Nach nicht einmal 10 Minuten führten die roten Teufel aus Belgien mit 0:2. Jeweils reichten 2 schnelle Gegenstöße nach deutschen Ballverlusten, um die deutsche Abwehr auszuhebeln und jeweils einen Offensivakteur allein auf den Keeper zu schicken. Zunächst lief Carrasco von halblinks in den Strafraum und ließ dort noch einen Verteidiger aussteigen und schloss dann nach kurzer Verzögerung hoch in Richtung der kurzen Ecke ab, wenngleich der Schuss relativ zentral geriet. Ter Stegen stand etwas zu breit, da er aus dieser kurzen Distanz noch möglichst viel Trefferfläche bieten wollte. Einen Abdruck konnte er damit aber nicht mehr generieren und ließ sich so mehr oder minder zum Ball fallen. Den Gegentreffer konnte er damit nicht mehr verhindern.
Wenige Momente später wurde dann Lukaku mustergültig von De Bruyne in den freien Raum bedient und lief frei auf ter Stegen zu, der noch entgegenlief und sich breit machte, aber einen Tick zu früh runter ging und dabei auch noch ein wenig die Brust eindrehte, sodass der belgische Stürmer eher halbhoch und recht zentral auf den Keeper Lukebakio konnte. Anschließend betrieben die Gäste regelrechten Chanchenwucher.
So verfehlte Lukaku im 1 gegen 1 gegen den deutschen Torwart knapp, wobei dieser sehr geschickt noch den Winkel verkürzte. Wenig später traf Lukaku aus 7 Metern per Kopf nach einem Eckstoß nur den Querbalken. Anschließend verflachte es ein wenig. Kurz vor der Pause hatte Lukaku aus 16 Metern einen weiteren Abschluss, doch konnte ter Stegen sicher parieren.
Nach der Pause ergab sich sehr schnell ein anderes Bild. Die Gastgeber waren nunmehr vollends in der Partie angekommen und zeigten sich deutlich verbessert. Von den Belgiern war dadurch zunächst wenig zu sehen, sodass ter Stegen immer wieder positiv in der eigenen Spieleröffnung mit langen und sehr präzisen Pässen auffiel.
In der 78. Minute machte De Bruyne mit dem ersten belgischen Torschuss nach der Pause den Deckel auf die Partie. Wieder konnten die Gästen einen schnellen Gegenstoß fahren. Über links drang Trossard in den Strafraum ein und passte dann 12 Meter vor dem Tor auf Höhe des ersten Pfosten, wo der Torschütze eingelaufen kam und gleich mit dem ersten Kontakt den Ball flach in die lange Ecke legte. Ter Stegen musste dabei zunächst seine Position auf den ballführenden Trossard anpassen und stand auch anschließend grundsätzlich gut, war aber aufgrund der kurzen Reaktionszeit letztlich chancenlos.
torwart.de-Bewertung
ter Stegen (Deutschland)
Casteels (Belgien)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt
Koen Casteels / Belgien:
Es war ziemlich eindeutig in der ersten Hälfte. Die deutschen Gastgeber versuchten zwar recht gefällig nach vorn zu spielen, doch verteidigten die Belgier sehr kompakt und schafften es zumeist bereits im Mittelfeld, den Ball wiederzuerobern. So dauerte bis kurz vor dem Seitenwechsel, ehe die Gastgeber wirklich einmal etwas Gefahr ausstrahlen konnten. Einen Abschluss von Wolf konnte Koen Casteels, der für den verletzten Thibaut Courtois zu seinem fünften Länderspieleinsatz kam, aber sicher festhalten. Wenig später gab es einen Strafstoß für die deutsche Elf, den Füllkrug auch verwandeln konnte, indem er das Spielgerät in die rechte Ecke aus Sicht des Keepers schieben konnte. Casteels war in die andere Richtung unterwegs.
Es entwickelte sich nach dem Pausentee ein deutlich anderes Spiel. Die deutsche Mannschaft schaffte es vermehr in die gefährlichen Räume und kam auch so zumindest teilweise in gute Abschlusssituationen, wobei häufig noch die notwendige Präzision fehlte. Nach 58 Minuten erzielte Werner den vermeintlichen Ausgleich, stand dabei allerdings knapp im Abseits. Bei hohen Hereingaben zeigte sich Casteels im Anschluss sehr aufmerksam und sicher.
Dennoch gaben sich die Gastgeber nicht auf. Kurz vor dem Ende hatte Gnabry eine große Chance nach einem tollen Solo, traf aus spitzem Winkel aber nur den Pfosten. Casteels wäre nicht mehr an den Ball gekommen. 2 Minuten später brachte Gnabry seine Mannschaft doch noch einmal ran. Schade setzte sich über links durch und drang in den Strafraum ein. 5 Meter vor der Grundlinie passte dieser dann in die Mitte, wo Gnabry nur noch den Fuß hinhalten musste. Casteels positionierte sich vor der Hereingabe direkt am kurzen Pfosten, sodass er anschließend den entscheidenden Schritt gegen Gnabry zu spät kam. Die Hereingabe war für ihn nicht zu erreichen. Der Ausgleich fiel aber trotz sehr Schlussoffensive nicht mehr.
Ihr schreibt, dass die Tore 1 und 2 für Ter Stegen nicht zu halten waren. Im 1 gegen 1 war er passiv und nicht aktiv. Er war tief gestanden und nicht gross. Seine Hände waren am Boden, wie ein Klimakleber. Hätte er seine Hände in Körper, Schulterhöhe gehabt, hätte er eine Möglichkeit zum halten der Bälle gehabt. Da gibt es Bessere Torhüter.
Kommentare (1)
Guido Scheller
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