Manuel Neuer/ Bayern München:
Beim Sieg der Münchner im Pokal Halbfinale über den SV Werder Bremen erwischte der Bayern Torwart einen ruhigeren Abend. In der ersten Halbzeit war er hauptsächlich beim eigenen Spielaufbau gefordert. Er zeigt dabei mehrfach in beeindruckender Form seine fußballerischen Fähigkeiten. Die meisten Angriffsaktionen der Gäste aus Bremen wurden von den Spielreihen vor Neuer frühzeitig gestört, so dass die meisten Abschlüsse nicht als Torabschlüsse gewertet werden konnten. In der 40. Spielminute spielte Alaba einen etwas zu kurz geratenen Rückpass. Neuer stand hoch und erreichte den Ball noch vor dem heranstürmenden Bremer Angreifer. Neuer hätte ohne goße Mühe den Ball lang aus der Gefahrenzone schlagen können. Er entscheid sich jedoch, den Ball per Chippass in Richtung Juan Bernat zu spielen. Bernat erkannte Neuers Absicht zu spät. Ein Bremer Angreifer kam vor Bernat an den Ball und versuchte, die deutsche Nummer 1 zu überlupfen. Neuer reagiert handlungsschnell, erkannte die Gefahr und rannte im Eiltempo zurück in Richtung Torlinie. Bemerkenswert dabei war, dass Neuer trotz des rasanten Sprints, den bereits gespielten Ball niemals aus den Augen verlor. Er konnte den Ball ca. 5 Meter vor der Torlinie entspannt fangen und bisweilen unglückliche Aktion ohne Gegentreffer bereinigen.
Dies blieb die einzige nennenswerte Aktion des Torhüters während des gesamten Spielverlaufs.
Felix Wiedwald/ Werder Bremen:
Vermutlich war der Bremer Torwrt selbst ein wenig überrascht, dass seine Vorderleute im 1. Halbfinale des DFB-Pokals eine taktisch und kämpferisch hervorragende Partie gelungen ist. Die Bremer Mannschaft konnte die Angriffe der Münchner frühzeitig unterbinden. Wiedwald musste in der ersten Halbzeit nur zweimal ernsthaft eingreifen als eine Flanke von Phillip Lahm halbhoch in seinen Fünfer flog und er auf Verdacht eines heraneilenden Bayern Stürmers noch seine Fingerspitzen an den Ball brachte. Wiedwald war zur Stelle und klärte mit Hilfe eines Verteidigers zum Eckball.
Beim Gegentor wurde Wiedwald von seinen Vorderleuten jedoch im Stich gelassen als nach einem Eckball in der 30. Minute Thomas Müller völlig freistehend zum Kopfball kam. Müller köpfte den Ball als Aufsetzer wuchtig in Wiedwalds rechte Ecke. Der Bremer Keeper kam noch mit den Fingerspitzen an den Ball, schaffte es aber nicht, den Ball entscheidend zu klären und von der Linie zu kratzen. Interessant ist die Analyse des Treffers im linken Bild. Gut erkennt der Betrachter die Ausgangsposition des Bremer Keepers als der Ball von Müller geköpft wurde. Aus einem breiten Stand ohne einen kräftigen Auftaktschritt seines rechten Beines versucht er, den sich wegdrehenden Ball zu erreichen. Leider gelingt es Wiedwald nicht, seinen gesamten Körper noch besser hinter den Ball zu bekommen. Ein kurzer, schnellkräftiger Zwischenschritt mit darauffolgendem kräftigen Abdruck hätte möglicherweise seine Chance erhöht, das Tor zu verhindern. Ansonsten wirkte Wiedwald sicher und strahlte Ruhe aus. Beim fragwürdigen Elfmeter in der zweiten Halbzeit standen sich Wiedwald und Müller erneut direkt gegenüber. Wiedwald entschied sich für seine linke Ecke. Da der Angreifer aus München dies aus seiner Sicht ebenfalls tat, hatte Wiedwald keine Abwehrmöglichkeit.