Merle Frohms / Deutschland:

Die DFB-Auswahl übersteht auch das Viertelfinale ohne Gegentor und steht somit im Halbfinale. Allerdings war im Viertelfinale auch jede Menge Glück dabei, da die österreichische Auswahl letztlich 3 Aluminium-Treffer zu verzeichnen hatte. Ohnehin der deutsche Beginn sehr nervös und fahrig, sodass die gefährlicheren Aktionen Österreich hatte. Gleichzeitig zeigte auch Merle Frohms eine insgesamt nervöse Darbietung, die im Gegensatz zu den Leistungen der Vorrunde standen.

Bereits nach einer Viertelstunde gab es den ersten Aluminium-Treffer für Österreich, als Georgieva einen Kopfball aus 8 Metern an den Pfosten setzte. Frohms schätze den Ball falsch ein und war sichtlich überrascht, dass diese an den Pfosten flog. Von der Entfernung wäre der Ball durchaus für die Torhüterin erreichbar gewesen. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb Österreich gefährlich mit langen Bällen in die Spitze. In diesen Situationen wurde deutlich, dass Frohms zwar mehrfach schnell und sehr mutig agierte, gleichzeitig aber von ihrer Grundposition tief stand, sodass sie zum Erreichen dieser Bälle höchstes Risiko gehen musste.

Dies änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Auch hier wurde es wieder deutlich, dass Frohms tief steht. Nach einer knappen Stunde war die deutsche Mannschaft zweimal innerhalb kürzester Zeit mit dem Aluminium im Bunde. Nach einem Abspielfehler von Frohms setzte Dunst aus 25 Metern zum Kunstschuss an und traf den Querbalken. Frohms wäre wohl nicht mehr an den Ball gekommen, dass sie auch wenig zu früh mit der Hand an der Latte war. Wenig später jagte Puntigam den Ball aus 16 Metern an den Pfosten, Frohms war knapp nicht am Ball. Anschließend konnte das Spiel aus deutscher Sicht deutlich beruhigt werden. Auch die Abwehr stand nun wieder sicherer, während es Österreich mit einigen Flanken versuchte. Bei diesen Flanken konnte Frohms aber jeweils ihr gutes Stellungsspiel ausspielen und dieser mehrfach resolut klären.

torwart.de-Bewertung	Frohms (Deutschland)	Zinsberger (Österreich)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Manuela Zinsberger / Österreich:

Das österreichische Vorhaben das favorisierte Deutschland aus dem Turnier ist knapp gescheitert. Dabei war Österreich zu Beginn die aggressivere, die druckvollere Mannschaft und hatte in der Defensive nur wenig zu überstehen. Allerdings ging Deutschland nach einem Ballverlust in der österreichischen Hintermannschaft durch Magull in Führung. Bühl ging in Richtung linke Grundlinie und spielte dann in die Mitte, wo zuerst noch Popp durchließ und Magull dann in die leere rechte Torecke schob.

Zinsberger stand dabei direkt am kurzen Pfosten, wodurch sie nicht mehr in ihre linke Ecke rechtzeitig agieren konnte. Eine mittigere Position wäre in dieser Situation möglich und auch erfolgsversprechend gewesen. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb Österreich in der Defensive wieder deutlich stabile und ließ keine weiteren direkten Torchancen zu. Zinsberger konnte allerdings gleichzeitig bei einigen Flanken und hohen Hereingaben glänzend und diese sicher abfangen. Ohnehin zeigte die Keeperin vom Arsenal FC eine sehr gute und ruhige Ausstrahlung, immer wieder hatte sie die jeweilige Situationen im Griff.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war es ähnlich, wenngleich die DFB-Elf die erste Chance hatte und Gwinn den Ball aus 16 Metern an den Pfosten jagte. Zinsberger konnte auch aufgrund schlechter Sicht gar nicht reagieren und wäre absolut chancenlos gewesen. Doch die nächsten Minuten gehörten dann wieder den Spielerinnen mit den roten Trikots, wodurch die Defensive zunächst nicht weiter gefordert war. Die änderte sich erst wieder in den letzten 20 Minuten, als Österreich nun noch mehr Risiko gehen musste und sich den Deutschen dadurch Räume boten. Bühl scheiterte somit zuerst in der 79. Minute mit einem tollen Distanzschuss am Lattenkreuz und schob 3 Minuten später den Ball am leeren Tor vorbei. Zinsberger musste in dieser Situation zunächst auf die ballführende Popp schieben und wäre anschließend dadurch nicht mehr an den Ball von Bühl gekommen.

In der 90. Minute sorgte ausgerechnet die sonst fußballerisch sehr sichere und starke Zinsberger für den zweiten deutschen Treffer, in dem sie 7 Metern vor dem Tor Popp anschoss und der Ball anschließend ins Tor sprang. Eine österreichische Verteidigerin spielte einen Abstoß kurz auf Zinsberger, die mit rechte einen Ball von rechts kommend nach links schlagen wollte, aber aufgrund des vorhergehenden Passes auch keine wirklich gute Position mehr hatte und somit Popp traf. Somit ist dieser Fehler aber auch definitiv nicht nur bei Zinsberger zu sehen. Damit gewann Deutschland durchaus auch etwas glücklich mit 2:0.

Torwartvergleich	Frohms, Deutschland	Zinsberger, Österreich
Gegentore	0	2
Torschüsse gesamt	12	20
Schüsse aufs Tor	2	5
Geblockte Torschüsse	4	3
Schüsse außerhalb Strafraum	3	9
Schüsse innerhalb Strafraum	9	11
Torwartparaden	2	3
Schüsse gehalten %	100	60
Ballkontakte	45	48
Pässe/davon angekommen	35/29	38/26