Bernd Leno ist mit der deutschen Nationalmannschaft der U21 in die Europameister in Israel gestartet. Wir haben uns mit dem Keeper über die abgelaufene Saison bei Bayer sowie die Zielsetzung im Adler-Dress unterhalten.
torwart.de: Wie zufrieden bist du dem Abschneiden deiner Mannschaft nach dem Ende
der Saison?
Bernd Leno: Wir sind sehr zufrieden mit, dem was wir in diesem Jahr geleistet haben. Es war unser Ziel, den europäischen Wettbewerb zu erreichen. Dass wir die direkte Champions League-Qualifikation schaffen, war so vor der Saison nicht zu erwarten.
torwart.de: Wie siehst du deine Leistung persönlich?
Leno: Meine persönliche Leistung, denke ich, war in dieser Saison ganz gut, weil ich meine Spiele konstant und ohne große Schwächephase durchziehen konnte. Ich hatte keine groben Fehler und mein Spiel war im Vergleich zur Vorsaison noch klarer und sicherer. Es waren zwar nicht mehr so oft die spektakulären Spiele dabei. Aber das liegt natürlich auch daran, dass wir die zweitbeste Abwehr hinter den Bayern hatten. Ich glaube, dass ich dazu meinen Beitrag geleistet habe.
torwart.de: Im zweiten Jahr hast du vor allem von deiner Erfahrung profitiert. Wie wichtig ist dieser Faktor in der Bundesliga?
Leno: Für einen Torwart ist Erfahrung sehr wichtig, weil viele Situationen 50/50-Entscheidungen sind und man diese mit einem hohen Grad an Erfahrung besser einschätzen kann. Je mehr Erfahrung man hat, desto größer ist dann natürlich auch die Aktionssicherheit bei Flanken und beim Mitspielen.
torwart.de: Mit Michael Rensing kam eine starke Nummer zwei hinzu. Wie wichtig war es für dich, sich mit jemanden so starken im Training messen zu können?
Leno: Eigentlich hat es für mich keine Rolle gespielt, ob Michael Rensing oder David Yelldell die Nummer zwei war. Ich versuche immer, nur auf mich zu schauen und mich zu verbessern. Dabei muss ich nicht von anderen motiviert werden, um mehr aus mir rauszuholen, weil eventuell die Nummer zwei mit guten Leistungen Druck macht. Allerdings ist klar, dass ein generell hohes Trainingsniveau die persönlichen Leistungen automatisch verbessert. Deshalb ist es immer von Vorteil, Klasse-Torhüter als Backup zu haben. Und darum finde ich es auch super, dass wir zur neuen Saison Andrés Palop aus Spanien vom FC Sevilla geholt haben. Davon werden wir alle profitieren.
torwart.de: In welchen weiteren Aspekten des Torwartspiels konntest du dich verbessern?
Leno: Ich habe mich in der Strafraumbeherrschung verbessert und bin sicherer sowie klarer in diesen Aktionen geworden. Auch im Bereich Spieleröffnung, weil wir in Leverkusen viel spielerisch lösen wollen. Und ich habe mich im physischen Bereich gestärkt und bin dadurch auch dynamischer geworden.
torwart.de: Wie viel bedeutet dir die Teilnahme an der U21 EM?
Leno: Die Teilnahme bedeutet mir sehr viel, weil die U21 das Team direkt unter dem A-Team ist. Es ist eine Ehre, vor dem Spiel die Nationalhymne zu hören, für Deutschland aufzutreten - und erst recht, ein Turnier zu spielen. Ich bin sehr stolz darauf. Zudem ist das Turnier auch eine gute Plattform, um sich mit guten Leistungen zu präsentieren.
torwart.de: Welche Zielsetzung habt ihr euch dabei gesetzt?
Leno: Unser Ziel ist natürlich der Titel, aber wir wissen, dass wir zuerst die Gruppe überstehen müssen. Unsere Gruppe ist dabei sehr schwierig, aber wir wissen, dass wir die notwendige Klasse haben.
torwart.de: Wie wird die Vorbereitung dazu genau aussehen?
Leno: Die Vorbereitungszeit war natürlich relativ kurz für so ein Turnier. Wir haben die ersten Tage im körperlichen Bereich gearbeitet. Im letzten Teil der Vorbereitung haben wir im fußballerischen bzw. taktischen Bereich gearbeitet.
torwart.de: Kannst du etwas zum Torwarttraining in der Nationalelf sagen?
Leno: Das Torwarttraining beim DFB mit Uwe Gospodarek ist ähnlich wie bei uns im Verein. Es wird viel auf Technik kombiniert mit Sprüngen und dynamischen Übungen Wert gelegt, aber der Spaß ist immer mit dabei.
torwart.de: Danke für das Gespräch.
Leno: Gerne doch.
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