Der FC Bayern hat Sven Ulreich die Freigabe für den Hamburger SV erteilt. Der Torhüter wechselt mit sofortiger Wirkung zum Traditionsverein in die 2. Bundesliga. Mit dem Wechsel ist auch klar, dass Alexander Nübel die klare Nummer zwei bei den Bayern ist.
Die Bayern-Verantwortlichen äußern sich sehr wertschätzend über den ehemaligen Stuttgarter, der seit 2015 für die Bayern spielte und fünf Deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokal-Siege, vier DFL Supercups sowie kürzlich als Höhepunkt den Triumph in der Champions League und im europäischen Super Cup gefeiert. Insgesamt stand der 32-Jährige 70 Mal im Tor des FC Bayern.
FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidžić: „Sven ist ein großer Mannschaftsspieler, das hat er in den fünf Jahren beim FC Bayern bewiesen. Als Manuel Neuer sich 2017 verletzte, hat Sven ihn sehr gut vertreten. Der HSV bekommt einen auch international erfahrenen Torwart, der eine Führungsrolle übernehmen kann. Ich möchte mich bei Sven für seine professionelle Einstellung und seinen Einsatz für den FC Bayern bedanken und wünsche ihm für seine neue Aufgabe alles Gute.“
Trainer Hansi Flick: „Sven ist ein absoluter Profi und hat unserer Mannschaft sehr gut getan. Als Backup hat er in jedem Training 100 Prozent gegeben und immer, wenn er im Spiel gefordert war, verlässlich Topleistung abgerufen. Sven will wieder öfter spielen, deshalb möchte er diesen Schritt machen. Der Hamburger SV ist ein Topverein mit klaren Zielen, wir wünschen Sven viele Erfolge - und dass wir uns in der nächsten Saison wieder in der Bundesliga sehen. Er war in unserer Mannschaft sehr beliebt, wir werden ihn als Menschen und Kollegen vermissen.“
Sven Ulreich: „Ich möchte mich beim FC Bayern und seinen Fans für fünf wunderbare und erfolgreiche Jahre bedanken. Ich habe hier unheimlich viel gelernt und mich immer sehr wohlgefühlt. Der Zusammenhalt in dieser Mannschaft ist einfach phänomenal. Ich freue mich jetzt auf die neue Herausforderung HSV und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass der Verein bald wieder in der Bundesliga spielt – und dann freue ich mich auf ein Wiedersehen mit dem FC Bayern.“
Nachdem Julian Pollersbeck, der zur Nummer 3 degradiert wurde, bereits vor Wochen den HSV verlassen hatte und Trainer Daniel Thioune sich auch hinter Daniel Heuer-Fernandes als Stammtorhüter gestellt hatte, relativierte Thioune nunmehr den Status seines Torhüters und kündigte im Laufe der Woche auch die Verpflichtung eines weiteren Torhüters an.
Zwar sei er mit Heuer-Fernandes zufrieden, sagte aber auch: „Jede Mannschaft ist gut beraten, wenn sie drei Torhüter hat, die auch spielfähig sind. Es geht schnell mal, dass einer mit einer Karte oder einer muskulären Verletzung ausfällt. Da brauche ich drei, die immer stehen können. Jetzt habe ich zwei. Ein dritter soll noch dazukommen. Es ist sehr sehr wichtig, drei Torhüter auf einem guten Zweitliga-Niveau zu haben.“
Klar ist, dass Sven Ulreich als Nummer 1 bei den Hanseaten gesetzt sein wird. In den vergangenen Jahren war wenig Konstanz beim HSV auf der Torwartposition zu verzeichnen. Häufige Torwartwechsel und verunsicherte Torhüter waren die Konsequenz. Oftmals verspielte der HSV durch Fehler der Torhüter eine bessere Platzierung oder Punktausbeute im Rennen um den Aufstieg in die 1. Liga. Die Erwartungen des HSV an Sven Ulreich gibt HSV-Sportvorstand Jonas Boldt wieder:
„Sven ist ein ungemein erfahrener Torhüter, der in den vergangenen Jahren gezeigt hat, dass man sich auch noch im fortgeschrittenen Alter weiterentwickeln kann. Er hat beim FC Bayern München fünf erfolgreiche Jahre mit zahlreichen Titelgewinnen gehabt. Mit ihm haben wir eine weitere Säule im Team, die uns hilft, unsere Ziele zu verfolgen, die jungen Spieler zu entwickeln und ein hohes Maß an Professionalität in der Kabine auszustrahlen".
Ulreich, der am Feiertag den obligatorischen Medizincheck in Hamburg machte, wird vom HSV im eingebetteten Twitter-Video vorgestellt. Am morgigen Sonntag spielt der HSV gegen den FC Erzgebirge Aue. Da Ulreich noch keine Einheit mit der Mannschaft trainiert hat, wird morgen Heuer-Fernandes für die Nordlichter im Tor stehen.
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