Jiri Pavlenka / Bremen
Die Bremer Elf erlebte im ersten Spiel nach der Corona-Pause ein 1:4-Debakel. Die gesamte Mannschaft machte einen verunsicherten Eindruck. Bei Pavlenka hatte man besonders in der Abstimmung mit seinem Vorderleuten bei hohen Bällen im Bereich der Raumverteidigung den Eindruck, dass wenig an diesem Montagabend zusammenlaufen würde.
Bereits in der 27. Spielminute legte Kai Havartz, der nach einer schön getimten Flanke des pfeilschnellen Diaby das 1:0 erzielte, diese Schwächen offen. Pavlenka schaltete von Raumverteidigung auf Torverteidigung um. Allerdings bewegt er sich parallel zur Torlinie. Während Havartz köpfte war der Tscheche noch in der Bewegung, so dass der Leverkusener gegen die Laufrichtung zum 1:0 einnickte.
Auch beim 2:1 für Leverkusen zeigten die Bremer große Schwächen in der Raumverteidigung. Nach einem Freistoß, der Richtung Tor gezogen wurde, kam erneut Havartz ungehindert zum Kopfstoß. Sowohl Abwehrspieler und Pavlenka machten entscheidende Fehler. Die Zuordnung der Bremer Abwehrspieler und der Wille, den hohen Ball zu verteidigen, war nicht zu erkennen. Pavlenka erkannte zu spät, dass Havartz an den Ball kommen würde. So war er schon auf dem Weg in die rechte Torwartecke und Havartz‘ Kopfball schlug in der Tormitte ein. Zusammenfassend war es eine unglückliche Situation für Pavlenka.
Das dritte Gegentor ist wieder ein Kopfball gegen die Laufrichtung. Auffällig hierbei ist, dass Pavlenka sich ausschließlich auf den kurzen Pfosten orientiert, ohne den Rest im Blick zu haben. Steht er in diesem Moment etwas höher und zentraler im Tor, hätte er zumindest die Chance gehabt, die Flanke abzufangen und wäre noch idealer im Tor für die Abwehr des Kopfballs positioniert.
In der 78. Spielminute kam dann das 1:4. Bellarabi zieht von rechts in die Mitte und steckt dann klasse in die Schnittstelle durch zu Demirbay. Der steht völlig frei vor Pavlenka und macht es dann ganz frech. Er täuscht mit einer Schussfinte an, bis Bremens Schlussmann auf dem Boden liegt, verzögert nochmal und hebt die Kugel lässig über den Tschechen hinweg ins Tor.
Das vierte Gegentor ist wieder kein deutlicher Fehler. Dennoch wirkte der Bremer Schlussmann in dieser Szene ein wenig zu ungeduldig und gerät zusätzlich noch aus dem Gleichgewicht, wodurch er noch vor dem Abschluss zu Boden geht.
Trotz der beschriebenen Schwächen hatte Bremens Torwart, der auch von seinen Mitspielern mehrfach im Stich gelassen wurde, noch mindestens drei starke Paraden, wodurch er letztendlich sogar noch eine höhere Niederlage verhindert hatte.
Lukas Hradecky verbrachte in Bremen einen relativ ruhigen Abend, abgesehen von dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Bremer. Eine kleine Unsicherheit leistete sich Hradecky zu Beginn nach einem Eckball als er nicht an den Ball kam, was jedoch nicht weiter gefährlich wurde.
Beim Gegentor durch Gebre Selasie in der 30. Minute war der Finne machtlos. Nach einem Eckball kam der Bremer spektakulär mit der Hacke zum Abschluss und vollendete in die linke Ecke des Leverkusener Tores.
Gegen die ängstlichen Bremer wurde Hradecky auch in der Spieleröffnung wenig gefordert. Seine Pässe zielten häufig auf die Außenverteidiger und waren überwiegend erfolgreich. Am Ende freute sich Hradecky über einen ungefährdeten 4:1-Erfolg seiner Elf.
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!