Torhüter werden vermehrt zum Projektions-Objekt der Wut gegnerischer Fans

Autor: T. Rübe - 01.03.2023

Dass Torhüter in letzter Zeit vermehrt zum Projektions-Objekt der Wut gegnerischer Anhänger werden, ist leider immer häufiger zu beobachten. Aaron Ramsdale wurde in der Premier League von einem Tottenham-Fan angegriffen und Rafal Gikiewicz verstand es geradezu meisterlich, mehrere gegnerische Fan-Lager mit kleinen Gesten gegen sich aufzubringen. Nun hat es Marko Dmitrovic vom FC Sevilla im Europa-League-Spiel gegen die PSV Eindhoven.

Beim Stand von 1:0 für den niederländischen Vertreter, das Hinspiel hatten die Andalusier mit 3:0 für sich entscheiden können, stürmte ein offenbar gewaltbereiter Anhänger Eindhovens auf das Spielfeld und griff den Torwart mit einem Faustschlag ins Gesicht an. Anschließend kam es zum Gerangel zwischen den beiden, wobei der Keeper seinen Kontrahenten überwältigen konnte. Nach dem Spiel sagte Dmitrovic im Hinblick auf diese Szene: „Es ist niemals gut, das im Fußball zu sehen, das sollte nicht passieren und ich hoffe, dass diese Dinge bestraft werden. Ich kann mir vorstellen, dass er sauer wegen des Ergebnisses von PSV war, Wenn mich jemand angreift, dann verteidige ich mich. Er hat versucht mich zu schlagen, aber ich konnte ihn festhalten und warten, bis die Sicherheitsleute kommen.“

Eindhovens Geschäftsführer Marcel Brands äußerte sich entrüstet über diesen Vorfall: „Als Geschäftsführer ist das das Schlimmste, was dir passieren kann. Dies sollte nicht passieren. Wir werden dies mit den Ordnern aufarbeiten. Wenn es an mir liegt, bekommt er lebenslanges Stadionverbot.“ Auch sein Trainer Ruud van Nistelrooy zeigte sich verständnislos: „Es ist unvorstellbar, dass du als Zuschauer einen Spieler attackierst. Es ist bedauerlich, dass wir darüber sprechen müssen.“ Die Attacke hatte aber sportlich zumindest keine Auswirkungen mehr. Der FC Sevilla konnte sich letztlich durchsetzen und hat sich dadurch für das Achtelfinale qualifiziert.