und trifft mit einem gewaltigen Flachschuss aus rund zwölf Metern zum 2:2 gegen Viktoria Berlin. Danach wurde ganz Deutschland auf den 20-Jährigen aufmerksam. Torwart.de hat mich dem sympathischen Schlussmann aus der Regionalliga gesprochen!
torwart.de: Dir gelang vor kurzem ein Tor in der Regionalliga. Wie ist das passiert?
David Richter: Wir lagen nach einem unglücklichen Gegentor spät in der Partie gegen FC Viktoria 1889 Berlin 1:2 zurück. Wir erspielten uns kurz vor Anpfiff einen Eckball heraus. Ich bin dann mit nach vorne gegangen. Als die Ecke kam dachte ich mir, dass ist eine gute Chance für mich. Der Ball kam durch den Eckstoß auf Umwege in meine Richtung und ich sah die Chance abzuziehen. Als der Ball zu mir kam, habe ich den Ball per Dropkick mit vollem Risiko genommen. Der Ball wurde leicht abgefälscht und flog gegen den Pfosten ins Tor!
torwart.de: Warst du überrascht von den Reaktionen darüber in Medien usw.?
Richter: Ja, ich war auf jeden Fall überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Torwarttor in der Regionalliga so viel Aufsehen erregen wird. Es haben mir sehr viele Leute gratuliert. Ich war ein wenig erschlagen. Ein schönes Gefühl.
torwart.de: Wer entscheidet, ob du vorgehst: Du oder dein Trainer von außen?
Richter: Grundsätzlich treffen wir die Entscheidungen gemeinsam. In dieser konkreten Situation habe ich gesehen, dass es die letzte Aktion im Spiel sein wird. Daraufhin bin ich etwas vorgelaufen und habe Kontakt zum Trainerteam aufgenommen. Mein Trainer und mein TW-Trainer haben mir daraufhin grünes Licht gegeben.
torwart.de: Du hast in der Juniorenbundesliga gespielt. Wie sehr half dir diese Erfahrung für deinen Weg?
Richter: In der U-19 Bundesliga habe ich sehr viel gelernt und sehr wichtige Basics mitgenommen. Es war eine gute Vorbereitung. Der Männerfußball ist aber nochmal eine ganz andere Welt.
Infos zur Person:
- Nationalität: deutsch
- Geburtstag: 17.03.1999 (20)
- Geburtsort: Berlin
- Verein: Fürsenwalde
- Position: Torwart
- Liga: RL
- Größe (cm): 1,96 m
- Bisherige Vereine: RW Erfurt, Tennis Borussia Berlin (-2016), FC Rot-Weiß Erfurt (2016-2018)
torwart.de: Aktuell spielst du bei Fürstenwalde, wie konntest du dich bei den Profis durchsetzen?
Richter: Das war ein hartes Stück Arbeit! Das erste Jahr war schwer. Alles war irgendwie neu. Wie gesagt, im Männerfußball läuft vieles anders. Aber aus den anfänglichen Problemen habe ich sehr viel gelernt. Nach einer gewissen Zeit, kam ich dann gut rein. Ich spürte, dass die neue Saison meine Chance war. Der alte Trainer (Andre Meyer) hatte mir schon angekündigt, dass in der neuen Saison die Karten neu gemischt werden. Das hat mich zusätzlich motiviert. Dann kam es plötzlich zum Trainerwechsel. Im Sommer habe ich in der Vorbereitung sehr hart gearbeitet und gute Leistungen gezeigt. Daraufhin wurde ich belohnt und bin dem Trainerteam sehr dankbar für das Vertrauen. Auch die Mannschaft gibt mir den nötigen Rückhalt.
torwart.de: Was sind deine weiteren Ziele für deine Karriere?
Richter: Zunächst möchte ich weiterhin konstant (sehr) gute Leistungen bringen, um unserer Mannschaft weiterzuhelfen. Ich denke, dadurch werde ich höherklassige Vereine automatisch auf mich aufmerksam machen. Step by step, ich bin ja noch jung! Trotzdem ist es mein Ziel, mindestens in der 2. Bundesliga zu landen. Ich bin fest überzeugt, dass ich es schaffen kann.
torwart.de: Wer ist dein Torwarttrainer und was ist er für ein Typ?
Richter: Mein Torwarttrainer ist Nico Hinz. Mit ihm verstehe ich mich sehr gut. Durch seine Erfahrung und coole Art, lerne ich sehr viel. Auch er hat dazu beigetragen, dass ich besser geworden bin und jetzt Stammtorhüter bin. Nach jedem Spiel setzen wir uns zusammen und werten das Spiel aus. Er zeigt mir sowohl meine Fehler als auch meine starken Aktionen. Sein Torwarttraining ist hart und gut, um sich weiterzuentwickeln. Ich bin sehr froh, mit ihm zusammenarbeiten zu können.
torwart.de: Danke für das Gespräch.
Richter: Gerne!
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