Nach dem Abstieg der Karlsruher in die 3. Liga am Saisonende wechselte René Vollath zum KFC Uerdingen 05. Dort schloss er sich einem interessanten Projekt an: Es soll langsam zurück in die oberen Ligen gehen! Auch erzählt der Keeper über seinen ganz eigenen Weg.
Infos zu René Vollath:
- Nationalität: Deutsch
- Geburtstag: 20. März 1990
- Geburtsort:Amberg, Deutschland
- Verein: KFC
- Position: Torwart
- Liga: Regionalliga
- Größe (cm): 1,85m
- Bisherige Vereine als Spieler: Karlsruher SC, Burghausen
torwart.de: Rene, wie sind deine ersten Eindrücke aus Uerdingen?
René Vollath: "Ich bin ja mittlerweile schon seit zwei Monaten beim KFC unter Vertrag, eine Art "Eingewöhnungsphase" gab es eigentlich gar nicht. Die Jungs haben mich super aufgenommen und der Saisonstart stand auch direkt vor der Türe. Der Saisonverlauf ist bisher auch positiv zu sehen."
torwart.de: Fiel dir die Eingewöhnung als "Südländer" nicht schwer?
Vollath: "Natürlich ist der "Süden" etwas ganz Anderes und wir waren noch nie länger als ein paar Tage im "Westen", aber wir freuen uns nach unseren Stationen in Baden-Württemberg und Bayern eine neue Region kennenzulernen. Meine Frau Annkatrin und ich befinden uns gerade auf der "Zielgeraden" was die Wohnungseinrichtung betrifft, sobald das alles abgehakt ist werden wir uns die Gegend auch in Bezug auf Kultur und Lebensweise intensiver anschauen."
torwart.de: Wieso ging der Wechsel ausgerechnet nach Uerdingen? Was hat dich dort überzeugt?
Vollath: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass mein erster Gedanke nicht gerade "Hurra Uerdingen will mich" war, allerdings habe ich im Gespräch mit Mikhail Ponomarev, Nikolas Weinhart und dem Trainer Michael Wiesinger nach fünf Minuten gespürt, dass mich diese Herausforderung extrem reizt und ich große Lust habe hier etwas mit aufzubauen."
torwart.de: War es nicht für dich ein Rückschritt in die 4.Liga zu gehen?
Vollath: "Zugegeben ist der Weg von der 2. Bundesliga in die Regionalliga erstmal ein Rückschritt, allerdings hat mir die Idee hinter dem Projekt beim KFC Uerdingen gefallen und ich bin sicher nicht hierher gekommen um mal ein paar Jahre Regionalliga zu spielen. Der Spruch "ein Schritt zurück um zwei nach vorne zu machen" trifft hoffentlich auch in meinem Fall zu."
torwart.de: Wieso gab es beim KSC keine Zukunft mehr?
Vollath: "Unsere Zeit beim KSC war eine sehr besondere, meine Frau hat neben ihrem Fernstudium auch im Fanshop des KSC gearbeitet, Karlsruhe war unsere erste richtige gemeinsame Heimat, umso mehr tut es weh wie der "Abschied" zustande kam. Das Fußballgeschäft ist schnelllebig und es ist immer legitim sich nach einem Abstieg neu aufzustellen, allerdings wurden mir vor dem Abschied mehrere Versprechen gegeben die nicht eingehalten wurden. Da war ich allerdings nicht der einzige Spieler dem es die letzten Jahre so erging, wenn man bedenkt, dass ein anderer Spieler, der acht Jahre beim Verein war, bei seinem letzten Heimspiel nicht einmal mit einem Blumenstrauß verabschiedet wurde."
torwart.de: Wie bitter war der Abstieg für dich persönlich?
Vollath: "Abzusteigen ist das Schlimmste im Leben eines Fußballers, da ich sehr verbunden mit dem Umfeld des KSC war und auch noch bin, tut es mir auch immernoch für die Leute die abseits des Platzes für den KSC arbeiten und leben sehr leid. Deshalb wünsche ich diesen Leuten auch eine schnelle Rückkehr zu erfolgreicheren Zeiten."
torwart.de: Du sollst sehr angetan von TWT Manfred Gloger sein...?
Vollath: "Manni war der Erste, der mich bei meinen Verhandlungen auf der Geschäftsstelle empfangen hatte. Ich kannte ihn bis dahin nicht persönlich allerdings hat er die letzten Jahre mit einigen Torhütern gearbeitet die ich kenne. Direkt nach den ersten Einheiten auf dem Platz war mir klar, dass ich im Training wieder Schritte nach vorne machen werde. Dazu ist er kein "Fähnchen im Wind" und steht zu seiner Meinung, da sind wir recht gleich und das tut mir nach den letzten Jahren sehr gut."
torwart.de: Auf was legt er besonderen Wert? Wie kann er dich noch weiterbringen?
Vollath: "Wir sind auf einer Wellenlänge und gerade im Torwartspiel ist das Vertrauen zwischen dem Torwarttrainer und seinen Torhütern ein extrem wichtiger Baustein. Ich denke Stellungsspiel, Fangsicherheit und ein Verständnis für das Spielgeschehen und die richtige Entscheidungsfindung sind ihm wichtige Punkte in der täglichen Trainingsarbeit. Wir trainieren sehr spielnah mit kurzen und intensiven Übungsabläufen, abwechslungsreich und das ganz ohne großen Abenteuerspielplatz und unendlich vielen Trainingsmaterialien.
Die gesamte Art und Weise der Arbeit erinnert mich an meine Zeiten unter Max Urwantschky in Burghausen (seit 2014 TWT in Aue) und meinen Jugendtorwarttrainer Günter Kohl."
torwart.de: Was sind deine Ziele mit Uerdingen?
Vollath: "Wie bereits erwähnt bin ich nicht einfach hierhergekommen um ein bisschen Fußball zu spielen. Ich will meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen. Wir gehen auf den Platz um jedes Spiel zu gewinnen, am Ende wird man sehen wie weit oben wir in der Tabelle landen werden."
torwart.de: Wie siehst du generell das Niveau in der 4.Liga? Vor allem auch im Tor im Vergleich zu Liga 2....
Vollath: "Die Regionalliga West ist eine extrem ausgeglichene und starke Liga. Tatsächlich kann hier jeder jeden schlagen und das macht es sehr spannend. Der Unterschied zwischen den Ligen liegt meist an der Handlungsschnelligkeit der einzelnen Spieler. Gute Techniker, Zweikämpfer und auch Torhüter findet man in jeder Liga, aber je schneller das Spiel wird, desto schneller muss man handeln.
Das beginnt und endet im Kopf. Die richtige und schnelle Entscheidungsfindung und ein stark ausgeprägtes taktisches Verständnis spielen eine große Rolle je höher man kommt."
torwart.de: Danke für das Gespräch.
Vollath: Gerne!
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!