Merle Frohms / Deutschland:

Die deutsche Auswahl meistert auch das Halbfinale erfolgreiche und schaltete eine individuell stark besetzte französische Mannschaft aus. Dabei war das Halbfinale zunächst sehr taktisch geprägt. Wirklich gefährliche Abschlüsse waren so zu Beginn Mangelware. Dadurch musste auch Merle Frohms im Tor nicht zwingend eingreifen. Die Situationen, in denen sie eingreifen musste, meisterte sie ohne Probleme. Erst gegen Ende der ersten Hälfte entwickelte sich ein offensiveres Spiel. Wenige Minuten nach der deutschen Führung glichen die Französinnen aus. 20 Meter vor dem Tor kam Diani an den zweiten Ball, zog nach innen und schloss flach auf die rechte Ecke von Frohms ab. Die Torhüterin glich ihre Position wiederum etwas in die Mitte an und konnte dadurch einen nicht ganz optimalen Abdruck generieren und kam nicht an den Pfostenschuss heran. Vom Pfosten prallte der Ball an den Rücken von Frohms und von dort unglücklich ins Tor. Zwar wertete die UEFA den Treffer als Eigentor von Frohms, ein Fehler der Keeperin lag bei dem Gegentor aber nicht vor.

Nach der Pause war die französische Mannschaft die stärkere und hatte eine gute Druckphase mit einigen guten Torchancen. Allerdings wurden diese nicht immer optimal ausgespielt, so dass einiges liegengelassen wurde. Dennoch gab es mehrere Einschussmöglichkeiten, bei denen Frohms sich aber als starker Rückhalt präsentieren konnte. Ohnehin zeigte Frohms im Halbfinale ihre bisher stärkste Leistung bei dem Turnier und wirkte sehr konzentriert. Auch ihre weiten Schläge auf die Halbpositionen waren deutlich genauer als in den vorangegangenen Spielen. Auch dank Frohms hielt die deutsche Mannschaft bis zum Schluss den knappen Vorsprung und zieht somit ins Finale ein. Am Sonntag wartet nun Gastgeber England.

torwart.de-Bewertung	Frohms (Deutschland)	Peyraud-Magnin (Frankreich)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Pauline Peyraud-Magnin / Frankreich:

Die bereits vor dem Turnier zum Favoritenkreis geltenden Französinnen sind im Halbfinale knapp gescheitert. Dabei begann das Spiel ziemlich ausgeglichen. Erst nach mehr als 20 Minuten gab es den ersten gefährlichen Abschluss, Popp jagte einen Freistoß aus 20 Metern in die Torwartecke, doch Peyraud-Magnin parierte stark und wehrte den Ball gut zur Seite ab. Auch bei Hereingaben war die Torhüterin mehrfach gut und resolut zur Stelle und fing Bälle ab, bevor diese wirklich gefährlich wurden. In der 40. Minute führte dann aber doch ein deutscher Angriff zum Torerfolg. Von der rechten Seite wurde eine Hereingabe in die Mitte geschlagen, wo Popp 7 Meter vor dem Tor den Fuß in den Ball hielt und somit den Ball unter die Latte wuchtete. Peyraud-Magnin machte noch einen kleinen Zwischenschritt und stand zum Zeitpunkt des Schuss noch nicht wieder richtig und konnte aufgrund dessen nicht mehr rechtzeitig reagieren. Dennoch war der Schuss aus dieser kurzen Distanz so nicht mehr zu parieren.

In der zweiten Hälfte war zunächst die französische Mannschaft besser und ließ kaum deutsche Chancen zu. Gleichzeitig agierte auch die Torhüterin sehr unaufgeregt und sehr sicher. Auch die Spieleröffnung war genau und zielsicher. Gleichzeitig konnte sich die Keeperin auf der Linie nicht weiter auszeichnen und musste in der 77. Minute erneut hinter sich greifen. Wieder von rechts wurde eine Flanke geschlagen und wieder konnte sich Popp in der Mitte aus kurzer Entfernung durchsetzen und köpfte für die Torhüterin unerreichbar ein. Gleichzeitig war auch die Flanke für sie nicht zur erreichen. In der Schlussphase drückte Frankreich noch auf den Ausgleich, sodass die eigene Torhüterin nicht mehr eingreifen musste.

Torwartvergleich	Frohms, Deutschland	Peyraud-Magnin, Frankreich
Gegentore	1	2
Torschüsse gesamt	14	11
Schüsse aufs Tor	2	4
Geblockte Torschüsse	5	3
Schüsse außerhalb Strafraum	8	3
Schüsse innerhalb Strafraum	6	8
Torwartparaden	1	2
Schüsse gehalten %	50	50
Ballkontakte	49	29
Pässe/davon angekommen	41/37	20/11