Marc-André ter Stegen / Deutschland: Bundestrainer Joachim Löw hatte dem deutschen Stammkeeper des FC Barcelona versprochen, dass er seine Einsatzzeiten im DFB-Trikot erhalten werde. Nun durfte er sich in Dortmund den eigenen Fans präsentieren. Die Diskussion um das deutsche Tor war dem Ex-Gladbacher in keiner Minute der Partie anzumerken. Ter Stegen präsentierte sich gewohnt selbstbewusst und ruhig. In der ersten Halbzeit stand er nur selten im Mittelpunkt der Partie, denn die deutsche Mannschaft dominierte die Gäste aus Südamerika. Ter Stegen wusste dennoch mit einem guten Passspiel zu überzeugen und eröffnete das Spiel der deutschen Mannschaft gekonnt. Er traf meist die richtigen Entscheidungen und setzte seine Vorderleute mit scharfen und präzisen Pässen gut in Szene. Die Südamerikaner wurden im ersten Durchgang nur einmal so wirklich gefährlich: De Paul scheiterte mit einem Distanzkracher am Pfosten. Hier wäre ter Stegen sicherlich machtlos gewesen, denn seine Sicht zum Ball war verdeckt. So ging es nach einer kurzweiligen ersten Hälfte mit viel Applaus des Dortmunder Publikums in die Pause.
Während sich die deutsche Elf nun auf Konter verlegte, hatte Argentinien nach Wiederbeginn mehr Ballbesitz. Durchschlagskraft entwickelten die Südamerikaner jedoch zunächst so gut wie keine. Es dauerte bis in die 64. Minute, ehe Martinez mit einer Volleyabnahme die erste Halbchance für Argentinien nach der Pause hatte. Zwei Minuten später indes gelang Joker Alario ein wenig aus dem Nichts der Anschlusstreffer: Nach Flanke von links von Acuna kam der Leverkusener Stürmer frei zum Kopfball und traf genau ins rechte Eck. Ter Stegen flog umsonst und streckte sich vergebens. An seinem Positionsspiel ist hier nichts auszusetzen. Nun wirkte das DFB-Team plötzlich fahrig. Paredes zwang ter Stegen mit einem akkuraten Distanzschuss zum ersten ernsthaften Eingreifen. Der deutsche Torhüter agierte aber sehr sauber und hellwach. Doch die 2:0-Pausenführung brachte die deutsche Mannschaft am Ende nicht über die Zeit, denn Ter Stegen musste noch einmal hinter sich greifen: Natürlich war es Alario, der zum kleinen Solo ansetzte und dann im Strafraum zu Ocampos ablegte, der sofort abzog. Noch leicht abgefälscht von Can landete der Ball im linken Toreck - 2:2. Hier sieht Ter Stegen unglücklich und etwas langsam aus, doch auch hier war ihm die direkten Sicht zum Ball verdeckt. Er musste um seine Verteidiger herumschauen, verlagerte das Gewicht auf den falschen Fuß und kam so nicht mehr in eine gute Abdrucksituation. So verdienten sich die Argentinier das Remis letztlich dank guter Moral.
torwart.de-Bewertung
Ter Stegen (Deutschland)
Marchesin (Argentinien)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt
Agustin Marchesin / Argentinien: Der 31-Jährige argentinische Nationaltorhüter steht beim portugiesischen Top-Klub FC Porto unter Vertrag. Dort ist er Stammtorhüter und überzeigt mit sehr guten Leistungen. Auch in Dortmund wusste er vor allem in der Torverteidigung auf sich aufmerksam zu machen. Die deutsche Elf fand in Dortmund deutlich besser ins Spiel. Immer wieder gelang es, die argentinische Defensive mit schnellem und direktem Spiel ins Wanken zu bringen. Brandt scheiterte in der 14. Minute aus guter Position am Keeper, der ein gutes und mutiges Positionsspiel zeigte.. Eine Minute später stand es dann aber 1:0 für die deutsche Elf und Marchesin war chancenlos: Nach Ballverlust von Correa flankte Klostermann von rechts nach innen. Dort nahm Gnabry den Ball gegen gleich drei Gegenspieler exzellent an und legte die Kugel dann gegen Tagliafico und Keeper Marchesin auch noch wunderbar aus der Luft mit dem Außenrist ins linke Toreck. Und Marchesin musste nur wenige Minuten später das zweite Gegentor hinnehmen: Diesmal war es Gnabry, der nach Ballverlust von Rojo gegen Waldschmidt vorbereitete. Am zweiten Pfosten vollstreckte Havertz völlig ungestört. Die erste gute Gelegenheit des zweiten Abschnitts hatte Can nach einem Konter, kam mit der Pike aber nicht an Marchesin vorbei. Erneut war der argentinische Schlussmann im direkten Duell hellwach und agierte mutig. Im weiteren Verlauf der Partie leistete er sich keine groben Fehler und agierte sehr konsequent in seinen Aktionen. So konnte er sich am Ende über den 2:2-Endstand freuen.
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