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Daniel Davari "Hautnah" bei torwart.de (03.04.14) - Teil 2

"Es ist eine große Ehre, für den Iran zu spielen"

torwart.de: Konntest du einige Grundlagen aus dem Handball ins Fußballtor übernehmen?

Davari: Gerade im Handball bekommt man eine gute Angstschulung. Ich hatte nie Angst vor dem Ball. Auch was Reflexe und Großmachen angeht. Ich habe mich immer gern anschießen lassen. Das hat mir schon geholfen, auch heute noch.

torwart.de: Ein interessanter Aspekt ist auch, dass du lange im Feld gespielt hast. Inwieweit hilft dir das als Torwart?

Davari: Gerade heutzutage ist es wichtig, dass ein Torwart auch mit dem Fuß gut ist und gut mitspielen kann. Man hört ja öfters, dass die modernen Torhüter auch mal im Feld gespielt haben. Für mich persönlich war es auf jeden Fall ein wichtiger Baustein für die Torwartkarriere.

torwart.de: Gab es im Jugendbereich einen Trainer, der dich speziell gefördert hat?

Davari: Das ist der jetzige Torwarttrainer aus Mainz, Stephan Kuhnert. Er hat mich damals mit 15 Jahren nach Mainz geholt und die sechs Jahre, die ich dort war, durchgängig trainiert. Er war quasi mein Mentor, hat mir die wichtigen Techniken beigebracht und immer ein Auge auf mich gehabt.

torwart.de: Jens Lehmann war früher Dein Vorbild. Was hat dir an ihm besonders gefallen?

Davari: Seine Art zu spielen und seine Ausstrahlung haben mich beeindruckt. Er hat irgendwie anders gespielt als alle anderen. Er hat viel Wert auf die Strafraumbeherrschung gelegt, viele Flanken abgefangen, immer mitgespielt und auch außerhalb seines 16ers agiert. Dazu kam, dass ich Dortmund Fan war und er zu dieser Zeit in Dortmund gespielt hat. Aber auch bei seiner Zeit bei Arsenal habe ich sein Spiel weiter verfolgt. Ich versuche diese Philosophie auch ein Stück weit für mein Spiel zu übernehmen.

torwart.de: Du bist ein sehr großer Torhüter. Wie wichtig siehst du das Kriterium Körpergröße für Torhüter?

Davari: Natürlich ist es hilfreich, wenn man eine gewisse Größe hat. Ich würde aber jetzt nicht sagen, ein Torwart muss auf jeden Fall eine bestimmte Größe haben. Mit meiner Größe bin ich auf jeden Fall zufrieden. Letztendlich muss jeder selbst ein Gefühl dafür finden.

torwart.de: Wie vorhin erwähnt, arbeitet ihr jetzt schon 5 Jahre als Torhüter-Team in Braunschweig zusammen. Haben sich die Gestaltung des Trainings und die Inhalte im Laufe der Zeit verändert?

Davari: Ich denke schon. Gerade mit dem Aufstieg in die 1. Liga hat unser Torwarttrainer das Training etwas umgestellt. Alles ist noch mehr auf Schnelligkeit ausgelegt. Wenn man eine lange Zeit zusammen arbeitet, ist es nicht so einfach, immer neue Dinge rein zu bringen. Aber ich finde unser Trainer hat das sehr gut gemacht. Er hat immer versucht, neue Reize zu setzten. Meiner Meinung nach ist das auch wichtig. Wir entwickeln uns als Torhüter ja weiter und wollen nicht auf der Stelle treten.

torwart.de: Wenn man Dein Torwartspiel beobachtet, erkennt man, dass Du fußballerisch sehr gut ausgebildet bist. Welchen Stellenwert hat der mitspielende Torwart bei Euch?

Davari: Wir legen sehr viel Wert auf den mitspielenden Torwart mit einer gut ausgebildeten Fußballtechnik. Das wird bei uns täglich trainiert. Taktisch versuchen wir auch, gezielt von hinten heraus zu spielen. Wenn es dann keine Möglichkeit gibt, das Spiel von hinten aufzubauen, dann eröffnen wir das Spiel mit gezielten Abschlägen und verlagern so das Spiel nach vorne.

torwart.de: Was ist dir besonders wichtig an der Zusammenarbeit mit dem Torwarttrainer?

Davari: Ich finde es wichtig, dass man ein Vertrauensverhältnis hat, da die Position Torwart einfach eine besondere ist. Da ist es gut, eine gewisse Rückendeckung zu spüren. Auch gibt es gewisse Dinge, die nur ein Torwarttrainer richtig beurteilen kann. Diese Gespräche außerhalb der Trainingsarbeit sind extrem wichtig. Ich denke, dass wir mit Alexander Kunze einen sehr guten Ansprechpartner haben.

torwart.de: Inwiefern setzt ihr technische Hilfsmittel wie Videoanalyse ein?

