Es war ein Auftritt mit Licht und Schatten des Ungarn gegen über weite
Strecken des Spiels wie entfesselt spielende Pariser. Noch in der
Anfangsphase stand Gulácsi mehrfach im Blickpunkt und konnte, nachdem
Neymar kurz zuvor nur den Pfosten traf, seine Mannschaft zunächst noch vor
einem frühen Rückstand bewahren als er einen Torversuch aus kurzer Distanz noch blocken konnte.
Bei dem 0:1 aus Leipziger Sicht war er vollends ohne Abwehrchance, als di
Maria einen Freistoß an die Kante des Fünfmeterraums schlug und Marquinhos
per Kopf traf. Die Entfernung des Kopfballs war zu gering für Gulácsi um
noch entscheidend einzugreifen und auch war der Kopfball zu platziert.
Ebenso war es für ihn nicht möglich, die Freistoßflanke abzufangen.
Auch in der Folgezeit war der Ungar mehrfach gefragt und konnte noch die
ein oder andere kleinere Torchance vereiteln. Gleichsam wurde er von seiner
Abwehr häufig in den Spielaufbau einbezogen. Aufgrund des mehrfachen
aggressiven Anlaufens der Pariser Stürmer wurde der Leipziger Keeper
mehrfach zu weiten Schlägen gezwungen, die nicht immer beim eigenen
Mitspieler ankamen. Gravierend wurde es kurz vor der Pause, als Gulácsi
erneut angelaufen wurde und einen Flachpass in den Halbraum spielen wollte.
Dieser wurde jedoch abgefangen und sofort in den Strafraum gespielt und di
Maria hatte letztlich keine Mühe den Ball am Leipziger Keeper vorbei ins
Tor zu schieben. Auffällig hierbei war auch, dass Gulácsi sich gegen einen
Linksfuß wie di Maria in der Vorbereitung auf das entstandene 1 gegen 1
sehr weit nach rechts positionierte und dem Argentinier somit noch eine
erhöhte Trefferwahrscheinlichkeit anbot.
Nach der Pause kam RB besser aus der Kabine, wodurch auch eine gewisse
Entlastung in der Defensive stattfand. In der 55. Minute, mitten in die
beste Leipziger Phase erfolgte das 0:3 und somit bereits der Endstand. Im
ersten Moment konnte die Leipziger Nummer 1 wiederholt einen Chance aus
kurzer Distanz vereiteln, wobei der Ball wenig später wieder in den
Strafraum geschlagen wurde und Bernat aus kurzer Distanz und spitzem Winkel
per Kopf traf. Gulácsi war zwar noch am Ball, konnte ihn jedoch nicht mehr
parieren, regelrecht sinnbildlich für den gesamten Abend.
Im Anschluss daran blieb Paris dominant, ohne jedoch weiter so druckvoll
nach vorn zu spielen, sodass weitere große Aufgaben für Gulácsi nicht zu
bewältigen waren.
torwart.de-Bewertung
Gulacsi (RB Leipzig)
Rico (Paris St. Germain)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt
Sergio Rico / Paris St.-Germain:
Die Pariser Nummer 2, die für den verletzten Keylor Navas spielte, hatte
bis auf wenige Ausnahmen einen relativ ruhigen Abend, da Leipzig nur selten
wirklich gefährlich vor das Pariser Tor kam. So konnte Rico einen
Flachschuss von außerhalb des Strafraums sicher festhalten. In der
gefährlichsten Leipziger Szene in der ersten Halbzeit musste er gar nicht
eingreifen, der Schuss von Poulsen ging am Tor vorbei.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb Sergio Rico meist ohne schwere Aufgaben,
lediglich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte hatte er einen wuchtigen,
aber zentralen Schuss von Angeliño abzuwehren, was ihm mit einiger Mühe
gelang, als er ihn nach vorn prallen ließ, kein Leipziger aber diesen Ball
verwerten konnte. Hierbei war ihm der fehlende Spielrhythmus deutlich
anzumerken.
Im Allgemeinen wirkte Sergio Rico zwar ruhig und abgeklärt, aber die
fehlende Spielpraxis war ihm dennoch ein wenig anzumerken.
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