Am 31.05.2023 findet in Budapest das Finale der Europa League statt. Gesucht wird der Nachfolger von Eintracht Frankfurt. Es werden der FC Sevilla und die AS Roma aufeinandertreffen, was auf internationaler Eben schon eine große Portion Glanz mitbringt. Während die Roma im letzten Jahr die erste Auflage der Europa Conference League gewann und damit schon als kommender Teilnehmer für die Europa League feststand, greift der FC Sevilla bereits nach der 7. Trophäe in diesem Wettbewerb. Selbstverständlich sind die Andalusier mit 6 Titelgewinnen der derzeitige Rekordsieger. Ähnlich wie ihre Vereine sind auch die Torhüter auf europäischer Bühne keine Unbekannten. Bei Sevilla wird Bono als Nummer 1 ins Finale gehen, während bei der Roma Rui Patricio der Stammtorhüter ist.
Bono gilt spätestens seit der Weltmeisterschaft 2022 in Katar als Weltklasse-Torwart, als die marokkanische Nationalmannschaft auch dank ihm sensationell das Halbfinale erreichte und im Spiel um Platz 3 knapp mit 1:2 an Kroatien scheiterte. Es war die erste Halbfinal-Teilnahme einer afrikanischen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft. Bono zeigte dabei, welch ein enormer Rückhalt er sein kann, wenngleich er eigentlich ein Spätstarter ist. Der nunmehr 32-Jährige wechselte im Alter von 28 Jahren, also 2019 zum FC Sevilla, nachdem er zuvor zwar bei Atlético Madrid ausgebildet war, aber anschließend in Saragossa und Girona zunächst Erfahrungen in der Segunda División sammelte und erst 2018 sich in La Liga durchsetzen konnte. Nach seinem Wechsel nach Sevilla, blieb er aber in La Liga hinter Tomas Vaclik lediglich die Nummer 2, während er in der Europa League eingesetzt wurde und auch im erfolgreichen Finale spielte. Damit hat er schon Erfahrungen mit einem Endspiel in der Europa League. Ab der Saison 2020/2021 verdrängte Bono dann Vaclik aus dem Tor und ist seitdem die Nummer 1 bei den Spaniern, die als Favorit in das Finale gehen. Bono besticht vor allem auch dank seiner Größe von 1,95 m bei der Strafraumbeherrschung, ist auch fußballerisch gut ausgebildet. Diese Sicherheit verkörpert der Torwart auch, wenngleich er ein eher ruhiger Vertreter seiner Zunft ist. Doch diese Fähigkeiten und diese Ruhe haben Bono bis in die Weltspitze geführt, weswegen er im letzten Jahr auch für die begehrte Yashin-Trophäe, die seit 2019 als Auszeichnung für den Welttorhüter des Jahres verliehen wird, nominiert wurde.
Auch sein Gegenüber, der 35-Routinier Rui Patricio ist hochdekoriert. Mit der AS Roma gewann er im letzten Jahr die Conference und war Stammtorhüter bei der EM 2016, als er mit der portugiesischen Nationalmannschaft das Turnier gewinnen konnte. Auch in seiner Heimat Portugal konnte er mit Sporting Lissabon sämtliche Pokalwettbewerbe gewinnen, während die Liga-Trophäe an ihm vorbeiging. Generell ist festzuhalten, dass Rui Patricio zwar im europäischen Fußball einen durchaus klangvollen Namen besitzt, er aber nie für die absoluten Top-Klubs gespielt hat. 12 Jahre verbrachte er in Lissabon, ehe er 2018 zu den Wolverhampton Wanderers wechselte und 3 Jahre später seinem Landsmann José Mourinho zur Roma folgte. Der 1,90 m große Torwart ist qua seiner Erfahrung und seiner Erfahrung eine absolute Führungspersönlichkeit, doch merkt man dem Keeper mittlerweile das fortgeschrittene Alter für einen Profi vermehrt an. Vor allem in der Strafraumbeherrschung zeigt der eigentlich große Torwart vermehrt Schwächen und segelte in beiden Halbfinalspielen gegen Bayer 04 Leverkusen an Hereingabe vorbei, was Bayer aber wiederum nicht nutzen konnte, da die Roma unter Mourinho defensiv sehr stabil ist. Auf der Linie zeigt Rui Patricio weiterhin starke Aktionen und Reflexe, doch scheint sich seine Zeit langsam dem Ende zuzuneigen. In der Nationalmannschaft verlor er unmittelbar vor der Weltmeisterschaft in Katar seinen Status als Nummer 1 an den Shooting-Star Diogo Costa.
Gleichsam könnte Rui Patricio seiner Karriere noch einen weiteren Glanzpunkt zufügen, oder aber Bono wird wie sein Verein nun ein Wiederholungstäter. Für beide Vereine bietet der Gewinn noch den Bonus, in der kommenden Saison in der Champions League antreten zu dürfen, was beide Klubs über die Liga nicht geschafft haben. Während die Römer in der Serie A den 6. Tabellenplatz erreicht haben, was in der nächsten Spielzeit die abermalige Teilnahme an der Europa League bedeuten würde, landete der FC Sevilla in La Liga lediglich auf dem 11. Rang, wobei die Andulisier sich lange Zeit noch in latenter Abstiegsnot befanden.
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