A. Meyer (SSV Jahn Regensburg): "Mit 28 Jahren endlich Nummer eins!"
von T.Schlitzke
Torhüter Alexander Meyer wechselte nach dem Abstieg vom VfB Stuttgart im Zuge des großen Umbruchs zum SSV Jahn Regensburg. Dort konnte er sich nach vielen Jahren des „Nummer zwei seins“ endlich als Nummer eins durchsetzen und ist sehr froh darüber. Torwart.de sprach mit dem Torhüter darüber!
torwart.de: Alex, du bist mit 28 das erste Mal in einem „höheren Verein“ die Nummer eins! Was bedeutet dir das?
Alexander Meyer: Es bedeutet mir sehr viel, da ich lange darauf hingearbeitet habe, dass ich so richtig im Profibereich ankomme. Ich bin froh, dass ich nun beim Jahn in der 2. Bundesliga die Nummer 1 geworden bin.
torwart.de: Wie war der Dreikampf mit deinen Torhüter-Kollegen Alexander Weidinger und André Weis?
Meyer: Vom ersten Moment an absolut fair. Alle sind bei „Null“ gestartet. Wir kommen auch immer noch sehr gut miteinander aus. Es passt auch insgesamt, wir haben als Team die nötige Mischung aus Spaß und Konzentration.
torwart.de: Wie siehst du die 2. Liga aus Torhütersicht?
Meyer: Es ist eine sehr interessante Liga, in der man sich gerade als Torhüter weiterentwickeln kann.
torwart.de: Wie hat sich die Sache mit Regensburg denn ergeben?
Meyer: Das kam Ende April, Anfang Mai zustande, als klar war, dass Philipp Pentke den Verein verlassen wird. Die Verantwortlichen hatten verschiedene Torhüter auf der Liste und ich war einer davon. Dann fanden Gespräche statt – mit Christian Keller, dem damaligen Trainer Achim Beierlorzer und Torwart-Trainer Kristian Barbuscak. Ich war sehr beeindruckt von der klaren Philosophie, von den Werten, die Jahn Regensburg vermittelt und hatte von Beginn an ein super Gefühl. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, habe ich auch einen sehr guten Eindruck gemacht. Die Chemie hat einfach gleich gepasst und so haben wir auch schnell zusammengefunden.
Infos zur Person:
Nationalität: deutsch
Geburtstag: 13.04.1991 in Bad Oldesloe
Verein: Regensburg
Position: Torwart
Liga: 2.BL
Größe (cm): 195
Bisherige Vereine: Energie Cottbus, VfB Stuttgart, Hamburger SV II, TSV Havelse
torwart.de: Wie hast du die Wachablösung von Ralf Fährmann und Alexander Nübel aus nächster Nähe gesehen?
Meyer: Solche Torwartwechsel haben natürlich immer eine enttäuschte und eine glückliche Seite. Ralle hat trotz seiner persönlichen Enttäuschung Alex immer unterstützt und ist ihm zur Seite gestanden! Solche Charakterzüge zeichnen unser besonderes TW Team aus!
torwart.de: Welche Rolle spielt dein TWT Kristian Barbuscak? Konntest du mit ihm sprechen vorher?
Meyer: Auf jeden Fall. Als ich das erste Mal von dem Interesse von Jahn Regensburg erfahren habe, hatte ich auch gleich Kontakt mit Kristian Barbuscak. Der Torwart hat natürlich immer ein spezielles Verhältnis zum Torwart-Trainer. Es ist auch wichtig vorab zu besprechen, wie er das Torwartspiel sieht, was er für eine Philosophie hat, wie er trainiert. Auch das hat gleich richtig gut gepasst. Wir waren von Beginn an auf einem gemeinsamen Nenner.
torwart.de: Wie siehst du die Arbeit von Kristian Barbuscak? Auf was legt er besonderen Wert?
Meyer: Er ist sehr detailversessen und will in allen Bereichen des Torwartspiels das Maximum aus uns herausholen. Er schaut auf die Stärken und Schwächen aller Keeper und versucht die Stärken auszubauen und die Schwächen zu minimieren. Er überlegt sich jeden Tag aufs Neue komplexe und spielnahe Übungen, die einen richtig fordern und auch weiterbringen.
torwart.de: In welchen Torwartbereichen willst du dich noch weiter entwickeln?
Meyer: Die Stärken, die ich habe, möchte ich auf dem Niveau ausbauen. Mit jedem Spiel will ich mir mehr Sicherheit holen, da ich ja lange nicht gespielt habe. Wir analysieren jedes Spiel und schauen genau was gut war, was schlecht war und was man besser machen kann. Und das versuchen wir in die nächste Trainingswoche reinzupacken und auch im Spiel wieder zu verbessern.
torwart.de: Du wurdest beim HSV ausgebildet. Wie sehr hat dich das als Torwart geprägt?
Meyer: Das war eine schöne Zeit. Ich bin da aufgewachsen, war von Kleinauf Fan und auch Balljunge. Klar, es ist das schönste überhaupt als kleiner Junge bei seinem Lieblingsverein zu spielen. Ich hatte da auch unter Richard Golz eine sehr gute Torhüterausbildung. Die Zeit beim HSV hat mich natürlich sehr geprägt.
torwart.de: Der VfB Stuttgart ist bekannt für seine Torwartschule. Wie sehr haben die zwei Jahre dich dort geprägt? Vor allem auch die Arbeit mit Ron Robert Zieler?
Meyer: Von Ron konnte ich auch viel mitnehmen. Er hat glaube ich sechs oder sieben Jahre kein Spiel in der Bundesliga verpasst, was ich sehr bewundere. Er hat eine Menge Erfahrung. Wir haben uns tagtäglich ausgetauscht und ich habe geschaut was ich von ihm lernen kann. Ansonsten habe ich auch beim VfB versucht mich jeden Tag weiterzuentwickeln, auch wenn ich nicht die Spielpraxis hatte. Auch dort war ich mit dem Torwarttrainer im ständigen Austausch, um an meinem Spiel zu feilen.
torwart.de: Was sind deine weiteren Ambitionen bei Regensburg?
Meyer: Persönlich ist für mich das wichtigste weiterhin gesund zu bleiben und mich dann Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Als Mannschaft wollen wir den Weg, den wir bisher eingeschlagen haben, weiter erfolgreich gestalten. Wenn wir das machen und unsere Leistung abrufen, kommt der Rest von alleine.
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