Davari: Das machen wir relativ häufig. Es ist extrem wertvoll für einen Torwart, wenn er seine eigenen Szenen auf Video sieht. Das ist nochmals etwas anderes, als wenn man es nur bespricht. Von unserem Videoanalysten in Braunschweig werden unsere Szenen als Torwart immer geschnitten, so dass wir sehr einfach auf Material zurückgreifen können.

torwart.de: Du spielst mit den Handschuhen von Uhlsport? Was gefällt Dir besonders an der Zusammenarbeit mit der Marke Uhlsport?

Davari: Mit uhlsport habe ich die Möglichkeit, die besten Materialien im Handschuhbereich auf meine Bedürfnisse anzupassen. Die Zusammenarbeit verläuft sehr professionell und hat die richtigen Leute mit dem nötigen Fachwissen.

torwart.de: Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Uhlsport-Handschuhe aus (Schnitt/Belag, etc.)? Welche Merkmale haben Deine Handschuhe?

Davari: Den Belag wechsle ich je nach Wetterlage. Bei Regen benutze ich den Aquasoft, bei trockenen Plätzen den Absolutgrip. Als weitere Merkmale kann man den Aussennahtschnitt erwähnen.

torwart.de: Wieviel Handschuhe benötigst Du pro Saison und wie pflegst und wäscht Du die Handschuhe?

Davari: Ich spiele in jedem zweitem Spiel mit einem neuen paar Handschuhe. Ganz neue werden erst in der Waschmaschine gewaschen, um den perfekten Grip zu haben.

torwart.de: Du bist Deutsch-Iraner und hast schon drei Länderspiele für die iranische Nationalmannschaft gespielt. Welche Chancen hast du, bei der WM dabei zu sein?

Davari: Weiterhin eine ganz gute, denke ich. Ich war bei den letzten Lehrgängen dabei und habe auch meine Spiele gemacht. Ich versuche jetzt weiterhin, mich durch Leistung im Verein für die Nationalmannschaft anzubieten.

torwart.de: Die WM wäre natürlich eine riesen Sache oder?

Davari: Auf jeden Fall. Aber soweit schaue ich ehrlich gesagt noch gar nicht. Erst mal konzentriere ich mich auf die Bundesliga.

torwart.de: Was bedeutet es für dich, für die iranische Nationalmannschaft zu spielen?

Davari: Sehr viel. Mein Vater ist dort geboren. Ich bin halb Iraner und habe mich sofort dafür entschieden, für das Land zu spielen. Dies bereue ich auch nicht. Dementsprechend ist es eine große Ehre, für den Iran zu spielen. Es war eine riesengroße Freude, als ich meine ersten Länderspiele gemacht habe. Neben der Bundesliga auch International zu spielen, ist eine sehr wertvolle Erfahrung für mich. Außerdem konnte ich andere Länder sehen und den Iran richtig kennen lernen.

torwart.de: Wie schätzt du deine Torwartkollegen dort ein? Welche Unterschiede gibt es?

Davari: Natürlich ist die Liga im Iran nicht so hoch zu bewerten, als die Bundesliga. Das ist kein Geheimnis. Trotzdem sollte man großen Respekt vor den Spielern im Iran haben, gerade auch in der Nationalmannschaft. Alle Nationalspieler haben die Berechtigung, dort zu sein. Bei den Lehrgängen habe ich schnell gesehen, dass die anderen Torhüter auch sehr gut ausgebildet sind.

torwart.de: Wie ist schätzt Du das Trainerteam der iranischen Nationalmannschaft ein?

Davari: Unser portugiesischer Nationaltrainer Carlos Queiroz, der u.a. schon Portugal und Real Madrid trainiert hat, hat seinen eigenen Trainerstab mitgebracht. Torwarttrainer ist ein Amerikaner mit portugiesischen Wurzeln, Daniel Gaspar (58). Er ist ein sehr erfahrener Mann, der auch schon mit Portugal bei der WM 2010 mit dabei war. Man merkt, dass im gesamten Trainerstab enormes Wissen vorhanden ist, auch was die Torwartposition angeht. Deshalb kann ich von der Zusammenarbeit nur profitieren und ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den kommenden Wochen. Unser Trainer und Torwarttrainer schauen sich momentan viele Ligaspiele in den Ligen an, in denen die iranischen Nationalspieler spielen. Dadurch holen sie sich die notwendigen Eindrücke.

torwart.de: In welcher Sprache läuft die Kommunikation auf dem Spielfeld ab?

Davari: Die Kommunikation läuft bisher hauptsächlich auf Englisch. Ich bin gerade dabei, Persisch zu lernen. Für die Kommandos im Spiel nutzen wir Englisch oder Persisch. Da gibt es keine Probleme.

torwart.de: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Dir für die restlichen Spiele und besonders auch für die WM mit Iran alles Gute.

Davari: Vielen Dank.

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